Filmfestival in Pandemie-Zeiten: TIFF findet im Freien statt
Die Veranstalter des Internationalen Filmfestivals TIFF wollten sich nicht damit abfinden, dieses Jahr online gehen zu müssen. Das ursprünglich für Juli geplante Festival findet in diesen Tagen an mehreren Orten im Freien in Klausenburg und Umgebung statt
Corina Sabău, 05.08.2020, 18:00
Am Freitag, dem 31. Juli, hat die französische Komödie La Belle Époque“ das 19. Internationale Filmfestival Transilvania (TIFF) eröffnet. Der Film mit Daniel Auteuil, Guillaume Canet und Fanny Ardant war schon am ersten Tag ausverkauft. Auf dem Programm der Festspiele, die dieses Jahr 10 Tage lang im Freien stattfinden, stehen 130 rumänische und ausländische Produktionen. Das Festival bringt auch dieses Jahr rumänische Regisseure, Darsteller und Produzenten zusammen und lädt das Publikum zu einer Rekordzahl von 40 einheimischen Produktionen ein. Die Festspiele werden in 10 Orten in der siebenbürgischen Stadt Cluj (Klausenburg) und Umgebung unter besonderen COVID-Maßnahmen ausgetragen, sagt der Intendant Mihai Chirilov:
Wir haben uns der Aufgabe gestellt, das Festival dieses Jahr unter schwierigen Umständen zu organisieren. Ich beziehe mich nicht nur auf die besonderen Verordnungen, die wir einhalten müssen, sondern auch auf den gekürzten Haushalt, den wir dieses Jahr zur Verfügung haben. Viele Sponsoren sahen sich dieses Jahr gezwungen, ihre Unterstützung zurückzuziehen, und das hatte natürlich negative Folgen für das Festival. Wir haben aber alles Mögliche getan, damit das Festival auch dieses Jahr stattfindet. Wir haben schon uns lange vorher dafür vorbereitet, seit vorigem Jahr, und natürlich wollten wir unserem treuen Publikum die jüngsten Produktionen der letzten Zeit näher bringen. Wir wollten uns mit der Idee nicht abfinden, ausschließlich online gehen zu müssen, denn ohne unser Publikum ist es einfach nicht dasselbe; deswegen haben wir lieber darauf gewartet, dass eine solche Veranstaltung möglich ist. Natürlich handelt es sich um eine Sonderauflage mit wenigeren Produktionen und mit weniger Publikum. Dieses Jahr zeigen wir um 25% weniger Produktionen als in den vorherigen Jahren, und das aus guten technischen Gründen. Wir haben versucht, mehrere Orte im Freien zu finden, die für Filmvorführungen geeignet sind. Das Festival fand bisher bekanntlich im Juni statt, einem Monat, in dem das Wetter sehr launisch ist; im August ist es hingegen sehr heiß, und deswegen können wir Vorführungen bis spät in die Nacht veranstalten.“
Im Wettbewerb für die TIFF-Trophäe stehen dieses Jahr 12 Produktionen, 8 davon sind Debütfilme. Bis 9. August werden sie bei TIFF zum ersten Mal in Rumänien gezeigt. Mihai Chirilov kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:
Auf dem Programm stehen dieses Jahr die traditionellen Sektionen des Festivals: der Wettbewerb für Regisseure, die ihr Debüt geben, die Sektion »Super Nova«, die wir den besten Produktionen des Vorjahres widmen. Wir machen auch mit den sogenannten Vollmond-Vorführungen weiter, einer Sektion der Horrorfilme. Die Sektion »No Limit« durfte natürlich nicht fehlen, sie beinhaltet auch dieses Jahr ausgezeichnete Dokumentationen bekannter Regisseure. Auf dem Programm steht dieses Jahr auch eine dem großen italienischen Filmemacher Federico Fellini gewidmete Sektion. Der Rückblick auf die Produktionen Fellinis widmen wir dem 100. Jahrestag seiner Geburt. Auf der großen Leinwand am Vereinigungsplatz wird also dieses Jahr »La dolce vita« gezeigt, in gewisser Weise als Kontrapunkt zu der Situation, mit der wir uns dieses Jahr konfrontierten.“
Auf dem 19. Internationalen Festival TIFF wird auch die Darstellerin Maria Ploae gefeiert. Am 8. August soll sie während der Abschlussgala den Exzellenzpreis des Festivals erhalten.