Film O’Clock Festival: Fünf Länder stellen ihre Kinolandschaften vor
Das Internationale Filmfestival Film O'Clock ist als Partnerschaft zwischen Ländern entstanden, die dieselbe Zeitzone und Liebe zum Kino teilen. Dieses Jahr fanden die Festspiele zum ersten Mal statt.
Corina Sabău, 03.03.2021, 18:00
Die Länder, die zwischen dem 27. Februar und dem 3. März am Festival Film O’Clock teilnahmen, sind Litauen, Rumänien, Griechenland, Ägypten und Südafrika. Die Vorführungen fanden online — auf der Plattform Festival Scope — statt und das Programm war für Zuschauer aus diesen Ländern zugänglich, die Filme wurden aber auch im Kino des Bukarester Bauernmuseums vorgeführt. Die Besonderheit dieses Festivals besteht darin, dass die Filme zu genauen Zeiten in allen Partnerländern gezeigt wurden. Q and A-Sessions mit besonderen Gästen wurden online auf der Facebook-Seite des Festivals übertragen. Das Film O’Clock International Festival ist eine Veranstaltung, die von Mirona Radu ins Leben gerufen, einer Expertin der Filmbranche mit 10 Jahren Erfahrung in der Filmproduktion. Mirona Radu:
Es handelt sich um ein Projekt, das aus einer großen Liebe zum Kino entstanden ist, einer Leidenschaft, die ich seit vielen Jahren habe. Ich arbeite seit mehr als 10 Jahren in diesem Bereich, ich habe auf internationalen Festivals gearbeitet, ich habe ein Netzwerk von internationalen Kontakten aufgebaut und ich vertraue diesen Leuten aus den Ländern, die in diesem Jahr am Festival teilnehmen: Sie sind, wie ich, sehr leidenschaftliche Fachleute, die immer an allen Arten von lokalen Veranstaltungen in ihren Ländern beteiligt sind, die das Kino und das Publikum sehr gut kennen. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie Teil dieses internationalen Netzwerks sein wollten, das das Film O’Clock Festival vorschlägt. In den letzten Jahren gab es in Litauen sehr gute Filme, die wir auch sehen sollten. In diesem Land ist eine sehr interessante Nouvelle Vague entstanden und es wäre natürlich schade, keinen Zugang zu solchen Filmen zu haben, diese Filme unserem Publikum nicht näher zu bringen. Deshalb sagte ich, dass das Festival als eine Art Dialog entstanden ist. Wir wollten neben den rumänischen Filmen, auf die wir stolz sind, auch weniger bekannte Filme präsentieren. Wie viele von uns haben zum Beispiel Filme aus Südafrika gesehen? Jetzt haben wir die Chance, das zu tun.“
Wie die Auswahl der Filme erfolgte, erläutert demnächst unsere Gesprächspartnerin:
Wir sind sehr glücklich über die Endauswahl, jeder von uns hat eine Vorauswahl aus seinem Land vorgeschlagen, und zusammen haben wir die Endauswahl getroffen. Es gibt natürlich kulturelle Unterschiede, aber wir sind sehr stolz auf das endgültige Programm, denn es ist reichhaltig, vielfältig und die Filme unterstützen sich gegenseitig. Was das rumänische Filmprogramm angeht, haben wir als Spielfilm Lucian Pintilies »Balanța« (internationale Titel: »Le chêne«, »Die Eiche«) aus dem Jahr 1992 ausgewählt. Das ist ein emblematischer Film für das rumänische Kino, vor kurzem wurde er restauriert, was uns den Anlass gab, beim Festival auch über Restaurierung alter Filme zu sprechen. Zu den Kurzfilmen, die wir auf dem Festival präsentierten, zählen »Contraindicații« von Lucia Chicoș, der bei Cannes im letzten Jahr in der Sektion Cinéfondation ausgezeichnet wurde, »Bukarest von oben gesehen«, unter der Regie von Andrei Răuțu, und eine Animation, die mir sehr am Herzen liegt, »Opinci« (»Die Schuhe meines Vaters«), von den Brüdern Anton und Damian Groves. Ich bin sehr glücklich, dass wir es geschafft haben, dem rumänischen Publikum solche Produktionen näher zu bringen.“