„Color The Village“: Kulturverein und Freiwillige sanieren alte Dörfer
Das Projekt Color the Village – das Festival der guten Taten“ wird dieses Jahr zwischen dem 17. und dem 19. Juni im Dorf Ilidia, Landkreis Caraș-Severin stattfinden.
Carmen Săndulescu, 24.03.2021, 18:00
Mit guten Worten und Verständnis erreichen wir immer die Ergebnisse, die wir wollen“ — sagt Radu Trifan, Präsident des Vereins Acasă în Banat“ (Zuhause im Banat“). Aus einer offiziellen Mitteilung des Vereins haben wir neulich erfahren, wie ermutigend die Ergebnisse der Aktion im vergangenen Jahr waren. Trotz der Verschiebungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie übertraf der Erfolg die Erwartungen und im Jahr 2021 können sich Freiwillige aus dem ganzen Land versammeln, um 30 Häuser innerhalb von nur drei Tagen zu sanieren. Radu Trifan sagt, es gibt durchaus Grund zum Optimismus:
Es ist wirklich ein Festival, das Jahr für Jahr stattfinden muss. Letztes Jahr waren wir wegen der Pandemie ein paar Monate zu spät dran, aber wir waren sehr hartnäckig und haben es geschafft, unter Einhaltung absolut aller Sicherheitsmaßnahmen. Wir wollen, dass es im Jahr 2021 genauso sicher sein wird. Wir haben uns für das Dorf Ilidia im Kreis Caraș-Severin entschieden. Wir haben vor, ein Jahr im Kreis Timiș und das nächste in Caraș-Severin zu verbringen. Wir beschränken uns auf das Banat, weil es der Kulturraum ist, in dem wir von Anfang an gearbeitet haben, aber wir hoffen, dass unsere Botschaft über die formellen und informellen Grenzen des Banats hinausreicht.“
Eine große Zahl von Freiwilligen hat sich den Aktionen des Vereins bereits angeschlossen. Im vergangenen Jahr hat sich eine Kerngruppe gebildet, die je nach Projekt um weitere Personen ergänzt wird. Die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden läuft ebenfalls gut, sagen die Mitglieder des Vereins. Der Verein deckt die Hauptkosten, indem er Spenden von Sponsoren, natürlichen und juristischen Personen einwirbt. Die Behörden und die Gemeinde sorgen für Unterkunft und Verpflegung am Bauort.
Das Dorf Ilidia ist Teil der Gemeinde Ciclova Română und hat ein bemerkenswertes touristisches Potenzial. Das Dorf liegt in der Gegend Oravița, einer Stadt, die einst eine starke Industrie und multikulturelle Bevölkerung hatte. Radu Trifan kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:
Dort gab es eine große Gemeinschaft von Deutschen, Ungarn und Juden. Sie alle hinterließen ein sehr reiches Erbe, das nicht nur in der Stadt selbst, sondern auch in den umliegenden Dörfern zu finden ist. Ilidia ist eines dieser Dörfer, das ein absolut phantastisches architektonisches Erbe für ein relativ kleines Dorf bewahrt. Wir lernen nach und nach und ich denke, dass wir in diesem Jahr bereit sind, noch mehr gute Arbeit zu leisten. Die meisten Häuser in Ilidia sind auf harten Steinfundamenten gebaut, sie haben weiche Steinmauern und sehr hohe Steinzäune, die die Gassen säumen. Ilidia ist wirklich ein besonderes Dorf und wenn es irgendwo in Italien, Spanien oder Deutschland liegen würde, wäre es wahrscheinlich voll von Touristen. Ilidia ist jedoch ein unentdeckter Ort. Wir werden uns akribisch auf die Fassaden konzentrieren müssen, die charmant sind und eine große Vielfalt an Baustilen und dekorativen Elementen aufweisen. Auch die Fenster und Tore sind sehenswert.“
Auch die Natur hat sich hier großzügig gezeigt und Geschichtsinteressierte kommen auf ihre Kosten: Ilidia wird bereits 1223 urkundlich erwähnt. Archäologische Funde bestätigen das Alter der Siedlung und die Existenz eines bedeutenden politisch-administrativen Zentrums im 10. bis 14. Jahrhundert. Aus den Hügeln rund um das Dorf wurden Tongefäße, Bronze- und Eisengegenstände, Fundamente von Kirchen und Spuren einer Burg ausgegraben.