Berlinale 2018: Rumänien erneut mit Streifen und Schauspielerinnen vertreten
Rumänien zeigt auch dieses Jahr eine starke Präsenz auf der Berlinale. Auf der 68. Berlinale wird das rumänische Kino zwischen dem 15. und dem 25. Februar gleich in mehreren Sektionen vertreten sein.
Corina Sabău, 14.02.2018, 20:00
Rumänien ist auch dieses Jahr auf der Berlinale vertreten. Der Debütfilm der Regisseurin Adina Pintilie Nu mă atinge-mă“/Touch me not“ tritt in der zentralen Sektion der Filmfestspiele — Wettbewerb“ — an. Insgesamt kämpfen 24 Spielfilme in dieser Sektion um den Goldenen Bären. Auch die Regisseurin Ioana Uricaru gab ihr Spielfilmdebüt mit einem Streifen, der um den großen Preis der Sektion Panorama neben 40 ausländischen Produktionen kämpft: Lemonade“/Luna de miere“.
Die Dokumentation des Regisseurs Corneliu Porumboiu Fotbal infinit“/Infinite Football“ feiert bei den Filmfestspielen in Berlin in der Sektion Forum“ ihre Weltpremiere. Die Darstellerinnen Cosmina Stratan und Dana Marineci wurden für die Sektion Generation 14plus“ ausgewählt. In den zwei Wettbewerben Generation Kplus“ und Generation 14plus“ werden Entdeckungen des internationalen Gegenwartskinos auf Augenhöhe junger Menschen präsentiert und mit den Gläsernen Bären und den Preisen der internationalen Jury ausgezeichnet. In der Sektion Generation 14plus“ wird Cobain“, der Spielfilm der Regisseurin Nanouk Leopold, gezeigt. Wie Cosmina Stratan eine Rolle in der niederländisch-belgisch-deutschen Produktion erhielt, erläutert sie in den folgenden Minuten:
Das ist eine lustige Geschichte, ich nahm am Casting zusammen mit meiner Kollegin und Freundin Dana Marineci teil, dabei haben wir unterschiedliche Monologe vorgetragen, dies nach dem Prinzip des sogenannten Self-Tape, d.h., wir haben uns gegenseitig aufgezeichnet und die Videos den Organisatoren online zur Verfügung gestellt. Dana half mir und ich half ihr, ohne zu wissen, dass wir uns um eine Rolle in demselben Film bewerben, zum Glück für unterschiedliche Rollen. Auch zum Glück haben wir beide die jeweiligen Rollen gekriegt. Bei den Dreharbeiten habe ich mich sehr wohl gefühlt, ich habe mit einem guten Team gearbeitet und die Arbeit verlief sehr entspannt. Mit der Regisseurin Nanouk Leopold hatte ich auch eine gute Zusammenarbeit. Ich hatte mir vorher einige ihrer Filme angeschaut, mir hat besonders der Streifen »It’s all so quiet« gefallen, der vor zwei Jahren produziert wurde. Um eine Rolle in »Cobain« verkörpern zu können, musste ich viel Dokumentationsarbeit leisten, aber es hat sich bestimmt gelohnt, denn diese Zusammenarbeit hat für mich neue Perspektiven eröffnet.“
Die Theater- und Filmschauspielerin Cosmina Stratan wurde auf dem Filmfestival in Cannes 2012 für ihre Rolle in der Produktion von Cristian Mungiu După dealuri“ (Hinter den Hügeln“) mit dem Preis für die beste Darstellerin in einer Hauptrolle geehrt. 2014 vertrat sie Rumänien auf der 65. Berlinale in der Sektion Shooting Stars“, zwei Jahre später trat sie auf der Berlinale in der Sektion Panorama“ mit dem Streifen Shelley“ an. Der Weg führte sie mehrmals nach Berlin, die Filmfestpiele in der deutschen Hauptstadt hinterließen ihr prägende Eindrücke, sagt die Darstellerin:
Auf der Berlinale gibt es mehrere Sektionen, und das ist, was ich bei diesen Filmfestspielen besonders mag. Deswegen kann man dabei auch Zuschauer sein, nicht nur Darsteller. Jedes Mal, wenn ich daran teilnehme, versuche ich, mir möglichst viele Filme anzuschauen. Dasselbe werde ich auch dieses Jahr machen. Als ich mich am Sonderprogramm »Shooting Stars« vor ein paar Jahren beteiligte, habe ich viele Kontakte in der Branche geknüpft: mit anderen europäischen Darstellern, mit Casting-Agenten und Besetzungschefs, und wir haben uns auf zukünftige Projekte geeinigt. Dem Programm »Shooting Stars« verdanke ich allerdings meine jetzigen Projekte, es war ein bedeutender Schritt für mich als junge Darstellerin, die außerhalb der Landesgrenzen bekannt werden möchte.“
Cosmina Stratan hat unter anderen in den Streifen White horse“ in der Regie von Carl Erik Rinsch, Anathema“ der Regisseurin Andreea Cristina Borţun, Lilith“ von Armine Vosganian, Dublu“ (Doppelt”) der Regisseurin Catrinel Dănăiaţă, Les territoires du silence“ von Christophe Perton, Rămâi cu mine“ (Bleib bei mir“) in der Regie von Tică Popescu gespielt.