„Automobile, Süßigkeiten und andere Geschichten aus Ploieşti“: neuer Band über Stadtgeschichte
Für den Verein für Bildung und Stadtentwicklung AEDU der sich insbesondere, aber nicht ausschließlich mit der Geschichte von Ploiesti, dem berühmten Ölzentrum von Prahova, beschäftigt, war 2021, trotz der Corona-Pandemie, ein volles Jahr.
Christine Leșcu, 12.01.2022, 15:34
Stadtführungen, Ausstellungen und vor allem viele Buchveröffentlichungen, unter denen wir einige Bände erwähnen, „Cei pe care i-am uitat“/“Die, die wir vergessen haben. Die kommunistische Unterdrückung in Ploiesti (1948-1964)“ und „Kneipen, Kugeln und Paläste. 12 Geschichten von Ploiesti“. Der letzte Titel ist Teil der Sammlung „Memento“. Gegen Ende des letzten Jahres erschien ein weiterer Titel aus dieser Sammlung: „Automobile, Süßigkeiten und andere Geschichten aus Ploiesti“. Wie bei den anderen Büchern dieser Reihe handelt es sich um einen Sammelband, dessen Autoren unterschiedlichen Alters sich an die Zeit erinnern, in der sie in Ploieşti lebten.
Der Historiker Lucian Vasile, Leiter des Vereins für Bildung und Stadtentwicklung, gibt nun eine kurze Beschreibung: „Diesmal sind es 15 Autoren. Sie kommen aus Ploiesti, aus anderen Städten des Landes, aus dem Ausland, aus Deutschland und aus Italien. Es handelt sich um einen sehr abwechslungsreichen Band, in dem jeder Leser sicher etwas findet, das mit seinem Universum, seiner Lieblingsepoche oder den Orten, die er liebt, zu tun hat. Die meisten von ihnen haben bereits an mindestens einem der bisher veröffentlichten Büchern mitgewirkt, aber wir haben auch neue Autoren wie Livia Dimulescu oder Emilio Cives. Der letztere hat zudem eine ganz besondere und beeindruckende Lebensgeschichte: Er stammt aus einer italienischen Familie in Ploieşti in der Zwischenkriegszeit und wurde zu Beginn der kommunistischen Zeit praktisch gezwungen, Rumänien zu verlassen. Zu dieser Zeit waren etwa 10 % der Einwohner Italiener, Franzosen, Amerikaner, Briten oder andere ethnische Gruppen neben der rumänischen Mehrheit“.
Der Band „Autos, Süßigkeiten und andere Geschichten aus Ploiesti“ konzentriert sich auf das 20. Jahrhundert, enthält aber auch Geschichten aus der Zwischenkriegszeit und der kommunistischen Zeit. Es ist praktisch ein Jahrhundert Geschichte, zusammengefasst auf 336 Seiten, sagte Lucian Vasile weiter. „Natürlich gibt es auch Geschichten, die den Leser entspannen, wie zum Beispiel die Geschichten über die Autos in der Stadt von damals, vor allem die, die noch aus der Vorkriegszeit stammten und die in den 1960er und 1970er Jahren auf den Straßen der Stadt zu sehen waren. Aber es geht auch um die Autos, mit denen die Generation meiner Eltern aufgewachsen ist, d. h. um die Autos aus der Zeit des Kommunismus. Das Wort „Süßigkeiten“ kommt allerdings nicht zufällig im Titel vor. Im Buch sind auch einige Rezepte von Süßigkeiten zu finden, die in den Häusern der Einwohner von Ploiesti zubereitet waren. Aber es gibt auch eine andere Art von Geschichten, die zum Nachdenken anregen. Und es gibt noch mehr zu erwähnen. Ich möchte nur eine nennen, die von Letzler Penchaș, eines der führenden Mitglieder der jüdischen Gemeinde, der sowohl Opfer, Kollaborateur, Held, Schuldiger war. Ein gutes Beispiel dafür, wie eine ungerechte Geschichte einen in alle möglichen Zustände verwickeln kann.“