Ausstellung der in London lebendenden Künstlerin Mariana Gordan in Bukarest eröffnet
Im verschneiten Bukarest findet diese Woche eine nach Frühling duftende Ausstellung statt: Frühling, Frühling, drinnen und draußen“ der rumänischen Malerin und Bildhauerin Mariana Gordan kann bis 5. März besichtigt werden.
Corina Sabău, 28.02.2018, 18:00
Die Bildhauerin Mariana Gordan hat in den siebziger Jahren Rumänien verlassen, um ein neues Leben in Großbritannien anzufangen. In London hat sie Malerei und Bildhauerei studiert. Ihre Werke wurden später in der britischen Hauptstadt in renommierten Galerien wie Pitshanger Gallery und ACAVA Gallery ausgestellt. Der jungen rumänischen Künstlerin wurde damals ein großangelegtes Projekt anvertraut: die Wandmalerei in drei U-Bahn Stationen in der britischen Metropole — Oxford Circus, Tottenham Court Road und Finsbury Park Station. Persönliche Ausstellungen von ihr fanden in Paris, Venedig, Florenz, Avignon, Ulm, Berlin, Tokio, Seattle, Washington statt. Im Band My Cold War memoir“, der 2014 im Verlag der Stiftung Raţiu“ in London erschien, beschreibt sie ihr Leben im kommunistischen Rumänien und ihre Flucht vor dem Kommunismus.
Primăvară, primăvară, înăuntru şi afară!“ (Frühling, Frühling, drinnen und draußen“) ist der Name der jüngsten Ausstellung von Mariana Gordan, die bis zum 5. März im Kulturzentrum des Rumänischen Architektenverbands (UAR) zu besuchen ist. Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen: Frühling im Innern“ spielt auf die Gewohnheit an, das Haus im Frühling gründlich zu putzen. Die abstrakt-expressionistischen Gemälde und Skulpturen in diesem Teil der Ausstellung bebildert Böden, Wände und andere Bestandteile eines Hauses.
Frühling draußen“ ist eine Sammlung von kleinen Landschaftsmalereien (im Format 20×20 cm), es handelt sich um Ölgemälde in der Sgraffito-Technik , einer Dekorationstechnik, die ursprünglich zur Bearbeitung von Wandflächen diente. Nach der Auflage verschiedener Farben werden Teile der oberen Farbschicht mit der Pinselspitze abgekratzt und Teile der darunterliegenden Schicht freigelegt, sodass durch den Farbkontrast ein Bild erzeugt wird. Einzelheiten über die Ausstellung haben wir von der Künstlerin erhalten:
Ich habe die Einladung des Kulturzentrums des Architektenverbands voller Begeisterung wahrgenommen. Die Landschaftsmalereien habe ich für diese Ausstellung aus London gebracht. Es handelt sich um abstrakte Gemälde auf kleinen lackierten Bodenstücken, die in zwei verschiedenen Sälen ausgestellt werden, da die Ausstellung aus zwei Teilen besteht. Die Ausstellung kreist hauptsächlich um zwei Hauptthemen: zum einen Pompei und die abstrakte Malerei, zum anderen die Ölmalerei in der Sgraffito-Technik. Selbst wenn Pompei meine Inspirationsquelle war, sind die Werke höchst aktuell, auch was die Komposition angeht: Sie sind mit organischer und sehr beständiger Beschichtung lackiert.“
Als Inspirationsquelle für die Bukarester Ausstellung diente ihr Vatikanstadt, sagt die Künstlerin:
1985 habe ich den Vatikan besucht. Diese Stadt bleibt nach wie vor eine äußerst wertvolle Inspirationsquelle für mein Werk. Selbst wenn sie wärmer und weniger geometrisch ist, spielt meine Malerei zumindest durch ihre Chromatik auf den Reichtum und Luxus der Vatikanstadt an.“
Vor einem Jahr wurde in Bukarest eine andere Ausstellung der rumänischen Künstlerin eröffnet: NOMADA. Die Ausstellung kann auch heute im Kulturzentrum des Architektenverbands besichtigt werden.