App „Wildes Rumänien“ fördert respektvolles Erleben der Natur
Da der Dokumentarfilm Wildes Rumänien einen großen Erfolg auf Fachfilmfestivals gefeiert hat, beschloss das Filmteam, auch eine App zu entwickeln, die der rumänischen Natur gewidmet ist.
Christine Leșcu, 11.04.2022, 15:58
Die Dokumentation „Wildes Rumänien“, die im Juli 2021 auf dem Internationalen Filmfestival Transilvania (TIFF) in Cluj vorgeführt wurde, hat bereits über 25.000 Zuschauer angezogen. Der über mehr als 10 Jahre gedrehte Dokumentarfilm wurde von Regisseur Dan Dinu und Kameramann Cosmin Dumitrache entwickelt und basiert auf einer äußerst großzügigen Idee: die Vielfalt der Natur in Rumänien so vielen Menschen wie möglich zu präsentieren. Regisseur Dan Dinu sagte dazu: Am Anfang stand die Idee, Natur- und Nationalparks zu fotografieren, um ein Fotoalbum zu erstellen und diese Bilder an Umwelt-NGOs und Parks zu spenden, damit sie sie nutzen können. Und aus dem Fotoalbum, das jetzt im Buchhandel zu finden ist, ist ein Naturdokumentarfilm entstanden, einer der komplexesten, die wir gemacht und bearbeitet haben, weil wir dafür viel Zeit vor Ort verbracht haben.
Das Fotoalbum enthält beispielsweise Bilder, die über einen Zeitraum von etwa 15 Jahren gesammelt wurden, von denen einige vor Beginn des Projekts aufgenommen wurden. Für das Projekt selbst haben wir etwa 450 Tage vor Ort verbracht, davon 300 Tage für den Film, die meisten davon in den letzten dreieinhalb Jahren. Der Film nahm also den größten Teil unserer Zeit vor Ort in Anspruch. Das war auch ganz natürlich, denn es ist schwer, die Natur einzufangen, wenn man nicht genug Zeit im Feld verbringt.” Da „Wildes Rumänien“ auf großes Interesse stieß, beschlossen Dan Dinu und seine Kollegen, einen Dokumentarfilm zu drehen, um zu zeigen, wie sie 10 Jahre lang gearbeitet haben. Dieses „Making of“ sei auch Teil der pädagogischen Absicht des Projekts „Wildes Rumänien“, sagt Regisseur Dan Dinu: Dies war einer der Bestandteile des gesamten Projekts: die Natur besser bekannt zu machen, besser zu verstehen, welche natürlichen Reichtümer wir hier haben. Nicht zuletzt, und das ist sogar wichtiger, die Menschen dazu zu bringen, mit der Natur respektvoll umzugehen.
Denn wenn wir uns jetzt um diese Sachen nicht kümmern, werden wir eines Tages unser Reichtum verloren. Wir haben es also geschafft, rund 600 Fotoalben an Umwelt-NGOs, Schulen und öffentliche Bibliotheken zu spenden, um vor allem den Kindern so nahe wie möglich zu kommen. Zusammen mit dem Verein OvidiuRo konnten wir fast 20.000 Kalender erstellen, die an alle Kindergärten in Rumänien gingen. Diese Kalender haben auch eine pädagogische Funktion, denn sie enthalten Bilder aus dem Projekt und verschiedene Informationen über die abgebildeten Arten von Tieren und Pflanzen. Wir versuchen, diese Aufklärungsarbeit so weit wie möglich fortzusetzen, vor allem gegenüber den Kindern, in der Hoffnung, dass sie die von uns begonnene Arbeit fortsetzen werden.”
Und das neueste Element dieses Projekts ist die App „Wildes Rumänien“, die kostenlos auf jedem Smartphone verfügbar ist. Dan Dinu stellt sie vor: Es handelt sich um einen Leitfaden, in dem nacheinander alle unsere Schutzgebiete vorgestellt werden, angefangen bei den nationalen Naturparks und Biosphärenreservaten. Später werden wir wahrscheinlich kleinere Gebiete wie von Natura 2000-Schutzgebietsnetz einbeziehen. Was die App außerdem einzigartig macht, ist ein Kalender der Naturereignisse die es demnächst zu sehen gibt. Am 1. April war zum Beispiel der Internationale Tag der Vögel, und in der App sehen wir, welche Veranstaltungen in unserer Umgebung stattfinden, an denen wir teilnehmen können. Wir versuchen auch, den Menschen zu sagen, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie sich solche Dinge ansehen wollen. Gemeinsam mit Kollegen eines Fotografenverbandes wollten wir auch einen ethischen Verhaltenskodex in der Natur erstellen, der ebenfalls in der App vorgestellt wird. Wir versuchen also, so viele Hebel wie möglich in Bewegung zu setzen, um den Menschen nicht nur zu zeigen, wie schön dieses Land ist, sondern auch, wie sie mit ihrer Natur umgehen müssen, damit es auch in Zukunft so bleibt. ”