QSL 9 / 2015: Ionele-Höhle im Westgebirge
Die Ionele-Höhle (im Volksmund auch als Ioneles Tor“ bezeichnet) ist im rumänischen Westgebirge (rum. Apuseni), 2,5 km von der Ortschaft Gârda entfernt zu finden.
Ștefan Baciu, 03.10.2015, 18:54
Die Ionele-Höhle (im Volksmund auch als Ioneles Tor“ bezeichnet) ist im rumänischen Westgebirge (rum. Apuseni), 2,5 km von der Ortschaft Gârda entfernt zu finden. Sie ist gut beleuchtet, mit Holzleitern und Plattformen ausgestattet und daher ganzjährig für Besucher zugänglich. Einer Volkssage zufolge rührt die Bezeichnung der Höhle von einem Heiducken namens Ionele her, der sich hier versteckt haben soll. Die Heiducken waren Freischärler, die in Südosteuropa gegen die osmanische Herrschaft aber auch gegen die Obrigkeit kämpften. In Volksliedern wurden sie oft auch als Helden im Kampf um soziale Gerechtigkeit besungen, die die Reichen ausraubten und die Beute an Arme verteilten.
Die Ionele-Höhle wurde im 19. Jh. entdeckt, eine tiefgründige Erforschung erfolgte allerdings erst 1980, als hier auch ein Film gedreht wurde. Die touristengerechte Einrichtung der Höhle begann 1989 und zehn Jahre später wurde sie zum geschützten Naturdenkmal erklärt, da sie Teil des Nationalparks Apuseni ist.
Der ovalförmige Höhleneingang beeindruckt durch seine 10 Meter Höhe. Der Besuchern zugängliche Teil der unterirdischen Galerie misst 60 Meter, während regnerischer Zeiten bildet sich am Ende ein Teich. Gerade weil die Höhle manchmal teilweise unter Wasser steht, sind Tropfsteinformationen hier eher selten. Stattdessen kann der Besucher zahlreiche Fledermäuse erblicken: Die fliegenden Nagetierchen haben ihre Nester tief im Inneren der Höhle — der Zutritt zu diesem Bereich ist allerdings nur Wissenschaftlern erlaubt.