QSL 3 / 2016: Michaelskirche und Matthias-Corvinus-Denkmal in Klausenburg
Die römisch-katholische St. Michaelskirche in Klausenburg wurde in den Jahren 1350–1480 errichtet, gilt als wichtiges Denkmal der gotischen Architektur in Rumänien und ist ein Wahrzeichen der siebenbürgischen Stadt.
Ștefan Baciu, 08.04.2016, 12:04
Die römisch-katholische St. Michaelskirche in Klausenburg wurde in den Jahren 1350–1480 errichtet, gilt als wichtiges Denkmal der gotischen Architektur in Rumänien und ist ein Wahrzeichen der siebenbürgischen Stadt. Die Kirche steht auf einem Grundstück, wo es laut historischen Quellen zuvor einen Friedhof und eine dem Heiligen Jakobus gewidmete Kapelle gab. Ein vom päpstlichen Hof in Avignon erlassenes Dokument von 1349 erwähnt die Erteilung von Ablässen zu Gunsten aller, die zur Errichtung des Gotteshauses finanziell beitragen. Der Bau erfolgte in zwei Etappen — von 1316 bis 1390 und von 1410 bis 1487.
Obwohl ursprünglich zwei Türme geplant waren, wurde von 1511 bis 1543 ein einziger Kirchturm errichtet. Der Turm fiel dem Brand von 1697 zum Opfer und wurde 1744 wieder erbaut. Dieser zweite Turm wurde 1763 abgerissen, weil er aufgrund eines Erdbebens einsturzgefährdet geworden war. 1837 begann die Errichtung des bis heute bestehenden Uhrturms im neogotischen Stil — die Bauarbeiten dauerten bis 1860. In der Klausenburger Michaelskirche wurde Matthias Corvinus, der spätere König von Ungarn, getauft, aber auch siebenbürgische Fürsten wie Gabriel Bethlen, Sigismund Rákóczi, Sigismund Báthory und Gabriel Báthory in ihr Amt eingesetzt.
In unmittelbarer Nähe der Michaelskirche befindet sich das Matthias-Corvinus-Denkmal. Das Monument besteht aus dem Reiterstandbild des ungarischen Königs Matthias Corvinus und den Statuen seiner vier Feldherren: Blasius Magyar, Pál Kinizsi (rum. Pavel Chinezul, auch Paulo de Kynys genannt), Stephan Zápolya und Stephan Báthory. Der Entwurf des Denkmals erhielt im Jahr 1900 den Großen Preis der Weltausstellung in Paris.