QSL 3 / 2013
QSL März 2013: Eingang zum Konzertsaal des Rumänischen Rundfunks
România Internațional, 09.03.2013, 20:11
Das im Jahr 1959 erbaute und 1961 eingeweihte Konzertstudio Mihail Jora“ ist der größte Saal für symphonische Konzerte und Chöre in Bukarest und der einzige, der die Möglichkeit digitaler Live-Aufnahmen bietet. Der Radiosaal“, wie er im Volksmund heißt, ist vor wenigen Jahren saniert und modernisiert worden und gilt von der Akustik her als der beste Konzertsaal in Bukarest.
Die am 5. August 2009 aufgenommenen Sanierungsarbeiten dauerten nur zwei Monate. Dabei wurden Fußboden und Publikumsstühle erneuert, behindertengerechte Stühle eingesetzt und das Podium renoviert. Dabei galt es zu beachten, dass die Akustik des Saales unverändert bleibt. Der Konzertsaal ist dafür berühmt, dass er gleichgute Klangbedingungen auf allen nahezu 1000 Sitzplätzen bietet. Die Orgel des Konzertsaales wurde im Jahr 1960 in der ehemaligen Tschechoslowakei gebaut und hat 7600 Pfeifen. Restauriert und modernsiert wurde diese wiederum in Tschechien, bei der Erzeugerfirma.
Der Konzertsaal wurde nach dem rumänischen Komponisten und Dirigenten Mihail Jora benannt, der auch Mitglied der Rumänischen Akademie und Rektor der Königlichen Musikakademie in Bukarest war. Er hat in Leipzig und Paris studiert und Komposition am Konservatorium in Bukarest gelehrt. Zu seinem Werk gehören Ballette, Suiten, symphonische Dichtungen, Kammermusik. Er ist einer der wichtigsten Vertreter des Liedes in der rumänischen Musik. Das Werk Joras kennzeichnet sich durch die meisterhafte Bearbeitung melodischer und rhythmischer Elemente, wie sie dem Volkslied eigen sind. Der Verein der rumänischen Musikkritiker, der jährlich in Bukarest den nationalen Musikinterpretationswettbewerb Mihail Jora“ veranstaltet, trägt ebenfalls seinen Namen.
Im Laufe der Zeit traten im Konzertsaal des Rumänischen Rundfunks prominente Solisten und Orchester der Welt auf. Nach 1990 fanden im Mihail Jora“ — Studio auch Konzerte im Rahmen des Internationalen Festivals George Enescu“ und des Radio-Orchester-Festivals RadiRo“ statt.
Foto: Alexandru Dolea