QSL 1 / 2016: Stefansturm in Baia Mare
Der Stefansturm (auch Stundturm genannt) in Baia Mare (dt. Frauenbach oder Großneustadt) ist als ältestes erhaltenes Bauwerk ein Wahrzeichen der Stadt in der Marmarosch.
Ștefan Baciu, 01.03.2016, 08:56
Der Stefansturm (auch Stundturm genannt) in Baia Mare (dt. Frauenbach oder Großneustadt) ist als ältestes erhaltenes Bauwerk ein Wahrzeichen der Stadt in der Marmarosch. Der Turm wurde im 15. Jh. als Glockenturm der Sankt-Stefan-Pfarrkirche errichtet. Die Kirche selbst wurde ein Jahrhundert zuvor erbaut und ist römisch-katholisch. Die Errichtung des Turms begann 1446 auf Veranlassung des transsilvanischen Fürsten Johann Hunyadi (1387–1456), der damit seinem Sieg über die Osmanen in der Schlacht von Ialomiţa (1442) ein Denkmal setzen wollte. Der 50 m hohe Turm wurde allerdings erst 1468 unter der Herrschaft seines Sohns, des ungarischen Königs Matthias Corvinus (1458–1490), fertiggestellt.
Der Stefansturm war von Anfang an ein idealer Aussichtspunkt für die Stadt und ihre Umgebung; 1628 wird nach der Neugestaltung des oberen Teils ein Uhrwerk eingebaut, das heute im Geschichtsmuseum der Stadt Baia Mare ausgestellt ist. Im Turm zeigt heute eine elektronische Uhr die Zeit an. Entlang der Jahrhunderte wurde der Turm mehrmals beschädigt, wiederaufgebaut und modernisiert — er überlebte sogar die Kirche, die 1847 aufgrund des fortgeschrittenen Verfalls abgerissen wurde. Die derzeitige Bauform datiert von 1896, die letzten Konsolidierungsarbeiten wurden 2007 durchgeführt.
Der Zugang zum Stefansturm erfolgt durch das Südportal. Ins erste Stockwerk führt eine spiralförmige Steintreppe, zum Aussichtspunkt im oberen Stockwerk geht es weiter über eine enge Holztreppe. Der Stefansturm in Baia Mare ist eine beliebte Touristenattraktion, aber auch ein kulturelles Wahrzeichen der Stadt — hier finden regelmäßig diverse Kulturevents und Festivals statt.