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Hörerpostsendung vom 28.04.2013

Heute u.a. mit einer unterhaltsamen Story aus der Geschichte des rumänischen Fußballs sowie mit Zuschriften von Hermann Heyne-Pietschmann, Klaus Nindel, Dieter Buchholz, Oliver Fülla.

Hörerpostsendung vom 28.04.2013
Hörerpostsendung vom 28.04.2013

, 29.04.2013, 12:39

[Vorstellung der QSL-Karte 4/2013.]


Vergangenen Sonntag hatte ich versprochen, erneut auf das Thema Geschichte des rumänischen Fu‎ßballs einzugehen. Anlass dazu gab mit die Anregung unseres Hörers Albert Pfeffer (aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg). Letzte Woche hatte ich über die Anfänge des rumänischen Fu‎ßballs berichtet, die sich bis ins späte 19. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Heute möchte ich über ein Ereigniss sprechen, das die Geschichte des rumänischen Fu‎ßballs markierte.



Auf der Webseite des Internationalen Fu‎ßballverbandes FIFA habe ich einen interessanten englischsprachigen Artikel entdeckt, der die Teilnahme Rumäniens an der ersten Fu‎ßball-Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay in heiter-lockerem Ton beleuchtet und mir einer historischen Bildaufnahme der rumänischen Kicker illustriert. Die Überschrift der Geschichte lautet Romania’s football-crazy king“ (zu deutsch: Rumäniens fu‎ßballvernarrter König) und der Text erzählt wie sich der damals 37jährige Monarch Karl II. für die Beteiligung Rumäniens am bedeutenden Turnier der Nationalmannschaften stark machte.



Bereits bei der Thronbesteigung 1930 soll der eingenwillige Souverän erklärt haben, dass die Anmeldung der rumänischen Nationalelf für die Weltmeisterschaft in Uruguay eine Priorität für ihn sei. Das dürfte ihn unter Zeitdruck gesetzt haben, den die Anmeldefrist war ziemlich knapp: nur noch 35 Tage bis zum Anpfiff. Doch das lie‎ß den rumänischen König nicht aufgeben, ebensowenig wie er sich von der Tatsache nicht entmutigen lie‎ß, dass die rumänischen Kicker ihr erstes Länderspiel gerade acht Jahre früher ausgetragen hatten. Karl II. lie‎ß die Strafen gegen alle Spieler aufheben, die wegen Vergehen gegen die Regeln der Sportlichkeit mit Sanktionen geahndet worden waren, übernahm die Auswahl der Spieler für die Nationalmannschaft selbst (und umging damit den Trainer Costel Rădulescu, wenn man der Geschichte auf der FIFA-Webseite glauben darf) und schaffte es, das Team drei Tage vor Anmeldeschluss in den Wettbewerb einzuschreiben.



Ein weiteres Hindernis war das Zivilleben einiger rumänischer Spieler der Nationalmannschaft. Ein Teil der Kicker waren nämlich bei einem britischen Erdölunternehmen eingestellt, das in Rumänien Erdölförderung betrieb. Der Arbeitgeber soll sich quer gelegt haben, die Beurlaubung und Gehaltsauszahlung während des dreimonatigen Aufenthalts in Übersee nicht genehmigen wollen und sogar mit dem Rausschmiss der kickenden Arbeitnehmer gedroht haben. Daraufhin soll der rumänische König ebenso seine Muskeln spielen lassen und dem Unternehmer gedroht haben, seine Firma schlie‎ßen zu lassen, sollte er die rumänischen Kicker für die Reise nach Uruguay nicht freistellen.



Am 21. Juni 1930 bestieg die rumänische Nationalmannschaft den luxuriösen Überseedampfer Conte Verde“ in Genua in Richtung Südamerika. Im südostfranzösischen Villefranche-sur-Mer stieg die Equipe Frankreichs zu — und ebenso FIFA-Präsident Jules Rimet, der die begehrte Trophäe in einem Koffer mitführte. Das belgische Team stieg in Barcelona zu, sodann steuerte der Steamer direkt auf Rio de Janeiro hin, wo die Nationalmannschaft Brasiliens das Deck betrat.



Sechszehn Tage dauerte die transatlantische Seefahrt, seine 19 Spieler lie‎ß Trainer Costel Rădulescu auf einem der zehn Decks nicht aus der Form kommen. Es waren eingentlich 20 Spieler, die der Coach zu betreuen hatte“, mokiert sich der Autor des Artikels, denn der König, der das Team begleitete, lie‎ß sich die Versuchung, selbst zu kicken, kaum nehmen.



In Uruguay spielte Rumänien in der Dritten Gruppe, doch die damaligen Regeln schrieben vor, dass nur der Gruppengewinner ins Halbfinale einzieht. Im ersten Spiel gegen Peru brauchte der 22-jährige Adalbert Deșu nur 50 Sekunden, um das erste Tor für Rumänien zu schie‎ßen. Damit schrieb er Geschichte, denn heute noch ist sein Tor das neuntschnellste in der Historie der Fu‎ßball-Weltmeisterschaften. Fünfzehn Minuten später schafften die Peruaner den Ausgleich, doch die Rumänen trotzten der anstrengenden Überseereise und lie‎ßen nicht locker. Mit zwei weiteren Toren, geschossen von Constantin Stanciu und Nicolae Kovacs, entschied Rumänien das Spiel gegen Peru mit 3-1 für sich.



Im nächsten Match traten die Rumänen gegen das Gastgeberland Uruguay an. Die Südamerikaner hatten damals namhafte Kicker wie José Andrade, José Nasazzi, Pedro Cea und Hector Scarone in ihrer Nationalelf. Die weit weniger erfahrenen Rumänen mussten sich den Fu‎ßballkünstlern aus Uruguay beugen und verloren 0-4 gegen das Gastgeberland, das die Weltmeisterschaft 1930 im Finale mit 4-2 gegen Argentinien auch gewann. Die Rumänen hätten sich aber tapfer geschlagen, folglich gebe es für die Südosteuropäer gar keinen Grund, sich für ihre Leistung zu schämen, hei‎ßt es noch im Artikel auf der FIFA-Homepage. In der Tat waren damals nur vier Mannschaften aus Europa vertreten, nebst Rumänien wetteiferten 1930 in Uruguay noch Belgien, Frankreich und Jugoslawien.



Soviel zum Thema Fu‎ßball, auf Anregung unseres Hörers Albert Pfeffer. Ich hoffe, Sie fanden die Geschichte genauso spannend wie ich, den englischsprachigen Originalartikel können Sie hier nachlesen. Und auch ein privater rumänischer TV-Nachrichtensender übernahm den Artikel in rumänischer Übersetzung auf seiner Webseite, dort ist auch ein Bild der rumänischen Nationalmannschaft auf dem Schiffsdeck während der Überseefahrt zu sehen.





Und jetzt zu einigen Hörerzuschriften mit Feedback zum Empfang unserer Sendungen. Hermann Heyne-Pietschmann (aus Erfurt, Thüringen) meldet gute Empfangsbedingungen seit der Zeitumstellung und damit der Frequenzänderungen. Er schreibt:



Liebe Freunde,



hier in Erfurt ergab meine Beobachtung der neuen Sommerzeitfrequenzen folgendes Ergebnis: Radio Rumänien International konnte ich bis auf eine Ausnahme mit sehr gutem Signal empfangen. Am ersten Tag der Zeitumstellung, also am 31.3., war die 11875 kHz um 12 Uhr Weltzeit bestens zu hören. Die 9675 dagegen brachte keinen Hörgenuss, war aber verständlich. Am Abend des gleichen Tages fand das Programm auf 7425 kHz um 18 Uhr UTC störungsfrei den Weg in meinen Weltempfänger ICOM R75 mit Au‎ßenantenne. Das gleiche trifft zu für die Morgenfrequenz am 1.4. auf 9700 kHz.



Fazit:



Egal zu welcher Tageszeit,

für RRI bin ich empfangsbereit.

Ein wenig Fading ist dabei kaum erwähnenswert,

so bleibt das Hören stets begehrt.“




Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und für das nette Gedicht, lieber Herr Pietschmann.






Klaus Nindel (aus Dresden) meldet sich regelmä‎ßig mit Empfangsbeobachtungen zu den verschiedenen Übertragungswegen und über diverse Geräte. Der Gesamteindruck reicht da von einer glatten Fünferschiene (wenn er uns mit dem Smartphone über die App namens TuneIn hört), über Overall 4 bis 1 (beim Empfang mit dem Kurzwellengerät und angeschlossenem Computer), bis hin zum gelegentlichen Totalausfall der Übertragung auf der digitalen Kurzwelle.






Dieter Buchholz (aus Oschersleben, Sachsen-Anhalt) schreibt:



Auf der neuen Frequenz 9700 ist der Empfang sehr gut, ohne jegliche Störungen. Auch auf der Abendfrequenz 7425 ist sehr guter Empfang möglich.“






Und Oliver Fülla (aus Simmern, Rheinland-Pfalz) meldet sich mit folgenden Zeilen:



Nachdem bereits viele Auslandsdienste Ihre Sendungen auf Kurzwelle eingestellt haben, freue ich mich sehr darüber, dass RRI nach wie vor auf Kurzwelle sendet. Hoffentlich bleibt das noch lange so. Der Empfang auf den Sommerfrequenzen ist bisher gut — zumindest was die Mittagssendung angeht. Die Abendsendung habe ich noch nicht getestet. Der Inhalt der Sendungen ist stets abwechslungsreich und informativ. Mir gefällt auch die rumänische Popmusik in Ihren Programmen. Machen Sie bitte weiter so.“





Zeit für die Posteingangsliste. Einen Briefstapel erhielt ich erst Freitag und hatte keine Zeit mehr, ihn zu durchforsten, hole es aber in der nächsten Sendung auf.



E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Freitagabend von: Manfred Schäfer, Willi Seiser, Christoph Preutenborbeck, Daniel Möller und Herbert Jörger (alle aus Deutschland).



Im Online-Formular hinterlie‎ßen Ihre Beobachtungen bzw. Antworten auf die Hörerquizfragen Klaus Nindel und Werner Hoffmann (beide aus Deutschland).




Nächsten Sonntag haben wir orthodoxe Ostern in Rumänien, wenige Tage zuvor haben wir aber auch den 1. Mai, so dass viele Menschen ein sogenanntes verlängertes Wochenende genie‎ßen dürfen. Ich hoffe, Sie gönnen auch mir diese Auszeit und haben Verständnis dafür, dass der Funkbriefkasten nächsten Sonntag ausfällt. Wir hören uns aber gewiss in zwei Wochen wieder, also am 12. Mai 2013. Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und munter und genie‎ßen Sie den Frühling!



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