RRI Live!

Hören Sie Radio Rumänien International Live

Windenergie: Potenzial höher als Ist-Verbrauch

Allein in fünf Landeskreisen könnte Rumänien rund 123 TWh Strom erzeugen

eoliene-soare-karsten-wurth-unsplash-com
eoliene-soare-karsten-wurth-unsplash-com

, 29.12.2023, 13:07

Die in Rumänien vorhandene Onshore-Windkapazität könnte doppelt so viel Strom erzeugen wie derzeit verbraucht wird. Selbst unter bestehenden räumlichen Beschränkungen und mit einem Ansatz, der auf die Optimierung der finanziellen Effizienz von Projekten ausgerichtet ist, könne Rumänien allein durch die Nutzung des Potenzials in fünf Landeskreisen rund 123 TWh erzeugen. Diese Daten sind in einer aktuellen Studie enthalten, die sich die Expertin Ioana Csatlos angeschaut hat – die Geschäftsführerin der auf Stadterneuerung, Energieeffizienz und grüne Architektur spezialisierten NRO EfdeN findet, dass der Energiemix für die Stromerzeugung in Rumänien recht ausgewogen aussieht: 32 % werden aus Wasserkraft gewonnen, gefolgt von Kernkraft (20 %), Gas (17 %), Kohle (15 %), Windkraft (13 %), Solarenergie (2 %) und Biomasse (1 %). Diese von Transelectrica vorgelegten amtlichen Daten zeigen, dass der Anteil der fossilen Brennstoffe an der Stromerzeugung immer noch recht hoch ist: Kohle- und Gaskraftwerke machen insgesamt etwa 32 % aus. Allerdings ist auch ein recht hoher Anteil an Strom aus Windkraft zu verzeichnen. Dies ist auf die bestehenden Windkraftkapazitäten Rumäniens und die rumänischen Ziele für die Stromerzeugung aus Windkraft von 54 % im Jahr 2030 zurückzuführen. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll zu fragen, inwieweit wir die Windenergieerzeugung noch steigern können und wo diese Ressourcen liegen. Eine vom Austrian Institute of Technology (AIT) im Oktober 2023 veröffentlichte Studie zeigt genau auf, wo die Aufstellung von Windturbinen nicht nur die Nutzung eines beträchtlichen Energiepotenzials ermöglichen würde, sondern auch räumliche Beschränkungen (wie Naturschutzgebiete, bebaute Umgebungen, Netzanschlusspunkte usw.) berücksichtigen würde, sagt Ioana Csatlos: „Die Diskussion dreht sich darum, wie wir das machen, wie wir Energie erzeugen, ohne der Umwelt zu schaden. Erstens geht es um einen berechenbaren und transparenten Rechtsrahmen, der Investitionen anziehen kann. Er würde eine wichtige Rolle bei der Entscheidung spielen, in Rumänien in solche Projekte zu investieren. Zweitens darf der Schutz der biologischen Vielfalt nicht vernachlässigt werden. Die Einbeziehung von Experten muss sicherstellen, dass wir diese negativen Auswirkungen auf die Natur minimieren, zum Beispiel hinsichtlich Vogelzugkorridore. Drittens ist die Einbeziehung der einzelnen Gemeinden sehr wichtig, denn hier können wir über die Belastung dieser Projekte sprechen, vielleicht auch über die visuelle Belastung. Je mehr die Gemeinde am Projekt einen direkten Nutzen hat, beiderseits wirtschaftlich und sozial, desto stärker würde sie sich engagieren. Dann würden die Menschen besser verstehen, worum es geht. Und um Entscheidungen zu treffen, die von der Mehrheit mitgetragen werden, müssen natürlich alle Beteiligten einbezogen werden und sie müssem sowohl die Zwänge als auch die Vorteile verstehen. Wenn wir uns an einen Tisch setzen, können wir meiner Meinung nach Lösungen für den langfristigen Einsatz moderner Technologien finden, ohne die Zukunft der Generationen zu beeinträchtigen. Schlie‎ßlich geht es hier um Nachhaltigkeit.“




Das Windpotenzial hat zwei wichtige technische Aspekte: erstens wie viel Wind weht und zweitens wie viele Betriebsstunden für Energieerzeugung es in einem Jahr gibt – im Fachjargon also die Volllaststunden. Auf der Grundlage dieser und vieler anderer Indikatoren hat das Austrian Institute of Technology fünf rumänische Landeskreise ermittelt, die ein erhebliches Potenzial für die Entwicklung von Projekten dieser Art aufweisen. Selbst im pessimistischsten Szenario ist das Produktionspotenzial hier doppelt so hoch wie der heutige Stromverbrauch von ganz Rumänien. Dies zeigt, dass wir über die Nutzung des Onshore-Windpotenzials in einer Weise sprechen können, die alle wichtigen Aspekte (Vogelzugrouten, Naturschutzgebiete, landwirtschaftliche Regeneration) berücksichtigt und dennoch eine erhebliche Steigerung der Erzeugung ermöglicht. Au‎ßerdem, so Ioana Csatlos, zeigen Preissimulationen, dass die Priorisierung und Nutzung des Windkraftpotenzials den erzeugten Strommix billiger macht. Wohlgemerkt – alle Berechnungen beziehen sich auf Onshore-Windkraft, ohne das Offshore-Potenzial im Schwarzen Meer zu berücksichtigen. Kürzlich hat die Regierung in Bukarest aber einen weiteren wichtigen Schritt zur Förderung erneuerbarer Energien unternommen, indem sie den Gesetzesentwurf zur Offshore-Windenergie angenommen hat, der jetzt ins Parlament geht. Dies stellt auch eine Verpflichtung im Rahmen des Nationalen Plans für Wiederaufbau und Resilienz dar. Das Energieministerium spricht davon, dass laut Daten der WeltbankRumänien über ein Offshore-Windpotenzial von 76 GW installierter Kapazität verfügt. Mit diesem Projekt macht Rumänien Fortschritte bei der Verwirklichung seiner Ziele in Bezug auf die Energiewende und die Dekarbonisierung sowie bei der Konsolidierung seines Status als regionaler Marktführer im Energiesektor. Wir sprechen hier von Investitionen in Milliardenhöhe“, so neulich Energieminister Sebastian Burduja. Er sagte, dass rumänische Fachleute sich bei der Ausarbeitung des Gesetzes mit dem US-Au‎ßenministerium und europäischen Ländern wie den Niederlanden beraten hätten.

Gala Green Report 2024
Terra XXI – das Ökomagazin Freitag, 25 Oktober 2024

Green Report: Wenn Klimawandel zur Klimakrise wird

Die Veranstaltung, die 2024 bereits zum vierten Mal stattfindet, steht jedes Jahr unter einem Motto. In der Regel ist es eine Metapher für die...

Green Report: Wenn Klimawandel zur Klimakrise wird
Foto: pixabay.com
Terra XXI – das Ökomagazin Freitag, 27 September 2024

Via Danubiana: Die Ökotourismus-Route entlang der Donau

Die Donaukessel, das Eiserne Tor, die Inseln und Werder, die der Fluss entlang seines Laufs bildet, das Donaudelta und die spektakulären...

Via Danubiana: Die Ökotourismus-Route entlang der Donau
Russlands Ukraine-Krieg hat verheerende Umweltfolgen
Terra XXI – das Ökomagazin Freitag, 28 Juni 2024

Russlands Ukraine-Krieg hat verheerende Umweltfolgen

Die Studie wird auf der rumänischen Website Infoclima vom Forscher Vlad Zamfira zusammengefasst: „Brände, der Angriff auf die...

Russlands Ukraine-Krieg hat verheerende Umweltfolgen
(foto: StockSnap / pixabay.com)
Terra XXI – das Ökomagazin Freitag, 29 März 2024

Urbane Nachhaltigkeit: die 15-Minuten-Städte

  RadioRomaniaInternational · Urbane Nachhaltigkeit: die 15-Minuten-Städte   Immer mehr Menschen leben heutzutage in Städten, und dies...

Urbane Nachhaltigkeit: die 15-Minuten-Städte
Terra XXI – das Ökomagazin Freitag, 23 Februar 2024

SUPERB-Projekt gegen Monokulturen: Wiederherstellung zusammenhängender Waldgebiete

  RadioRomaniaInternational · SUPERB-Projekt gegen Monokulturen: Wiederherstellung zusammenhängender Waldgebiete Im vergangenen Jahr machte...

SUPERB-Projekt gegen Monokulturen: Wiederherstellung zusammenhängender Waldgebiete
Terra XXI – das Ökomagazin Freitag, 24 November 2023

Karpatenbecken: Erosion nimmt im Hochgebirge seit 100 Jahren zu

Menschliche Aktivitäten beeinflussen seit jeher die Natur in ihrer Umgebung. Insbesondere bei intensiver Bodennutzung, zu der sich auch noch...

Karpatenbecken: Erosion nimmt im Hochgebirge seit 100 Jahren zu
Terra XXI – das Ökomagazin Freitag, 27 Oktober 2023

Strandverbreiterung: Können Sandaufschüttungen und Eindeichung die Erosion eindämmen?

An der rumänischen Schwarzmeerküste wurden in den letzten zehn Jahren umfangreiche Arbeiten zur Verbreiterung des Strandes durchgeführt – seit...

Strandverbreiterung: Können Sandaufschüttungen und Eindeichung die Erosion eindämmen?
Terra XXI – das Ökomagazin Freitag, 30 Juni 2023

Agroforstsysteme gegen Klimawandel

Bäume und andere Gehölze in verschiedenen Kombinationen in landwirtschaftliche Kulturen oder Weiden pflanzen – das bringt massive...

Agroforstsysteme gegen Klimawandel

Partner

Muzeul Național al Țăranului Român Muzeul Național al Țăranului Român
Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS
Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online
Institului European din România Institului European din România
Institutul Francez din România – Bucureşti Institutul Francez din România – Bucureşti
Muzeul Național de Artă al României Muzeul Național de Artă al României
Le petit Journal Le petit Journal
Radio Prague International Radio Prague International
Muzeul Național de Istorie a României Muzeul Național de Istorie a României
ARCUB ARCUB
Radio Canada International Radio Canada International
Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti” Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti”
SWI swissinfo.ch SWI swissinfo.ch
UBB Radio ONLINE UBB Radio ONLINE
Strona główna - English Section - polskieradio.pl Strona główna - English Section - polskieradio.pl
creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti
italradio italradio
Institutul Confucius Institutul Confucius
BUCPRESS - știri din Cernăuți BUCPRESS - știri din Cernăuți

Mitgliedschaften

Euranet Plus Euranet Plus
AIB | the trade association for international broadcasters AIB | the trade association for international broadcasters
Digital Radio Mondiale Digital Radio Mondiale
News and current affairs from Germany and around the world News and current affairs from Germany and around the world
Comunità radiotelevisiva italofona Comunità radiotelevisiva italofona

Provider

RADIOCOM RADIOCOM
Zeno Media - The Everything Audio Company Zeno Media - The Everything Audio Company