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Stiftung „Adept Transilvania“ setzt sich für extensive Landnutzung ein

Rumänien besitzt die weitesten landwirtschaftlichen Anbauflächen und Gebiete mit einem hohen natürlichen Wert europaweit. Eine Stiftung setzt sich für die Erhaltung der natürlichen Habitate durch extensive und umweltschonende Landwirtschaft ein.

Stiftung „Adept Transilvania“ setzt sich für extensive Landnutzung ein
Stiftung „Adept Transilvania“ setzt sich für extensive Landnutzung ein

, 25.03.2016, 17:30

Rumänien besitzt immer noch die weitesten landwirtschaftlichen Anbauflächen und Gebiete mit einem hohen natürlichen Wert europaweit. Diese befinden sich auf dem Land, in Siebenbürgen, in der Maramarosch, auf den Hügeln au‎ßerhalb des Karpatenbogens und im Westen des Landes. Dort haben die traditionellen landwirtschaftlichen Bräuche, das rationelle Weiden und die fehlenden Düngemittel die Erhaltung einer au‎ßerordentlichen Pflanzen- und Tiervielfalt ermöglicht. Diese Gebiete stellen rund 30% der landwirtschaftlichen Fläche des Landes bzw. 5 Millionen Ha dar und sind meistens den kleinen Familienbauernhöfen zugeordnet. Die Gegend der sächsischen Dörfer in Siebenbürgen ist besonders reich an trockenen Wiesen, die die nicht intensive Landwirtschaft widerspiegeln, die seit hunderten Jahren betrieben wird. Die Wiesen sind au‎ßerdem reich an Habitaten vieler Pflanzen- und Tierarten, die in anderen Teilen Europas verschwunden sind. Ben Mehedin, der Sprecher der Adept-Transilvania-Stiftung:



Es sind jene Flächen, wo man Landwirtschaft auf kleiner Ebene betrieben hat, mit einem geringen Einfluss auf die Umwelt. Dank dieser haben wir bis heute einen Naturschatz, eine gro‎ße Pflanzen-, Tier-, Insekten- und Schmetterlingsvielfalt. Das alles, weil die Art, wie man Landwirtschaft betrieben hat, sowohl die Produktion von Lebensmitteln als auch das Leben der Wildtiere harmonievoll ermöglicht hat. Wir haben ein Projekt durchgeführt, das durch das Zusammenarbeitsprogramm Schweiz-Rumänien mitfinanziert wurde. Dieses fand in sechs Pilotbereichen, westlich von den Karpaten, in Siebenbürgen statt. Die Bereiche befinden sich im Harghita-Gebirge, Schä‎ßburg-Târnava Mare, ein anderer zwischen Târnava Mică und Miercurea Nirajului, im Zarand-Gebirge und ein weiterer Bereich im Barcău-Tal. Im Rahmen des Projekts haben wir uns einige Ziele gestellt. In erster Linie wollten wir diese Flächen mit hohem natürlichen Wert fördern, aber auch die Menschen, die in diesen Gegenden leben, und die von ihnen hergestellten Produkte.“




Das Projekt wurde im Zeitraum 2013–2016 von der Stiftung Adept Transilvania“ durchgeführt. Dessen Ziel war die Verbesserung des Erhaltungsstandes dieser Weiden. Man hat au‎ßerdem den Landwirten in diesen Gegenden Fachberatung und Marketingideen angeboten, sagte uns Ben Mehedin:



Das Projekt war in drei Bereiche eingeteilt. Der erste betrifft Leitlinien, wie man mit öffentlichen Geldern diese Gebiete unterstützen könnte, denn diese sind Lieferanten von gemeinschaftlichen Gütern. Durch die Landwirtschaft mit einer kleinen Auswirkung auf die Umwelt werden jene gemeinschaftlichen Güter generiert, die man nicht so oft in den tatsächlichen Produkten zu sehen bekommt. Wir sprechen, um genauer zu sein, über saubere Luft, über reinere Gewässer, über Bestäubung, landwirtschaftliche Biovielfalt, Biovielfalt, Schutz gegen den Klimawandel. Ein weiterer Bereich des Projekts war eine Marktuntersuchung mit dem Zweck, eine bessere Platzierung der betreffenden Produkte auf den Markt zu erkennen, denn diese sind reiner, gesünder und schmackhafter. Der dritte Bereich war die Einweisung einiger Kommunikatoren oder Entwicklungsagenten, die die Menschen über die Erhaltung dieser Traditionen aufklären sollen. Sie sollten au‎ßerdem mit den potenziellen Kunden sprechen, die sich für folgende Produkte interessieren könnten: Konfitüre, Tee, Honig, Käse, Fleischwaren. In diesen Gebieten hat man eine gemischte Landwirtschaft betrieben. Sehr oft hat man, wie auf jedem Hof, 1-2-3 Rinder gezüchtet. Ein wichtiger Aspekt ist die Heuherstellung für die Gro‎ßviehzucht. Man mäht mindestens einmal im Jahr, das Heu wird in den Stall gebracht, wo die Rinder untergebracht sind. Dank dieser Wiesen für die Heuversorgung haben diese Gegenden einen grö‎ßeren Pflanzenreichtum als andere Gebiete entwickelt, in denen man Landwirtschaft intensiv betreibt.“




Trotz ihres Wertes für die ländlichen Gemeinden und für die Gesellschaft stehen diese Weiden, quasinatürlichen Wiesen und Mischbereiche, die extensiv angebaut werden, unter einem immer höheren Druck wegen des Verfalls, wegen der intensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung und der Änderung ihres Verwendungszwecks. Deshalb verfolgte das Projekt die Findung von neuen Lösungen für die Erhaltung der traditionellen landwirtschaftlichen Bewirtschaftung, nicht nur für das Überleben einiger Landgemeinden und für die Herstellung gesunder Lebensmittel, sondern auch für die Erhaltung der Natur. Ben Mehedin:



Wir möchten einen gesunden Rahmen schaffen, wo diese Produkte anerkannt sind, wo es genügend Nachfrage gibt, sodass die Hersteller ihre Lebensweise auch ohne Subventionen oder Finanzierung, mit ihren eigenen Kräften erhalten können, so wie sie es jahrhundertelang getan haben. Wir streben eine solide Mittelklasse der Landwirte an. Wenn diese Kleinhersteller nicht unterstützt werden, besteht das Risiko, dass sie verschwinden. Sie sind die Besitzer dieser Flächen. Sie sind in der heutigen Globalwirtschaft gefährdet, wenn nicht die richtigen Entscheidungen getroffen werden, denn diese Flächen gewährleisten die Lebensmittelsicherheit. Sie gewährleisten die Gesundheit des Bodens für die Zukunft. Aus Sicht der landwirtschaftlichen Produktion erzeugen diese Flächen mehr als die intensiv bewirtschafteten Flächen, wenn wir den Wert der landwirtschaftlichen Produktion und die Kosten für deren Erzeugung in Betracht ziehen.“




Die Adept-Transilvania-Stiftung hat neulich gemeinsam mit WWF Rumänien und der ProPark-Stiftung eine europäische Konferenz veranstaltet, um das landwirtschaftliche Modell Siebenbürgens zu erläutern und Lösungen auf die Fragen zu finden, die das Überleben dieser bemerkenswerten Landschaften und der Lokalgemeinden gefährden.

foto: RRI
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