Die Verabschiedung ist ein Meilenstein auf dem Weg der Umsetzung der sogenannte Komponente C2 – Schutz der Wälder und der biologischen Vielfalt aus dem Nationalen Programms für Wiederaufbau und Resilienz (NRRP).
An der Ausarbeitung der Strategie, die vom Ministerium für Umwelt, Wasser und Wälder initiiert wurde, waren Professoren der Forstwirtschaftlichen Fakultäten in Brasov bzw. in Suceava sowie unabhängige Experten aus dem Forstsektor beteiligt. Das Projekt ist ein wichtiges Strategiepapier und setzt sich zum Ziel, eine ausgewogene Integration sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Funktionen in die Waldbewirtschaftung zu gewährleisten. Dabei soll sozialer Konsens über die Harmonisierung der Rechte, Interessen und Pflichten der Akteure und der Stakeholder erzielt werden. Das Dokument schafft die Möglichkeit zur Anpassung der Regelungs- und Kontrollinstrumente aber auch zur finanziellen Unterstützung für die von der Waldbewirtschaftung betroffenen Akteure, weiß Mihai Enescu von der Fakultät für Landwirtschaft in Bukarest.
„Ich würde gerne mehrere konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzählen, die ich für gleich wichtig halte. Zum einen geht es darum, die gesellschaftlich-kulturelle Rolle der Wälder zu stärken. Es gilt, die Wälder so zu bewirtschaften, dass die Erhaltung der biologischen Vielfalt integriert wird, denn es gab unzählige Streitigkeiten oder unterschiedliche Meinungen, die wir harmonisieren wollten. Ein weiterer konkreter Aktionsbereich ist die Vergrößerung der Waldfläche. Kleiner Einschub: Wenn wir mehr Wälder wollen, müssen wir landwirtschaftliche Flächen bestimmen, die aufgeforstet werden sollen.
Ein weiterer wichtiger Aktionsbereich ist die Neugestaltung der Rolle des privaten Waldbesitzers bei der Entscheidungsfindung. Es ist gut zu wissen, dass derzeit etwa zwei Drittel der Wälder in öffentlichem Besitz sind — also dem Staat und den Gebietskörperschaften gehören. Ein Drittel ist in Privatbesitz, wobei es in Rumänien etwa siebenhunderttausend Waldbesitzer gibt. Dies wären die wichtigsten Aktionsbereiche, doch die Strategie erfasst und begründet viele andere.“
Die Regierungsvertreter haben sich auch vorgenommen, das Problem des illegalen Holzschlags anzugehen, indem sie beispielsweise das SUMAL-Holzverfolgungssystem vollständig umsetzen, die Fernerkundung überwachen und die Strafen verschärfen. Die Situation ist sehr besorgniserregend für die rumänischen Wälder, die laut Global Forest Watch zwischen 2001 und 2021 schätzungsweise 5 % ihrer Fläche verloren haben, d. h. fast 400 000 Hektar. Wir haben Mihai Enescu auch gefragt, wer die Hauptrolle bei der Umsetzung der Nationalen Forststrategie 2030 spielt und wie sie mit dem ähnlichen europäischen Dokument abgestimmt wurde:
„Die korrekteste Antwort wäre wohl: der gesamte Sektor. Jeder Beteiligte des gesamten Forstsektors hat eine grundlegende Rolle zu spielen, und auf diesem Konzept des umfassenden Konsultationsprozesses gründet die ganze Strategie. Theoretisch sind alle Problembereiche, die wir bis 2030 angehen wollen, mit einem klaren Zeitplan versehen worden. Sie sagten Überwachung: natürlich spielen hier die Behörden die Hauptrolle, aber für die Umsetzung gibt es auch andere zuständige Stellen, angefangen bei den Forstämtern. Grundsätzlich wurden im Konsultationsprozess mehrere, sagen wir mal, strategische EU-Rechtsakte berücksichtigt: die EU-Forststrategie, die Strategie für biologische Vielfalt und andere. Wir haben alle ehrgeizigen Ziele der Europäischen Union übernommen und versucht, sie auf unser Land zuzuschneiden. Mit anderen Worten ist aus meiner Sicht die nationale Forststrategie im Grunde genommen ein Plan zur Umsetzung der europäischen Forststrategie – und das ist eine Meinung, die auch andere teilen“.
Laut Umweltminister Barna Tánczos ist das Dokument, das sich mit der mittelfristigen Zukunft der Wälder Rumänien befasst, ein äußerst wichtiger, ja historischer Schritt. Er weist darauf hin, dass Rumänien über die gesündesten und wertvollsten Wälder Europas verfügt, aber um sie zu erhalten und zu schützen, braucht es eine grüne Linie, die in den kommenden Jahren verfolgt werden muss. Diese Linie und die besten Vorschläge zur Rettung, Entwicklung und nachhaltigen Nutzung der Wälder unseres Landes sind in der Nationalen Forststrategie 2030 enthalten, glaubt der rumänische Minister.