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Fahrräder mit Krawatte

Fahrräder mit Krawatte“ heißt das jüngste Programm der Naturschutzorganisation Green Revolution, das darauf abzielt, die Bukarester zu ermuntern, das Fahrrad in ihrem Alltag zu nutzen.

Fahrräder mit Krawatte
Fahrräder mit Krawatte

, 25.04.2014, 16:41

Fahrräder mit Krawatte“ hei‎ßt das jüngste Programm der Naturschutzorganisation Green Revolution, das darauf abzielt, die Bukarester zu ermuntern, das Fahrrad in ihrem Alltag zu nutzen. Fahrradfahren sei gesund, bequem und baue den Stress ab, so versuchen die Initiatoren des Programms, das sich hauptsächlich an Mitarbeiter multinationaler Unternehmen wendet, die Bukarester zu überreden, das Radfahren in ihren Alltag einzubauen.



Fahrräder mit Krawatte“ ist das erste kostenlose Fahrradverleih-Programm in Rumänien, das sich an multinationale Unternehmen wendet. Das Projekt wurde 2010 von der Naturschutzorganisation Green Revolution ins Leben gerufen. Mittlerweile haben tausende Mitarbeiter multinationaler Unternehmen in Bukarest und anderen Gro‎ßstädten Rumäniens Fahrräder von der Naturschutzorganisation Green Revolution gemietet. Die Angestellten gro‎ßer Unternehmen benutzen die Fahrräder in der Mittagspause, in Team-Building-Reisen oder sogar bei Businnesstreffen. Insbesondere in der Sommerzeit ist der Fahrradständer vor dem Sitz multinationaler Unternehmen voll.



2013 schlossen sich 10 Unternehmen aus 4 rumänischen Städten dem Programm Fahrräder mit Krawatte“ an. Sie haben 300 Fahrräder gekauft, die bisher von 6000 Angestellten benutzt wurden. Die Kosten, die sie in einem Jahr für ein Fahrrad decken müssen, belaufen sich auf 300-500 Euro. Die schwedische Botschaft in Bukarest ist die erste diplomatische Vertretung, die sich im Herbst 2013 dem Programm anschloss. Der schwedische Botschafter Anders Bengtcen nahm an der Konferenz teil, an der die Partnerschaft unterzeichnet wurde. Anders Bengtcen betonte dabei, es sei nötig, dass in einer Stadt wie Bukarest die Fahrrad-Infrastruktur entwickelt wird.



Ich habe gemerkt, dass Bukarest eine besonders gute Fahrradstadt ist, weil die rumänische Hauptstadt flach ist, es gibt sehr viel Ebene und wenige Hügel. Zudem liegen viele Unternehmen und Ministerien, mit denen wir täglich zusammenarbeiten, sehr nah am Sitz der schwedischen Botschaft und sie können sehr leicht mit dem Fahrrad erreicht werden. Beispielsweise wenn ich zum Bukarester Au‎ßenministerium mit dem Fahrrad fahre, spare ich viel Zeit, anstatt im Stau in meinem Diplomatenauto zu sitzen. Radfahren in Bukarest weist zahlreiche Vorteile auf.“



Eine von der Europäischen Kommission bekanntgemachte Eurobarometer-Umfrage fand heraus, dass Dänemark, die Niederlande und Schweden die Rangliste der Nationen, die das Fahrrad als Fortbewegungsmittel bevorzugen, anführen. Botschafter Anders Bengtcen:



In meinem Land, Schweden, ist das Radfahren ein äu‎ßerst wichtiges Fortbewegungsmittel auf Kurzstrecken und die Regierung fördert es in manchen Arten: Es gibt viele Radstrecken in den Gro‎ßstädten, man kann das Radfahren mit der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln verbinden, das hei‎ßt, man kann das Fahrrad im Bus, Zug oder in der U-Bahn mitnehmen. Statistiken zeigen, dass einer von fünf Schweden das Fahrrad täglich als Transportmittel verwenden, um zur Schule, Uni oder zur Arbeit zu fahren, während einer von drei Schweden das Fahrrad während der Woche zumindest einmal nutzt, um zur Schule oder zur Arbeit zu fahren. Mehr als 40% der Schweden nutzen das Fahrrad jede Woche als Freizeitbeschäftigung. Und der Trend steigt. Das Klima hier in Bukarest ist viel sanfter als in Schweden, Bukarest bietet ein erhebliches Potenzial, die Fahrradnutzung zu steigern. Das ist einer der Gründe, wofür wir uns dieser wunderschönen Initiative anschlie‎ßen.“



Aus keiner Statistik geht die die Gesamtzahl der Radfahrer in Rumänien hervor. Laut den Bukarester Behörden nutzen 9% der Bevölkerung das Fahrrad als Transportmittel. Die Nichtregierungsorganisationen sind hingegen der Ansicht, der Anteil liege unter 3%. Selbst wenn der Sport auf zwei Rädern sowohl gesund als auch bequem ist, ermuntern die Bukarester Behörden die Hauptstadtbewohner nicht, das Fahrrad in ihrem Alltag zu nutzen. Den Mitarbeitern von multinationalen Unternehmen steht ohnehin das Programm der Umweltorganisation Green Revolution zur Verfügung. Leiterin der Organisation Raluca Fisher dazu:



Wir bieten Pakete zum Kauf von Fahrrädern an, unsere Kunden, Mitarbeiter von multinationalen Unternehmen, können die Fahrräder mit der Marke des Unternehmens versehen. Somit versuchen wir ein positives Beispiel zu bieten und die Kunden haben die Gelegenheit, zu zeigen, dass sie stolz darauf sind, für das jeweilige Unternehmen zu arbeiten. Wir garantieren zudem auch die regelmä‎ßige Instandhaltung, dafür stellen wir unseren Kunden unser Wartungsteam 24 Stunden zur Verfügung. Wir putzen sie jede Woche und sorgen dafür, dass alles richtig funktioniert. Alles ist im Paket enthalten und wir versuchen somit, das Leben der Mitarbeiter in gro‎ßen Unternehmen, die zumeist überfordert sind, leichter zu machen. Radfahren ist entspannend und baut Stress ab. Es gibt in Rumänien fahrradfreundliche Städte wie Brașov (Kronstadt) und Timișoara (Temeswar), dort ist die Infrastruktur in dieser Hinsicht befriedigend. In diesen Städten hat in letzter Zeit die Anzahl der Fahrradfahrer deutlich zugenommen.“



Neben dem Programm Fahrräder mit Krawatte“ wurde im Monat März die Saison Velo 2014“ in Bukarest und anderen Gro‎ßstädten eröffnet. In Bukarest stellen die Veranstalter den Stadtbewohnern 400 Fahrräder in drei Fahrradverleihen zur Verfügung. I’Velo“ ist das wichtigste Bike-Sharing-(Fahrradverleih)-Programm Rumäniens und zielt darauf ab, das Fahrradfahren in den Alltag sowohl als Entspannung als auch als gesundes und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel einzubauen. In den vier Jahren, seitdem es ins Leben gerufen wurde, verhalf das Programm I’Velo“ zu mehr Bewegung und Umweltschutz. 800.000 Rumänen haben sich den begeisterten Radfahrern angeschlossen und die CO2 Emissionen in der Atmosphäre wurden um knapp 1200 Tonnen reduziert.



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Foto: Scott Goodwill / unsplash.com
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