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Der Naturpark Apuseni (Westgebirge)

Heute schlagen wir Ihnen eine Wandertour durch die Westkarpaten vor, genauer gesagt, eine Reise durch den Naturpark Apuseni. Die Gegend ist besonders attraktiv. Es bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten und besondere natürliche Sehenswürdigkeiten.

Der Naturpark Apuseni (Westgebirge)
Der Naturpark Apuseni (Westgebirge)

, 30.10.2015, 17:38

Der Naturpark Apuseni ist ein Naturschutzgebiet im zentral-westlichen Teil der rumänischen Westkarpaten. Kennzeichnend für die Gegend ist die Vielfalt der Karstlandschaft. Die unterirdischen Höhlen, die sich hier im Laufe der Zeit gebildet haben, ziehen zahlreiche Höhlenforscher an. Die in einer Höhe von 1400 m angelegten Dörfer der sogenannten Motzen, der Berg- und Holzarbeiter im Apuseni- Gebirge, vervollständigen den Zauber der Gegend. Motzen-Gemeinden bewahren immer noch die herkömmlichen Traditionen und Sitten. Die Pflanzenwelt ist charakteristisch für eine Berggegend — Nadelbäume, Laubbäume, Sträucher und Gefä‎ßpflanzen aller Art sind im Naturpark Apuseni anzutreffen. Alin Moş, der Leiter des Naturparks, berichtet über die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt im Naturschutzgebiet:



Mehr als 1550 Pflanzenarten wachsen hier. 96 davon stehen unter Naturschutz. Im Naturpark Apuseni leben zudem mehr als 1380 Tierarten. Davon stehen 147 unter Artenschutz. 29 Naturhabitate wurden hier identifiziert. Sechs davon müssen prioritär geschützt werden. Das hei‎ßt, Schutz- und Konservierungsma‎ßnahmen konzentrieren sich vorwiegend auf diese für Europa relevanten Habitate. Auf dem Parkgelände gibt es mehr als 1500 Höhlen. In vielen wurden Fledermauskolonien entdeckt. Bis jetzt wurden mehr als 18 Fledermausarten erkannt. Zudem wurden mehr als 45 Säugetierarten entdeckt. Am bekanntesten sind die Fleischfresser wie etwa der Wolf, der Luchs oder der Bär. Allerdings gibt es auch andere Säugetiere, die auf der Liste gefährdeter Arten stehen und dementsprechend geschützt werden. Dazu gehören z.B. die Gämse oder der Fischotter. Was gro‎ße Fleischfresser betrifft, beteiligt sich der Naturpark Apuseni an einem EU-geförderten Projekt — Life Connect Carpathians. Hauptziel des EU-Projektes ist, die Wölfe- und Bärenbevölkerung zu identifizieren. Demnach soll festgestellt werden, was für andere Raubtiere die Wölfe und Bären hauptsächlich fressen. Dabei soll ein Gebiet untersucht werden, das im Hinblick auf die Verbindung zwischen den West- und Südkarpaten relevant ist. Wie z.B. das Gebiet Retezat. Diese Tierarten werden also derzeit untersucht. Sie werden erforscht und fortdauernd begleitet, um die Grö‎ße ihrer Bevölkerung in diesem Areal festzustellen.“




Die Hauptattraktion im Naturpark Apuseni ist die Wasserhöhle Cetăţile Ponorului, eine echte Naturburg. Hier befindet sich das höchste Höhlenportal in Rumänien, so Alin Moş:



Cetăţile Ponorului ist eines der bedeutendsten und beeindruckendsten natürlichen Karstgebilde in Südosteuropa. Die Naturburg beeindruckt zunächst durch ihre Grö‎ße. Der karstige Komplex besteht aus drei gro‎ßen Dolinen. Betrachtet man den Komplex als kreisförmiges Karstgebilde, so hat es hat einen Durchmesser von rund 1 Km. Der Eingang in die Höhle erfolgt durch eines der beeindruckendsten Höhlenportale in ganz Europa. Es hat eine Höhe von mehr als 70 m — sämtliche Touristen sind davon beeindruckt. Cetăţile Ponorului ist eine wichtige Sehenswürdigkeit für alle, die durch die Westkarpaten reisen.“




Rumänien sticht in Europa durch sein Höhlenreichtum hervor. Die meisten liegen im Apuseni-Gebirge. Hohe Wasserfälle, mit Stalagmiten verzierte Höhlenräume, Fledermaus-Siedlungen — das sind nur einige Attraktionen der unterirdischen Höhlen in den Westkarpaten. Alin Moş, der Leiter des Naturparks Apuseni, stellt uns ein paar Höhlen vor, die für Touristenbesuche hergerichtet wurden:



Peştera Urşilor (dt. Die Bärenhöhle) ist die bekannteste Höhle in der Gegend. Sie verfügt über die beste touristische Infrastruktur und wird auch am häufigsten von Touristen besucht. Mehr als 80.000 Touristen wagen es jährlich, die Höhle zu betreten. Erwähnenswert ist auch Gheţarul Scărişoara (dt. der Gletscher Scărişoara), eine unterirdische Höhle von internationaler Bedeutung. Die in den letzten Jahren erarbeiteten Studien zeigten, dass es sich um den grö‎ßten unterirdischen Gletscher weltweit handelt. Auch für Europa ist der Gletscher relevant, er ist nämlich der älteste unterirdische Gletscher europaweit. Die Höhle wurde so eingerichtet, dass dem breiten Publikum ein einfacher Zugang ermöglicht wird. Vor 3-4 Jahren wurde hier die Beleuchtungsanlage ersetzt. Derzeit wird die Höhle mit Led-Lampen beleuchtet. Somit wird das unterirdische Habitat besser geschützt. Darüber hinaus erleben die Besucher eine neue Erfahrung — sie können nun den unterirdischen Eisblock und die stalagmiten- und stalaktitenähnlichen Eisgebilde aus einer neuen Perspektive betrachten. Mehr als 35.000 Touristen besuchen den Gletscher jedes Jahr. Und die Besucherrate legt mit jedem Jahr zu. In der Nähe des unterirdischen Gletschers liegt eine weitere besucherfreundliche Höhle — Peştera »Poarta lui lonele« (Ioneles Tor). Die Höhle verfügt über eine spezifische Infrastruktur, die Touristenbesuche zulässt. Das Innere der Höhle ist nicht unbedingt spektakulär. Allerdings liegt sie an der Nationalstra‎ße DN76, in der Ortschaft Gârda. Daher ist der Zugang zur Höhle sehr einfach. Die vierte Höhle, die für Touristenbesuche hergerichtet wurde, ist »Gheţarul de la Vârtop« (dt. Der Gletscher von Vârtop). Er hat sich vor 40.000 Jahren gebildet und stellt einen deutlichen Beweis dar, dass die meisten Höhlen im Naturpark Apuseni einst bevölkert waren. Erwähnenswert ist auch die Höhle Coliboaia. Da können einige der ältesten Wandmalereien, die auf dem Gebiet zwischen den Alpen und dem Ural entdeckt wurden, gesichtet werden. Es handelt sich um Wandmalereigemälde, die 35.000 Jahre zurückgehen. Ein weiterer Beweis, der die Präsenz von Höhlenmenschen untermauert.“




Jedes Jahr besuchen mehr als 500.000 Touristen das Naturschutzgebiet in den Westkarpaten Rumäniens. Das Arieş-Tal ist ein wohl bekanntes Reiseziel für ländlichen Tourismus. Es ist zudem ein beliebtes Wochenendreiseziel. Im Winter kommen viele Sportliebhaber hierher. In der Umgebung von Vârtop gibt es drei Skipisten. Die Gegend ist mit Sicherheit einen Urlaub wert.

Foto: Scott Goodwill / unsplash.com
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