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Das Landesprogramm zum Schutz der Wildvögel

Die Natur in Europa wird von zwei wichtigen Gesetzen geschützt:von der Vogelrichtlinie und von der Habitatrichtlinie, die die Natura 2000-Schutzgebiete bestimmen. Durch den EU-Beitritt hat sich auch Rumänein verpflichtet die Biodiversität zu schützen.

Das Landesprogramm zum Schutz der Wildvögel
Das Landesprogramm zum Schutz der Wildvögel

, 25.10.2013, 13:19

Das Donaudelta und die weiten Wälder der Karpaten zeugen von der grossen Biodiversität in Rumänien. In Rumänien gibt es zur Zeit 381 Natura 2000-Schutzgebiete mit einer Gesamtfläche von knapp 42.000 Quadratkilometern. Über 400 Vogelarten leben in Rumänien, 320 davon allein im Donaudelta.



Um genau zu erfahren welche die Lage dieser Volgelarten ist, wurde vor kurzem ein Verwaltungs-und Monitorisierungs-Projekt dieser Vögel gestartet. Ein erster nationaler Bericht betreffend Vögel soll dadurch entstehen. Dieser soll dann bis Ende dieses Jahres der EU-Kommission weiter geleitet werden. Der Bericht wird Daten über 270 Arten von gemeinschaftlichem Interesse — also nur über Nistvögel, Winterarten und Wandervögel. Die Berichterstattung erfolgt alle sechs Jahre. Rumänien erstellt jetzt zum ersten Mal diesen Bericht. Die Volgelarten von gemeinschaftlichem Interesse werden in Rumänien durch 148 spezielle Schutzgebiete innerhalb des Natura 2000-Netzwerks geschützt. Ciprian Fântână, Konservierungsdirektor bem rumänischen Ornithologie-Verband berichtet:



Wir müssen Zahlen für jede der 270 Arten, aber insbesondere betreffend die Phänologie der Arten. Wenn es sich um eine Art handelt die nistet und zugleich eine Winterart ist muss man zwei Formblätter ausfüllen, ein Formblatt , in dem man die Art als Nistenvolgel berachtet, eines wo man sie als Winterart einstuft. Es gibt Vögel die im Winter aus Nordeuropa kommen. Die Grösse der Bevölkerung muss auch angegeben werden.



Eine feste Zahl kann man nur infolge einer Zählung bestimmen und das ist bei Vögel oft fast unmöglich. Es gibt wenige Arten, bei denen man eine komplette Zählung durchführen kann. Für den Rest muss man die Zahl aufgrund sehr strenger Methoden einschätzen. Es gibt Staaten, die über diese Methoden nicht verfügen oder diese nicht implementiert haben. Diese müssen aber auch eine Zahl vorlegen. Dann wird nur aufgrund der bekannten Informationen berichtet. Es ist kein Problem, wenn man keine Informationen über eine bestimmte Art hat, es ist aber wichtig Fortschritte zu machen. In dieser Lage sind alle EU-Länder, auch Länder mit Tradition im Bereich der Ornithologie, wie Holland oder Grossbritanien, die noch zu berichten haben.“



Florian Udrea, Direktor der Naturschutz-Abteilung im Umweltministerium betonte, dass die bis jetzt durchgeführten Studien falsche Informationen beinhaltet haben. Die Informationen über manche Volgelarten wurden falsch dargestellt. Deshalb wird dieses Projekt zur Bestimmung der Wildvogel-Bevölkerung beitragen. Zudem werden durch dieses Projekt die Management-, Monitorisierungs- und Konservierungs-Tätigkeiten verbessert.



Florian Udrea: Die Schlussfolgerungen mancher Studien zeigen, dass sich manche Fauna-und Flora-Arten nicht da, wo wir wissen, befinden. Die Formblätter weichen manchmal viel von dem was wir an Ort uns Stelle finden ab. Unsere Pflicht ist es die Verlängerung oder Weiterführung dieses Fehlers zu stoppen. Die Abteilung, die ich vertrete beschäftigt sich damit einen normalen Stand zu erreichen. Das bietet dieses Projekt an, eine Datenbank, zu der alle Interessierten Zugang haben, eine Datenbank, die die Sachen langfristig in Ordnung bringt. Es ist bizarr, dass eine Vogelart in einer Gegend nicht lebt, aber im Formblatt zu finden ist. Folglich zwingt uns die EU-Kommission eine Vogelart zu schützen, die wir nicht an der korrekten Stelle finden.“



Die Biodiversität sei ständig in Bewegung und die positiven oder negativen Einflussfaktoren stammen von den Menschen, so der Ministeriums-Vertreter. Die unkontrollierte wirtschaftliche Entwicklung, der Tourismus, die ungeregelte Jagd und Forstwirtschaft hatten schon negative Einflüsse auf manche Arten. Ciprian Fântână:



Wir haben die klassischen Beispiele, wie die Grosstrappe, die fast verschwunden ist. Es gibt noch ein paar Kerngebiete in der wetlichen Ebene, die aus Ungarn stammen. Insbesondere im Winter haten sich diese in der Nähe der rumänischen Grenze auf. Dann gibt es noch den östlichen Kaiseradler, der früher eine Nistenart war. Heutzutage nistet sie nicht mehr. Seit mehr als 50 Jahren wurde kein Nest mehr gefunden. In Rumänien werden insbesondere junge Vögel beobachtet und keine erwachsene, die nisten könnten. Es gibt auch Arten, die immer seltener zu finden waren, die sich aber jetzt langsam erholen. So der Zwergscharbe. Die Zahl dieser Vögel wächst, auch wenn es sich um eine gefährdete Art handelte. Weiter die Moorente…die der Schelladler ist eine relativ stabile Art und der Sakerfalke, dessen Bevölkerung zurück geht.“



Das Projekt wird von der EU durch das operationelle sektorielle Umwelt-Porgramm finanziert. Am Ende soll ein Vogelatlas der Volgelarten in Rumänien erstellt werden. Dieser wird Informationen über Volgelarten und deren Wohngebiete beinhalten, sowie auch über Migrations-Korridore, Nistgebiete, spezielle Schutzgebiete und Monitorisierungs-Daten. Zudem soll ein Tool-kit füe die Monitorisierung der Volgelarten von gemeinschaftlichem Interesse erstellt werden. Dieser wird das Standard-Handbuch mit den Ergebnissen des Monitorisierungs-Prozesses beinhalten. Weiter sollen zwei nationale Konferenzen für die wissenschaftliche Welt, Nichtregierungsorganisationen und die öffentlichen Behörden mit Befugnissen im Bereich des Naturschutzes organisiert werden.



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