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World Vision hilft armutsbetroffenen Kindern auf dem Land

Während der Weihnachtszeit, wenn die Entspannung und Freude traditionell mit der Großzügigkeit zusammenkommen, denkt man mehr an die Armen, an die, die weniger haben.

World Vision hilft armutsbetroffenen Kindern auf dem Land
World Vision hilft armutsbetroffenen Kindern auf dem Land

, 26.12.2018, 17:30

In Rumänien gibt es zahlreiche Menschen, die von Armut bedroht sind. Laut den Statistiken eines sozialen Projektes der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rumänien verdienen mehr als 1,5 Millionen Personen weniger als 3 Euro pro Tag. Mit diesen Zahlen ist Rumänien Schlusslicht in der EU in Sachen Sozialschutz. Die Einkommen der 10% der ärmsten Rumänen betragen nur ein Zehntel von dem, was 10% der ärmsten Europäer verdienen. Auf dem Lande gibt es sogar ganze Gemeinschaften, die sich mit zahlreichen Nöten und Unzulänglichkeiten konfrontieren.



Das fand die Stiftung World Vision Rumänien durch die soziologische Studie Bunăstarea copilului din mediul rural“ (Der Wohlstand des Kindes im ländlichen Milieu“) heraus. Oana Şerban, Zuständige für die Kommunikation im Rahmen der Stiftung World Vision, erläutert:



Es gibt viele Probleme. Wir haben viele Schulabbrecher auf dem Land. Diese Kinder haben kein Geld, um eine Schule zu besuchen. Sie bekommen keine materielle und seelische Unterstützung. Sie haben keine Kleider, keine Schuhe. Die Erwachsenen können auch nicht viel tun. Die Eltern finden in Rumänien keine Arbeit, deshalb fahren nicht wenige ins Ausland, wo sie auch nicht viel verdienen. Die Leute auf dem Dorf haben viele Kinder, und es ist sehr schwer, sie mit allem Nötigen zu versorgen.“




Eines von 11 Kindern, die auf dem Land leben, geht abends hungrig ins Bett. Eine der Folgen ist der Schulabbruch, von dem 19% der Gesamtzahl der Schüler in Rumänien betroffen sind. 74% der Schulabbrecher sind vom Dorf. Deshalb orientieren Organisationen wie World Vision ihre Projekte in Richtung Vorbeugen des Phänomens, das von der Armut hervorgerufen wird. Eines der Projekte hei‎ßt Pâine şi mâine“ (Brot und der morgige Tag“). Oana Şerban dazu:




Wir versuchen, durch das Programm »Brot und der morgige Tag« die Zahl der Schulabbrüche zu vermindern. Wir bieten ein warmes Mittagessen und zwei Nachhilfestunden am Tag. Eingeschrieben sind 1250 Kinder aus drei Landkreisen: Dolj, Vâlcea und Vaslui. Anfang 2019 wollen wir unser Projekt auch auf Cluj (Klausenburg) ausweiten. Wir haben das Programm vor zwei Jahren gestartet, weil wir erfahren hatten, dass es auf dem Dorf Probleme hinsichtlich der Ernährung der Kinder gibt. Entweder essen die Kinder gar nicht, oder sie essen wenig und ungesund. Unser warmes Mittagessen wurde von den Schülern und Lehrern gut aufgenommen. Die Kinder versuchen, nicht mehr zu fehlen, sind gut integriert und fühlen sich glücklicher in der Schule.“




Dieses Programm ergänzt ein 10 Jahre altes Projekt, das die Schüler als Ziel hatte. Es geht um Ich will in die neunte Klasse“. Oana Şerban dazu:



Praktisch bieten wir den Kindern Stipendien, die aus sehr armen Familien stammen und lernen wollen. Wir bieten ihnen Hilfe. Es geht nicht nur ums Geld. Ein Teil davon geht zu ihnen, so dass sie alleine die Summe verwalten können, während der andere Teil für die Aktivitäten verwendet wird, die im Rahmen des Projekts durchgeführt werden. Die Kinder werden dadurch unabhängiger. Es ist aber nicht leicht, das Dorf zu verlassen, um in die Stadt zu kommen. Wir organisieren verschiedene Aktivitäten für Sozialisierung und helfen ihnen bei den Hausaufgaben. Es geht um ein komplexes Programm. Wir haben für jeden einzelnen Schüler einen Plan. Sie sind nicht alle gleich. Wir handeln unterschiedlich. In diesen 10 Jahren hatten wir 1395 Absolventen, 74% haben die Reifeprüfung bestanden. 260 haben auch eine Hochschule besucht. Sie werden durch individuelle Spender oder Partnerschaften mit Unternehmen unterstützt.“




Und weil der Winter typische Probleme mit sich bringt, wurde eine Kampagne gestartet, die als Ziel das Spenden von Schuhen und Stiefeln hat. Die Kinder aus armen Verhältnissen, die auf dem Dorf leben, haben im Winter oft keine Winterschuhe. Oana Şerban dazu:



Es ist eine traurige Realität, aber das ist die Wirklichkeit. Ein Paar Stiefel wird von einem Bruder zum anderen weitergegeben, so dass die Kinder in die Schule gehen können. Deshalb haben wir uns vorgenommen, etwas Konkretes zu tun. Wir sammeln Geld für alle Kinder der Gemeinden, wo wir tätig sind. Es geht um rund 14.500 Kinder. Wie können sie unterstützt werden? Durch Spenden, natürlich. Mit jeder SMS an die Nummer 8849 mit dem Text »GHETE« (»Winterschuhe«) spendet man 4 Euro. Die Kampagne dauert bis Ende Januar.“




Um das Leben dieser benachteiligten Menschen nachhaltig zu verbessern, braucht man konstante und systematische Hilfe.

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