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Unternehmertum: Fördernetzwerk unterstützt rumänische Kauffrauen

Der Verband Frauen im Geschäft“ nahm sich anlässlich einer Messe vor, ein Fördernetzwerk aufzubauen, in dem Frauen, die ein Unternehmen gründen wollen, alle Informationen und die notwendige Unterstützung finden.

Unternehmertum: Fördernetzwerk unterstützt rumänische Kauffrauen
Unternehmertum: Fördernetzwerk unterstützt rumänische Kauffrauen

, 14.01.2015, 20:13

Chancengleichheit und die Förderung der kleinen und mittelständischen Unternehmen, zwei der grundsätzlichen Politiken der EU, können sich die Hand reichen, um Lösungen zur Überwindung der Krise zu finden. Die Krise kann sowohl eine globale Wirtschaftskrise als auch eine persönliche Krise sein. Die Lösung hängt von dem Mut der Frauen und den Chancen ab, die sie bekommen, um Unternehmerinnen zu werden. 2013 stellten laut EU-Statistik Kauffrauen 34,4 % der europäischen Unternehmer, die eine unabhängige Tätigkeit durchführten und 30 % der neugegründeten Unternehmen besa‎ßen. Dennoch scheint deren Zahl zu steigen.



Ende letzten Jahres hat in Bukarest die erste Messe der Rumänischen Kauffrauen B-Fair“ stattgefunden. Diese wurde von dem Verband Frauen im Geschäft“ veranstaltet, 2009 von einer jungen Unternehmerin gegründet. Der besagte Verband nahm sich vor, ein Fördernetzwerk aufzubauen, in dem Frauen, die ein Unternehmen gründen wollen, alle Informationen und die notwendige Unterstützung finden. Die Messe entstand als eine Art Erweiterung dieses Netzwerks, wo ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Adina David, Pressesprecherin der Organisation Frauen im Geschäft“:



Die B-FAIR Messe hat dieses Jahr zum ersten Mal stattgefunden, im Kontext, dass wir Business-Networking-Sitzungen organisieren, wo Frauen zu Wort kommen. Die Messe hat aber auch Geschäfte, die von Frauen geführt werden, in einem offizielleren und generelleren Rahmen zusammengebracht, wo man au‎ßer Networking auch seine Produkte vorstellen kann.“




An B-Fair beteiligten sich 20 Aussteller. Die Messe wurde von 200-300 Personen am Wochenende besucht. Die Teilnehmerfirmen, die meisten davon von Frauen gegründet oder geführt, waren nicht nur KMUs. Es gibt auch gro‎ße, sogar multinationale Unternehmen, deren Manager Frauen sind und deren Produkte Frauen gewidmet sind. Können wir folglich behaupten, dass die von Frauen geführten Unternehmen unbedingt Frauenprodukte anbieten müssen? Oder gibt es Bereiche, die Frauen mit Vorliebe ansetzen, wenn sie ein Geschäft starten? Adina David:



Ich habe festgestellt, dass es eine Vorliebe für typische Frauenbereiche gibt, wie z.B. Beratung oder Kosmetik. Gleichzeitig gibt es aber viele Frauen, die bereits Geschäfte in Bereichen wie IT oder Auto gestartet haben.“




Adina Filculescu hat an der B-Fair-Messe teilgenommen. Sie ist Mitglied der Organisation Frauen im Geschäft“ und Inhaberin einer Firma in einem Bereich, wo Frauen in der Tat führen: Blumeneinrichtungen und Organisation von Veranstaltungen. Sie gründete ihr Unternehmen gleich nach Abschluss der Hochschule. Sie sagt, sie hat sich niemals diskriminiert gegenüber den Männern gefühlt. Ihr kamen auch keine zusätzlichen Hindernisse in den Weg, auch wenn sie eine Frau ist. Sie hatte aber viel Arbeit, die ihr aber Spa‎ß gemacht hat. Adina Filculescu:



Es gibt viel zu tun. Manchmal arbeite ich sogar 17 Stunden am Tag und empfinde keine Müdigkeit, denn ich denke an das angestrebte Ergebnis. Ich denke an die Genugtuung der Leute um mich herum und an meine persönliche Genugtuung. Hätte ich für jemand anders gearbeitet, hätte es mir vielleicht nicht so viel Spa‎ß gemacht. Ich hatte schlaflose Nächte und Wochenenden, an denen ich nicht mit meinen Freunden ins Gebirge fahren konnte. Was Bürokratie anbelangt, da wissen wir alle, wie es steht: Man muss manchmal in der Schlange am Schalter warten, es erscheint ab und zu eine neue Steuer. Man muss sich jedes Mal der Situation anpassen.“




Als Mitglied des Verbandes Frauen im Geschäft“ beobachtete Adina Filculescu die Tendenzen der letzten Jahre und diese sind ihre Feststellungen:



Zahlreiche Frauen wurden zu Kauffrauen. Sie haben ihren Job bei Gro‎ßunternehmen oder öffentlichen Anstalten aufgegeben. Sie haben ein eigenes Geschäft aufgebaut, in Bereichen, die ihnen Spa‎ß machen. Das habe ich festgestellt. Leidenschaft ist die Basis ihrer Entscheidungen. Au‎ßer dem notwendigen Kapital für die Gründung eines Unternehmens brauchten sie Mut, um das Angestelltenleben für das Unternehmerleben aufzugeben.“




Der Mut wurde ihnen durch den Wunsch nach Unabhängigkeit und durch persönliche Prioritäten eingeflö‎ßt: Familie und die Geburt eines Kindes. Adina David:



Als sie bei multinationalen Unternehmen arbeiteten, hatten sie keine Zeit für die Familie. Wenn sie Kinder zur Welt gebracht haben, hatten sie sehr wenig Zeit für sie. Deshalb bevorzugten sie es, Kauffrauen zu werden, die ihrem Programm eine gewisse Flexibilität verleiht. Darüber hinaus stiegen auch ihre Einkommen an, auch wenn sie bei den multinationalen Unternehmen viel verdienten. Auch wenn der Anfang schwer sein kann, stellt das für sie kein Hindernis dar.“




Viele Mitarbeiterinnen bei öffentlichen oder privaten Gesellschaften, die irgendwann Kauffrauen werden möchten, behalten eine Zeitlang ihren Job, nachdem sie ihr Geschäft starten. Das ist zwar nicht leicht, aber der Wunsch nach Freiheit ist gro‎ß. Dieser wird auch von den EU-Institutionen unterstützt, die ein Netzwerk in dieser Hinsicht aufgebaut haben.

(foto: Anqa / pixabay.com)
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