Soziales Engagement: Tschechisches Kulturzentrum und NGOs sammeln Kleider für Bedürftige
Das tschechische Kulturzentrum hat im März Altkleider-Container aufgestellt, wo Sachen für bedürftige Menschen gespendet werden können. Nach dem großen Erfolg der Spendenaktion haben sich mehrere NGOs dem Projekt angeschlossen.
Corina Sabău, 13.04.2016, 18:15
Bei der tschechischen Botschaft und beim tschechischen Kulturzentrum in Bukarest werden seit dem Monat März Kleider für sozial bedürftige Menschen gesammelt. Die besagten Institutionen, denen die Initiative gehört, haben dabei mit vielen Nichtregierungsorganisationen zusammengearbeitet, um Kleider und Schuhe für humanitäre Zwecke zu sammeln. Solche Container, wo Kleidung gesammelt wird, seien bereits in mehr als 90 rumänischen Städten und Ortschaften aufgestellt worden, jener vor der tschechischen Botschaft sei jedoch der erste in der rumänischen Hauptstadt, sagt die Eventkoordinatorin der Institution, Iulia Ţurcanu. Wie schnell die Bukarester darauf reagiert haben, habe sie völlig überrascht, sagt unsere Gesprächspartnerin:
Wir müssen den Container jeden Tag leeren, wir dachten, dass wir das nur einmal in der Woche machen müssten. An Wochenenden sammeln wir ebenfalls viel Kleidung. Das ist der klare Beweis dafür, dass eine solche Spendenaktion in Bukarest erwartet und erforderlich war. Die Bukarester wollen gebrauchte Kleider spenden, nicht wegschmeißen. Als wir nachgefragt hatten, wie wir einen solchen Container besorgen könnten, haben wir herausgefunden, dass es solche Behälter auch in anderen Städten gibt. Die Idee entstand im Herbst 2015, als wir vor dem tschechischen Kulturzentrum in Bukarest Altkleider für Flüchtlinge gesammelt hatten, die an der serbischen Grenze zu Kroatien warteten, nach Westeuropa weiterzuziehen. Wir hatten damals Kleider und Schuhe in Riesenmengen gesammelt, die Menschen haben darauf ganz gut reagiert. So sind wir auf die Idee gekommen, einen Raum einzurichten, wo wir ständig Kleidung sammeln können. Wir haben uns erkundigt und infolgedessen festgestellt, dass es so was in Bukarest gar nicht gibt. In der rumänischen Hauptstadt werden zahlreiche Spendenaktionen organisiert, wobei Kleidung gesammelt wird, aber ein Ort, wo das jederzeit passiert, wie in Prag oder anderen westeuropäischen Städten, gab es bisher nicht. Genau wie die Sammelstellen für Kunststoff oder Papier funktionieren auch diese Container, wo Altkleider gesammelt und dann gespendet werden können.“
Die gesammelten Kleider gehen dann an örtliche Nichtregierungsorganisationen, die sie an bedürftige Menschen verschenken. Die Organisatoren wollen sich somit sozial engagieren und den benachteiligten Gruppen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, ständig zu helfen. Eine der Nichtregierungsorganisationen, die sich dafür engagieren, ist der Verein Samusocial. Seine Vertreterin, Monica Tăutul, kommt zu Wort mit Einzelheiten:
Das Tschechische Kulturzentrum hat die gesammelten Kleider zu uns gebracht und wir haben es geschafft, die Sachen sehr schnell direkt an Bedürftige zu verteilen. Wir unterstützen damit sowohl Mütter, die Kleidung für ihre Kinder besorgen müssen, als auch Erwachsene, die keine Familie haben. Einen Teil der gesammelten Kleider haben wir Obdachlosen auf der Straße direkt geschenkt. Wir sind ein mobiler Dienst und gehen direkt auf Obdachlose zu, die auf unsere Hilfe angewiesen sind. Wir haben zudem Obdachlose und Eltern mit Kindern zu unserem Sitz eingeladen, um an sie ebenfalls Kleider zu verschenken. Der Verein Samusocial organisiert oftmals Spendenkampagnen. Zu diesem Zweck benötigen wir die Unterstützung durch verschiedene Kommunikationsmittel, um die Programme zu fördern. Sowohl auf unserer Webseite als auch auf unserer Facebook-Seite bleiben wir ständig im Kontakt mit den Menschen, die ihre Hilfe anbieten, damit sie sich bei uns erkundigen können, wann sie die Sachen zu uns bringen können. Wie ich feststellen konnte, zeigen sich die Bukarester immer öfter offen gegenüber solchen Aktionen.“
Die große Bereitschaft der Bukarester, bedürftigen Menschen zu helfen, hat auch Iulia Ţurcanu vom tschechischen Kulturzentrum überrascht:
Die Reaktion der Bukarester hat ohne Zweifel unsere Erwartungen weit übertroffen. Wir sind ein kleines Team beim tschechischen Kulturzentrum und derzeit kann ich sagen, dass es uns gar nicht leicht fällt, den Container zu verwalten. Das ist der Grund, warum wir derzeit versuchen, eine möglichst große Zahl an Nichtregierungsorganisationen davon zu überzeugen, sich unserem Projekt anzuschließen, damit sie uns dabei unterstützen, die Kleider so schnell wie möglich zu verteilen, denn wir verfügen über keinen Abstellraum. Daher sage ich, dass wir von der großen Zahl der Menschen total überrascht waren, die auf unsere Aktion mit Begeisterung geantwortet haben. Der Container bleibt vor dem Tschechischen Kulturzentrum, solange die Menschen weiterhin Kleider herbringen. Wir versuchen mit unserer Aktion, auch andere Institutionen zu ähnlichen Projekten zu ermutigen, weil sie notwendig sind.“