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Gesunde Ernährung in Zukunft: lokale Vollwertkost nach DNA-Profil

Die Nahrung der Zukunft wird die Nahrung der Vergangenheit sein. Das ist es, was die Forscher sagen, die uns auffordern, uns so weit wie möglich von Naturprodukten zu ernähren, um zu den Essgewohnheiten unserer Großeltern zurückzukehren.

Gesunde Ernährung in Zukunft: lokale Vollwertkost nach DNA-Profil
Gesunde Ernährung in Zukunft: lokale Vollwertkost nach DNA-Profil

, 06.11.2019, 17:30

Daten der Weltgesundheitsorganisation zeigen, dass weltweit jeder Dritte an Fettleibigkeit, Übergewicht und anderen Folgen der ungesunden Ernährung leidet, und bis 2025 wird geschätzt, dass jeder zweite Mensch davon betroffen sein wird. Schwerwiegender ist die Fettleibigkeit bei Kindern. Und dieses Problem wächst in Europa, da jeder dritte Jugendliche als übergewichtig oder fettleibig eingestuft wird. Im Vergleich zu früheren Generationen konsumieren junge Menschen in Europa, also auch in Rumänien, Fast-Food-Produkte und zuckerhaltige Getränke, und bewegen sich viel zu wenig. Sie sitzen vor dem Computer und nutzen das Internet viele Stunden am Tag, fahren mit dem Auto, anstatt zu laufen oder nehmen den Aufzug anstatt Treppen zu steigen. All dies führt zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen, sagt Lygia Alexandrescu, Ernährungsexpertin, die einige Tipps für ein gesundes Leben hat:



Die Lösung ist in diesem Moment die vollwertige Ernährung, d.h. Vollkost, die in der entsprechenden Saison konsumiert wird. Wir waren es gewohnt, im Sommer Tomaten zu essen, im Herbst Trauben, im August und September Melonen. Jetzt essen wir Wassermelone im April und Kirschen im September. All das ist unnatürlich. Das hat einen starken Einfluss auf unsere Gesundheit, und es greift uns sehr hart an. Und dann fragen wir uns, warum wir krank sind, und warum unsere Kinder kranker sind als wir. Zu den Ernährungsexperten kommen oft Kinder, die Übergewichtprobleme haben, Kinder mit Krankheiten, an denen nur unsere Gro‎ßeltern gelitten haben. Wir behandeln Kinder mit Gicht, mit hohem Cholesterinspiegel, Kinder, die aufgrund ihres sehr hohen Gewichts Gelenkprobleme haben. All das geschieht, weil wir vergessen haben, im Einklang mit der Natur zu leben. Wir haben das Gleichgewicht verloren, das uns ein natürliches Leben sichern sollte.“




In naher Zukunft wird das Studieren des Genoms jedes einzelnen Menschen ermöglichen, Informationen über genetische Veranlagung und Veranlagung für verschiedene Krankheiten zu erhalten, was zur Erstellung personalisierter Ernährungsprogramme führen wird, sagt Lygia Alexandrescu:



Die Ernährung der Zukunft bedeutet DNA-Forschung. Es wird Tests geben, die uns sagen, was wir essen sollten, zu welcher Zeit wir essen müssen, wie oft wir dieses oder jenes Lebensmittel brauchen. Wir müssen essen, wie es unser Körper verlangt. Unsere Kinder werden gemä‎ß ihres Genoms essen. Wenn wir über lokale Lebensmittel sprechen, bedeutet das, mit der Natur freundlich umzugehen und die lokale Produktion und Wirtschaft zu stimulieren. Wir werden unsere Stamm-Kleinhändler haben, die Tante Emma oder den Onkel Hans an ihrem gewohnten Stand auf dem Markt, bei denen wir frische Tomaten oder sonstige Lebensmittel einkaufen werden. Aber in Zukunft werden wir auch Nahrung auf Insektenbasis, oder auf Würmerbasis zu uns nehmen… Proteine von höchster Qualität. Eins ist sicher: In Zukunft werden wir keine Milch, kein Fleisch mehr haben, die Ressourcen sind fast verbraucht. Es scheint, dass wir im Jahr 2028 viele fleischähnliche Produkte essen werden, Lebensmittel, die wir noch nicht kennen.“




Bis dahin empfiehlt der Ernährungsexperte Prof. Dr. Gheorghe Mencinicopschi jedoch die Rückkehr zur lokalen Vollwertkost. Er hebt dabei davor, dass wir bewusster essen sollten und auf versteckte Risiken aufmerksam werden müssen. Prof. Dr. Gheorghe Mencinicopschi :



Die Sache mit den Würmern und den Insekten ist meiner Meinung nach doch nur ein Ablenkungsmanöver. Warum sage ich das? Nun, es gibt sehr viele Menschen auf der Welt und wir können nicht für alle Nahrung produzieren. Ist es aber menschlicher, viel schlechtes Essen herzustellen, um die Menschen krank zu machen? Ist es nicht besser, eine gesunde Esskultur zu haben, damit wir selbst und unsere Kinder gesund bleiben, anstatt für sehr viele Menschen sehr viel billiges Essen herzustellen und krank zu werden? Da gibt es einige wirtschaftliche Aspekte. Jeder will seine Investition in kürzester Zeit zurückbekommen und ist nicht an der Qualität der Lebensmittel interessiert. Also tun wir es aus Profitgründen, wir sind nicht an der Gesundheit des Verbrauchers interessiert. Der Gewinn entscheidet über die Qualität der Lebensmittel. In Rumänien haben immer mehr Kinder Übergewicht; die Fettleibigkeit, eine für Erwachsene charakteristische Krankheit, wird heutzutage bei dreijährigen Kindern festgestellt. Die Katastrophe begann in den 1970er Jahren, als Fleisch, Eier, Milch, tierisches Fett als schlecht für unsere Gesundheit erklärt wurden. Es begann die Ära der Getreide, und das führte zu dem Zustand, den wir heute sehen.“




Statistiken zeigen, dass 15% der Rumänen fettleibig und 33% übergewichtig sind. Viele junge Menschen stehen vor diesem Problem, bedingt durch die Ernährung der letzten Jahrzehnte, nährstoffarm und voller Chemikalien. Teodor ist 25 Jahre alt und freut sich sehr, dass er von der Last der Fettleibigkeit befreit wurde:




Im Alter von 11 Jahren wurde ich für krankhaft fettleibig erklärt. In der 6. Klasse wog ich 80 Kilo. Was hat eine ausgewogene Ernährung für mich bewirkt? Sie hat mir praktisch das Leben gerettet. Abgesehen davon, dass wir über ein längeres Leben sprechen, gab mir die gesunde Ernährung auch etwas, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich es erleben würde. Eine Verbesserung der Lebensqualität, von der ich nicht dachte, dass sie existiert.“




Tatiana ist 36 Jahre alt und schämt sich, zu sagen, wieviel Kilo sie auf die Wiege brachte, bevor sie anfing, an Gewicht zu verlieren:



Viel Übergewicht, ungesunde Ernährung und ein ungesunder Lebensstil, das war der Anfang. Aber nach einem Jahr und drei Monaten gelang es mir, 40 Kilo abzunehmen. Ich habe mein Gleichgewicht wiederhergestellt. Ich kann nicht sagen, dass es eine Diät ist. Es ist ein neuer Lebensstil. Ich esse fast alles, aber ich halte gewisse Regeln ein. Ich habe ein Ernährungsprogramm, das ich respektiere. Ich esse täglich drei Hauptmahlzeiten und zwei Snacks. Sobald man die Extra-Pfunde abgenommen hat, schafft man es, komplett auszugleichen, man gewinnt sein Selbstvertrauen zurück, man verändert sich völlig. Ich fühle mich jetzt viel jünger. Ich bin 36 Jahre alt, aber vorher, als ich fettleibig war, fühlte ich mich wie 46.“




Durch klar definierte Programme zur Ernährungserziehung in den Schulen können viele dieser Probleme überwunden werden, meinen die Experten. Darüber hinaus wird ab 2020 ein neues Thema, Bildung für Gesundheit und Ernährung“, in die Lehrpläne Rumäniens aufgenommen.

(foto: Anqa / pixabay.com)
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