Ein Marathon für das Kinderherz
In der marokkanischen Sahara fand auch dieses der berühmte Marathon des Sables“, einer der anspruchsvollsten Ultramarathons, statt. Die Läufer tragen für das ganze Rennen ihren 11 Kilo schweren Rucksack. Paul Dicu ist für herzkranke Kinder mitgelaufen.
Ana-Maria Cononovici, 23.04.2014, 15:17
In der marokkanischen Sahara fand auch dieses Jahr zwischen dem 6.-12. April der berühmte Marathon des Sables“, einer der anspruchsvollsten Ultramarathons, statt. Die Läufer tragen für das ganze Rennen ihren Rucksack und alles was ihnen nötig ist — die Überlebensausrüstung, ihre Kleidung und das Essen für die ganze Woche mit sich. Zusammen sind das etwa 11 Kilogramm. Die Veranstalter bieten nur Wasser und Unterkunft in berberischen Zelten sowie medizinische Versorgung.
Zum vierten Mal insgesamt und dritten Mal für den Verband « Inima Copiilor — Kinderherz », nahm Paul Dicu an dem 250 Km langen Marathon durch die Sahara-Wüste teil. Der Etappen-Ultramarathon dauert 6 Tage. Was ihn motiviert, erzählt er uns selbst:
Wie auch in den letzten Jahren, bin ich im Rahmen einer Spendensammlung für den Verband Kinderherz“ gelaufen. Dieser Verband sammelt Gelder für herzkranke Kinder. Mit den Geldern haben sie schon eine Kinder-Kardiologie-Abteilung und eine Intensivstation im Bukarester Marie Curie-Krankenhaus eingerichtet. Das ist der Hauptgrund und es ist ein sehr guter Grund, der mich dazu bringt jedes Jahr zu laufen. Es ist keine Pflicht, es ist eine Ehre, das tun zu können. Es sind seltene Menschen und deswegen mache ich ohne Zögern weiter.“
Vor drei Jahren fragte ihn ein Freund, ob er nicht für den Verband laufen möchte. Seitdem möchte er seine Rolle als Vorbild für diejenigen, die dem Verband Kinderherz, im Rahmen der Aktion « Zu Fuß mit Paul. Lauf auch Du für die herzkranken Kinder. » helfen möchten, behalten. Ziel ist es Fonds für diese Kinder zu sammeln.
Paul Dicu: Der Haupt-Sponsor hat die Summe aufgestockt. Dieses Jahr haben wir vom Sponsor 25 Tausend Euro bekommen. Für jeden gelaufenen Kilometer zahlte der Sponsor 2 Euro. Die Zahl der von allen gelaufenen Kilometer liegt bei ungefähr 15 Tausend. Wir haben das Geld bekommen und das freut uns sehr. Es waren etwa 1350-1400 Personen die im Rahmen der Aktion « Zu Fuß mit Paul » gelaufen sind, aber ich konnte nicht alle erfassen.
Das hat mich sehr gefreut, weil die Menschen an der Spendenerhebung teilgenommen haben. In den letzten beiden Jahren waren es etwa 1100 und dieses Jahr sind es knapp 1400. Es war schlicht und einfach fantastisch. Leute sendeten mir Textnachrichten als ich mich dort befand und unterstützten mich nicht aufzugeben, stark zu sein. Sie wussten aus ihrer Erfahrung aus den Vorjahren, was dort geschieht.“
Die Verhältnisse sind hart und die Ultramarathon-Teilnehmer beharrlich, dabei geht es aber nicht unbedingt um Sport. Paul Dicu erklärt:
Das Rennen ist eine Wohltätigkeits-Geschichte, es geht nicht um dich, sondern um deine Leistungen, um Ranglisten, um Medaillen. Das Rennen wurde vor 29 Jahren von Patrick Bauer ins Leben gerufen. Er wollte der Welt zeigen, wie schön es ist für einen Zweck zu rennen und was man damit bewegen kann. Am Rennen beteiligen sich Krebskranke, Blinde, Leute ohne ein Bein, es ist unglaublich zu sehen, was dort geschieht. Du kommst von mit einer anderen Vision über die sogenannten Probleme in deinem Leben zurück.“
Was sollten wir aus solchen Erfahrungen lernen? Wie kann jeder von uns den Menschen um sich helfen?
Paul Dicu: Ich würde dieses Rennen ist einen obligatorischen Lehrplan einschließen. Jeder Mensch muss das tun, er muss verstehen, was der andere bedeutet, was seine Beziehung zu seinen Mitmenschen bedeuten sollte. Es geht dabei nicht um ihn, sondern um was er für andere tun kann. Auch unsere Kampagne, des Verbandes Kinderherz basiert darauf. Es geht nicht um uns und unsere Taten, sondern um die Idee den anderen zu helfen. Leider gibt es Kinder die herzkrank sind und es wird sie weitergeben.
Die Menschen fragen mich warum ich noch weiter renne. Die Antwort ist einfach: weil es Kinder mit Problemen gibt. Was wir aus diesem Rennen lernen: zu schenken, einfach zu schenken, großzügig zu sein, ohne im Gegenzug etwas zu erwarten. Es gibt Menschen mit Problemen. Was wir tun können? Wir können mit Paul zu Fuß rennen, wir können via Textnachricht an 8861 spenden, wir können mithilfe des Sonderformulars 2% der Lohnsteuer spenden und verstehen, dass dank dieses Geldes diese Kinder ein leichteres Leben haben werden.“
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