Work at Home Moms: Junge Mütter machen sich selbstständig
Beruf und Privatleben sind nicht einfach zu vereinen. Für junge Mütter ist es sogar schwieriger. Sie wünschen sich, mehr Zeit mit ihrem Kind zu verbringen, wollen allerdings auch weiter für ihren Lebensunterhalt sorgen.
Ana-Maria Cononovici, 22.01.2019, 17:30
Um diesem Anliegen Rechnung zu tragen, entstand der Verein Work at Home Moms“ — Mütter, die von zu Hause aus arbeiten. Der Verein soll jungen Müttern zur unternehmerischen Selbständigkeit verhelfen. Mehr über die Gemeinschaft der Mütter, die unternehmerisch selbständig werden, sowie über ihre Erfolgsgeschichten erfahren wir von Florentina Baloş. Sie ist Projektleiterin im Rahmen des Vereins Work at Home Moms“ (WAHM), einer gemeinnützigen Organisation, die sich vornimmt, Mütter im Hinblick auf ihre berufliche Entwicklung zu unterstützen.
Der Gedanke entstand aus einer reinen Notwendigkeit. Wir spürten den Bedarf, Informationen zu sammeln. Und was für eine bessere Gelegenheit gibt es, dies zu tun, wenn nicht durch Networking-Sitzungen. Unsere Treffen finden einmal im Monat statt. Wir wünschen uns, diesen Weg, den wir als besonders spannend und attraktiv einschätzen, zusammen einzuschlagen — den Weg der Existenzgründung. Wir möchten die Mütter unterstützen, die sich entscheiden, von zu Hause aus zu arbeiten oder ein eigenes Geschäft zu gründen. Der Gedanke, von zu Hause zu arbeiten, kommt in der Regel mit der Schwangerschaft auf. Die frische Mutter überlegt, wie sie mehr Zeit mit ihrem Kind verbringen könnte, wie sie die Mutter-Kind-Beziehung verbessern bzw. die Qualität der zusammen verbrachten Zeit steigern könnte. Eine ausgeruhte, entspannte Mutter, eine Mutter, die ein gut strukturiertes Arbeitsprogramm hat, kann sich viel besser ihrem Kind widmen. Und sie entscheidet, entweder von zu Hause aus zu arbeiten, oder ein eigenes Geschäft zu gründen. Ungeachtet dessen, wofür sie sich entscheiden, wir stehen ihnen bei.“
Wir fragten Florentina Balos, ob das Interesse der Mütter für die von ihnen gegründete Gemeinschaft groß sei:
Wir veranstalten unsere Networking-Begegnungen überall im Land. In der Umgebung von Bukarest und im Landkreis Ilfov ist die Gemeinschaft am besten entwickelt. Junge Mütter sind im Laufe der Zeit unserer Gemeinschaft beigetreten. Sie beteiligen sich an zahlreichen Veranstaltungen. Wir legen hohen Wert auf die Qualität unserer Sitzungen, also übertrifft die Teilnehmerzahl fast niemals 30 Teilnehmerinnen. In manchen Monaten war die Nachfrage größer. Dann haben wir mehrere Sitzungen in dem betreffenden Monat organisiert. 30 Teilnehmerinnen ist allerdings die ideale Beteiligungszahl. Dann können wir unser Treffen interaktiv gestalten.“
Die Gemeinschaft der Mütter, die von zu Hause aus arbeiten (Work at Home Moms), organisiert in Rumänien verschiedene Veranstaltungen, darunter einen Weihnachtsmarkt, einen Osternmarkt sowie andere Festlichkeiten anlässlich der Frühlingsankunft. Am 14. Februar und während des Monats März wird die Weiblichkeit gefeiert. Die Existenzgründerinnen haben vielfältige Beschäftigungen, so unsere Gesprächspartnerin:
Ihre Interessengebiete sind verschieden. Einige ziehen die Handarbeit vor, andere arbeiten im Bereich der Dienstleistungen — Design, Buchhaltung, Architektur. In letzter Zeit traten unserer Gemeinschaft viele Mütter bei, die als Architektinnen tätig sind. Manche Mütter stricken und andere wiederum bemühen sich, die Volkstracht zu bewahren. Viele Mütter beteiligen sich an den traditionellen Handarbeit-Sitzungen. Bei diesen stehen herkömmliche Traditionen, Bräuche und Sitten im Vordergrund. Und selbstverständlich die Volkstracht. Unsere Treffen verlaufen unter dem Motto »Mama Connect«.“
Ein neuer Weg setzt zugleich viele Herausforderungen voraus. Daher sind Helfer immer willkommen. Die Gemeinschaft der Mütter, die sich unternehmerisch selbständig machen, bietet die Möglichkeit der Zusammenarbeit an. Mehr dazu von Florentina Balos:
Wir zeigen unseren Mitgliedern, wie effizient es ist, zusammenzuarbeiten. Und fordern sie auf, Kooperationen einzugehen. Wir freuen uns, festzustellen, dass unsere Empfehlungen nicht ins Leere laufen. Die Mütter, die wir unterstützen, gehen immer wieder neue Partnerschaften ein. Wir wollen ihr Selbstvertrauen stärken. Denn wir sind der Ansicht, dass das größte Hindernis, wenn es darum geht, geplante Projekte umzusetzen, die Unsicherheit ist.“
Am Anfang des Jahres kommt die Gemeinschaft der Existenz gründenden Mütter zusammen, um den Fahrplan für das kommende Jahr festzulegen. Florentina Baloş weiß mehr:
Unsere Zukunftspläne? Wir wollen unsere Treffen fortsetzen und sogar verbessern. Wir zielen nämlich darauf ab, bei jedem Treffen einen Spezialisten einzuladen, der sich zu bestimmten Themen mit den Teilnehmerinnen unterhält. Themen wie Unternehmertum, Geschäftsführung, aber auch Parenting sollen dabei angesprochen werden. Denn es ist nicht immer einfach, Berufsleben und Mutterschaft zu vereinen. Auch wenn man von zu Hause arbeitet.“