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Tage der Feuerkünste: Publikum lernt bildende Künstler in ihrem Milieu kennen

In Bukarest finden derzeit die Tage der Feuerkünste statt, eine eher ungewöhnliche Veranstaltung, die bildende Künstler, die ihre Werke mit Hilfe des Feuers gestalten, in den Vordergrund bringt.

Tage der Feuerkünste: Publikum lernt bildende Künstler in ihrem Milieu kennen
Tage der Feuerkünste: Publikum lernt bildende Künstler in ihrem Milieu kennen

, 26.04.2018, 18:00

Die Ankunft des Frühlings regt zu langen Spaziergängen und spektakulären Entdeckungen an. Wie zum Beispiel, dass derzeit die Tage der Feuerkünste in Bukarest stattfinden. Mehrere bildende Künstler, die mit Keramik, Glas und Metall arbeiten, laden interessierte Besucher in ihre Werkstätte ein. Eine Begegnung mit dem Au‎ßerordentlichen, eine Tour durch die Arbeitsräume der Bukarester Künstler, die kreativ mit dem Feuer spielen — das verspricht die Veranstaltung.



David Leonid Olteanu ist bildender Keramik- und Glas-Künstler und nimmt am Bukarester Festival teil. Er erzählte uns, was die Veranstaltung alles anbietet:



Je nach Interesse der Besucher, erklären wir ihnen, wo wir angefangen haben und wohin uns der Weg geführt hat bzw. was unsere Werke ausdrücken. Gegebenenfalls erklären wir ihnen auch manche technische Aspekte, wie eine Idee konkret umgesetzt wird, was zum Schluss herauskommt. Wir erwarten alle interessierten Besucher in unseren Werkstätten: Ingenieure, Rechtsanwälte, Ärzte — sie haben die Gelegenheit, unser Schaffen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Wir wurden auch von Kindern im Vorschulalter sowie von Schülern besucht, aber auch von Senioren. Die Besucher schauen sich unseren Arbeitsplatz an, einen ganz persönlichen Arbeitsraum, der keineswegs wie eine Galerie aussieht, wo alles am richtigen Ort steht. Hier leben, fühlen und arbeiten wir.“




Maria Paşc ist stellvertretende Vorsitzende des Vereins Contemporanii“, der die Bukarester Veranstaltung auf die Beine brachte. Sie erzählte uns mehr Einzelheiten über die Geschichte der Tage der Feuerkünste“:



Die Veranstaltung »Die Tage der Feuerkünste« wurde durch eine Studie angeregt, die wir mit Hilfe unserer Kollegen, die das Barometer für den Kulturkonsum erarbeiten, verfassten. Wir führten eine Umfrage durch und fragten mehrere Leute nach bekannten Kunstgewerben. Die befragten Personen antworteten mehrheitlich, dass sie die Töpferei kennen. Allerdings ist die Töpferei vielmehr ein Handwerk als eine Kunst. Wir sind zum Schluss gekommen, dass die Leute wissen sollten, dass es klare Kunstgewerbe gibt. Manche Künstler arbeiten mit Metall, andere schaffen Tapisserie. Die Menschen müssen wissen, dass sie verschiedene Gegenstände direkt vom Künstler kaufen können. Die Existenz dieser Künstler soll dadurch bestätigt werden. Wir hatten ein einziges Auswahlkriterium — die Künstler sollten Mitglieder im Verein Bildender Künstler sein. Wir schlossen eine Partnerschaft mit dem Landesverein Bildender Künstler (UAPR) und machten unsere Absicht über den Start eines derartigen Projektes landesweit bekannt. Berühmte Künstler antworteten positiv auf unsere Einladung, sich im Projekt einzubringen. Denn sie wissen, wie Kunstgewerbe hierzulande wahrgenommen werden. Und sie wollten sich solidarisch mit ihresgleichen zeigen.“




Anlässlich der Tage der Feuerkünste“ soll das Publikum mit den Künstlern direkt in Kontakt kommen, ihre Arbeitsräume kennenlernen. Denn nur so kann es den künstlerischen Werdegang eines Werkes seit seiner Entstehung bis hin zur Ausstellung in einer Galerie nachvollziehen. Maria Paşc regt das Bukarester Publikum an, an einer weniger gewöhnlichen Erfahrung teilzunehmen:



Ich möchte die Menschen anregen, die Werkstätte der Künstler zu besuchen. Es sind au‎ßerordentliche Orte, an denen Ideen und Konzepte eine konkrete Form bekommen. Die Künstler sind Menschen, mit denen man direkt in Kontakt treten kann. Das mag vermutlich eine einmalige Gelegenheit für die Besucher sein, nämlich Künstler persönlich zu treffen.“




Maria Cioată ist Keramik-Künstlerin. Sie schickte ebenfalls eine Einladung an das breite Publikum hinaus:



Wir laden die Besucher in den geheimnisvollen Raum ein, in dem unsere Kunst zu Leben erwacht. Wir laden sie zu unserem Arbeitsplatz, in unser Labor ein. Hier schaffen wir unsere Werke, die wir im Nachhinein ausstellen. Die Besucher können die Entstehungsetappen unserer Werke miterleben, sich den technologische Ablauf ansehen. Im Fall der Keramik haben wir es mit einem komplexen Entstehungsprozess zu tun — ein amorphes Lehmstück kommt allmählich zum Leben, füllt sich mit Energie. Dieser ganze Werdegang ist besonders spektakulär. Und die Besucher können ihn unmittelbar entdecken und miterleben.“




Maria Cioată gab uns mehr Einzelheiten zu den Erfahrungen, die am Arbeitsplatz der Künstler erlebt werden können:



Wir enthüllen den Besuchern einen Teil des technologischen Ablaufes, wir versuchen ihnen zu zeigen, wie ein Kunstwerk entsteht. Die Besucher haben ebenfalls die Möglichkeit, selbst ein bisschen mit dem Rohstoff kreativ zu spielen, eine unmittelbare Erfahrung zu erleben. Es ist eine günstige Gelegenheit, Geheimnisse der Künstlers zu erfahren.“




Der Künstler David Leonid Olteanu erzählte uns, dass ein Bearbeitungsfehler manchmal künstlerisch verwertet werden kann. Um mehr darüber zu erfahren, müssen Sie aber die Werkstätte der Künstler besuchen. David Leonid Olteanu sagte uns, wie er seine Besucher bezaubert:



Ich erkläre ihnen viele Dinge, die sie bislang nicht kannten, z.B. wie Keramik oder Glas modelliert werden können, zu welcher Brenntemperatur wir arbeiten, was für Farbstoffe wir verwenden. Nachdem sie die ganze Geschichte kennen, betrachten sie den gesamten Entstehungsprozess mit anderen Augen.“




Mehr Informationen über die Werkstätte, die besucht werden können, finden Sie im Internet auf der Webseite www.ateliere.net. Darüber hinaus können Sie auch die App Ateliere auf ihr Smartphone herunterladen. Die App führt Sie direkt bis in die Werkstätte der Künstler.

foto: facebook.com/sapunulcheia/
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