Ştiinţescu: Wissenschaftsprojekte für Schüler
Vor einigen Jahren entstand ein Projekt, dem der Gedanke zugrunde lag, dass es sich lohnt, Wissenschaften vor allem für Schüler attraktiver und interessanter zu machen.
Ana-Maria Cononovici, 14.12.2017, 20:33
Seit gut zwei Jahren läuft ein Projekt für Schüler, die von Wissenschaften begeistert sind, und für Lehrkräfte, die die Kinder durch ungewöhnliche Maßnahmen mit den Wissenschaften vertraut machen wollen. Es geht um den sogenannten Fonds Ştiinţescu, ein Name, der sich aus dem rumänischen Wort für Wissenschaft (ştiinţă) und dem für rumänische Nachnamen typischen Suffix –escu zusammensetzt. Den Fonds gründete der Verband Gemeinschaftlicher Stiftungen aus Rumänien, mit Unterstützung der Romanian-American Foundation.
Luiza Zamora ist die Programmdirektorin von Ştiinţescu. Sie erzählte uns die Geschichte des Projekts, das eine Kombination aus Finanzierung und Wohltätigkeit ist. Das, weil nach dem ursprünglichen Zusammentragen der Finanzmittel eine Etappe folgen würde, in der Sponsoren das Budget durch weitere Fundraising-Maßnahmen verdoppeln, sagt Zamora.
2015 gab es einen Aufruf für dieses Projekt zum Heranführen der Kinder an die Wissenschaften und zur Unterstützung von Lehrkräften, die wissenschaftliche Fächer interessanter für die Schüler gestalten wollen. Dafür verantwortlich waren vier gemeinschaftliche Stiftungen aus vier rumänischen Städten: Bukarest, Iaşi, Klausenburg und Hermannstadt. Das Programm stützt sich nicht ausschließlich auf Finanzmittel aus der Gemeinschaft, sondern es ermutigt auch Wohltätigkeitsveranstaltungen. Neben dem Ressourcenangebot für Lehrer, die den Unterricht attraktiver machen, werden auch wohltätige Maßnahmen ermutigt. Irgendwie wird die Gemeinschaft rund um eine bildungspolitische Debatte zusammengeführt.“
Anschließend sei das Programm gewachsen und es habe das heutige Ausmaß erreicht, berichtet Luiza Zamora.
Es gibt zurzeit 12 Stiftungen, die Ştiinţescu umsetzen, Lehrkräfte oder natürliche Personen aus den Gemeinschaften. Sie schicken ihre Projektvorschläge an die Stiftungen. Obwohl hier von Wissenschaft die Rede ist, sehen wir in Wirklichkeit, dass Wissenschaften sehr freundlich und sehr cool sein können.“
Wir fragten die Programmdirektorin Luiza Zamora nach Projektbeispielen im Rahmen von Ştiinţescu:
Ich würde hier als Beispiel das Sparks-Projekt nennen. Sparks ist ein kleiner, sympathischer Roboter, dem es gelingt, den Kindern eine Programmiersprache näher zu bringen. Er bringt ihnen aber auch bei, was es heißt, beim Programmieren kreativ zu sein. Ja, man schreibt einen Code, aber die Kreativität wird nicht dadurch annulliert, dass man einige Formeln oder Codes eingeben muss. Dann gibt es andere Projekte zur Meteorologie. Zum Beispiel wurde in Großwardein (Oradea) an einem Gymnasium eine Wetterstation eingerichtet, in der Schüler der Klassen 6-8 täglich Vermessungen vornehmen und eine Wetterprognose herausgeben. Und sie haben die Wetterstation mit sämtlichen notwendigen Geräten für die Vermessungen ausgestattet. Ein weiteres Erfolgsprojekt heißt Infocaleid und stammt aus Kronstadt. Dabei ging es um den Bau von drei elektrischen Go-Karts, mit denen die Schüler an internationalen Rennen teilnehmen. Viele Projekte sind auf Robotik ausgerichtet, aber auch auf Biologie. Von diesen fällt mir gerade ein Projekt aus dem Fogarascher Gebiet ein, es heißt »Die kleinen Gemüsebauern«. Dort haben die Schüler einschließlich ein Gewächshaus eingerichtet, in dem sie Gemüse züchten und die Entwicklung vom Samen bis zum Endprodukt mitverfolgen konnten.“
Im kommenden Jahr wollen sich 16 Stiftungen am Programm beteiligen — sie werden Projektausschreibungen organisieren und das belege das natürliche Wachsen einer Erfolgsidee, erzählt Luiza Zamora. Sie sei sehr zufrieden mit der Entwicklung der Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften.
Es hat eine sehr starke Beteiligung der lokalen Gemeinschaften gegeben. Privatpersonen und Firmen haben Geld gespendet, damit Grundschul- und Gymnasiumsschüler an diesem informellen Bildungsprogramm im wissenschaftlichen Bereich teilhaben.“
Derzeit wird der Ştiinţescu-Fonds mittels der 12 regionalen gemeinschaftlichen Stiftungen genutzt (Bukarest, Hermannstadt, Jassy, Klausenburg, Großwardein, Neumarkt, Bacău, Galaţi, Prahova, Oderhellen, Kronstadt, Foharascher Land). Jede gemeinschaftliche Stiftung veröffentlicht auf der eigenen Homepage den Fahrplan des Programms. Auf der zentralen Internetseite von Ştiinţescu werden anschließend die Projekt-Ausschreibungen einer jeden Stiftung gemeldet und auf Facebook können dann die Projektphasen konkret mitverfolgt werden.
Die Programmverantwortlichen versprechen also, dass Ştiinţescu in jeder Stadt auf kreative und innovative Projekte wartet, bei denen Schüler die Wunder der Natur erleben, einen Blick in die Zukunft werfen und verstehen, was die Entdeckungen der Wissenschaft für die Menschheit bedeutet haben. Ebenso erfahren sie, was moderne Technologien bringen können, und können sich mit Leidenschaft in die Welt der exakten Wissenschaften begeben. Dabei entwickeln sie die für die Erfinder des 21. Jahrhunderts notwendigen Fähigkeiten.