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„Slowing Down“: Kulinarischer Wettbewerb zur Förderung Banater Spezialitäten

Die Stadt Temeswar bringt in diesem Herbst die rumänische Küche in den Vordergrund. Derzeit findet in der westrumänischen Stadt ein kulinarisches Preisausschreiben statt.

„Slowing Down“: Kulinarischer Wettbewerb zur Förderung Banater Spezialitäten
„Slowing Down“: Kulinarischer Wettbewerb zur Förderung Banater Spezialitäten

, 25.09.2018, 17:30

Anfang September startete in Temeswar (rum. Timişoara) ein Wettbewerb traditioneller Kochrezepte, bekannt unter dem Namen Der Geschmack als nationales Kulturvermögen“. Es war die erste Veranstaltung im Rahmen des Projekts Slowing down“, eingeleitet vom Verein Timişoara, Capitală Culturală Europeană“ (dt. Europäische Kulturhauptstadt Temeswar) in Zusammenarbeit mit dem Verein CRIES, dem Ressourcenzentrum für Ethische und Solidarische Initiativen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, ihre Kochrezepte im Zeitraum vom 6. zum 30. September anzumelden.



Mihaela Veţan leitet den Verein CRIES. Sie erzählte uns, wer sich an der Veranstaltung beteiligen kann:



Am Wettbewerb können alle Personen teilnehmen, die gerne kochen. Unser diesjähriges Thema ist die Banater Küche, also wäre es angebracht, sich dafür zu interessieren. Die Teilnehmer, die die Kochrezepte vorschlagen, müssen nicht unbedingt im Banat leben oder von dort kommen. Es können vielfältige Gerichte angemeldet werden: Beilagen, Nachspeisen, Getränke — was immer die Teilnehmer wünschen.“




Das Vorhaben nimmt sich vor, alte, authentische Kochrezepte aus dem Banat wieder zum Leben zu bringen. Diesbezüglich wollten wir von Mihaela Veţan erfahren, was für Kriterien angewandt werden, um die Authentizität der teilnehmenden Kochrezepte zu prüfen:



Es gibt eine Jury, die die Herkunft der Kochrezepte prüft. Die Teilnehmer müssen die Region nennen, aus der das von ihnen vorgeschlagene Kochrezept stammt. Es gibt gewisse Grundsätze, die immer wieder in den Banater Rezepten vorkommen, wie z.B. der sü‎ß-salzige Geschmack. Es ist wohl bekannt, dass wir im Banat den Braten mit Sauerkirschen- oder Pflaumenkompott kombinieren. Darüber hinaus haben wir den Teilnehmern vorgeschlagen, lediglich natürliche Zutaten zu verwenden. Das Kochrezept sollte au‎ßerdem einer bestimmten Volksgruppe aus der betreffenden Region zugesprochen werden. Denn die Gastronomie wird von den verschiedenen Volksgruppen, die vor Ort zusammenleben, beeinflusst. Wir haben uns vorgenommen, Kochrezepte vorzuschlagen, die für diese Volksgruppen spezifisch sind.“




Das Preisausschreiben ist Teil eines umfangreicheren Projekts, das sich vornimmt, die örtliche traditionelle Küche zu fördern, so unsere Gesprächspartnerin. Die örtlichen Speisen seien sehr lecker, fügte sie noch hinzu:



Ich habe mir einige Rezepte aufgeschrieben, die ich besonders mag: Kürbiskuchen, Tomatensuppe, Pflaumenklö‎ße. Sie werden nach traditioneller Art zubereitet und sind einfach köstlich.“




Mihaela Veţan erklärte uns, inwiefern der Geschmack ein Teil unseres Kulturvermögens sein kann:



Der Geschmack, das Essen — denn darum geht es jetzt — sagt viel aus über die Art und Weise, in der die Menschen damals in einer bestimmten Region lebten. Indem wir ihre Koch- und Essgewohnheiten untersuchen, verstehen wir, zu welchen Ressourcen sie Zugang hatten, welche Einstellung sie zu den Lebensmitteln hatten, wie der Tauschhandel zustande kam. Wir erfahren einiges über die Bedeutung mancher Tage im Jahr oder unter der Woche. Ich kann mich noch erinnern, zu Zeiten meiner Gro‎ßeltern a‎ß man Kuchen nur sonntags. Der betreffende Wochentag wurde dadurch hervorgehoben. Das alles steht mit unserer Kultur in Verbindung, sagt etwas über die Art und Weise aus, in dem wir das Leben wahrnehmen. Eben das ist unser Ziel: Die vorgestellten Kochrezepte sollen vergangene Alltagsgewohnheiten aufdecken. Au‎ßerdem wird Temeswar 2021 Europäische Kulturhauptstadt sein. Die Touristen, die nach Temeswar reisen, werden mit Sicherheit auch echte kulinarische Erfahrungen erleben wollen. Deshalb wünschen wir uns, dass die Restaurants ihr Angebot an das lokale Spezifikum anpassen.“




Am 10. Oktober wird der Tag der rumänischen Lebensmittel gefeiert. Die Jury soll drei Gewinner auszeichnen. Darüber hinaus werden drei Köche-Mannschaften die ausgewählten Kochrezepte zubereiten. Die Veranstalter setzen darauf, dass die Gemeinschaften im ländlichen Raum örtliche Kochrezepte am Wettbewerb anmelden werden. Das Projekt Slowing down“ fördert ein verantwortungsbewussteres Konsum- und Produktionsverhalten. Angesprochen werden alle Altersgruppen, Hauptsache sie interessieren sich für unser gastronomisches Kulturvermögen.

foto: facebook.com/sapunulcheia/
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