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Rumänien einmal anders – Rückblick auf 2024

Wir beginnen das neue Jahr mit einem Rückblick auf einige der einzigartigen Initiativen, die wir Ihnen im letzten Jahr vorgestellt haben. Wir besuchten die Werkstätten von Traditionshütern, entdeckten bürgerschaftliche Aktionen sowie kulturelle Veranstaltungen mit zivilgesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen, Menschen, die sich nicht scheuen, ihren Leidenschaften zu folgen, und viele weitere Ausdrucksformen der so berühmten rumänischen Kreativität und Spontaneität.

Rumänien einmal anders – Rückblick auf 2024
Rumänien einmal anders – Rückblick auf 2024

und , 09.01.2025, 17:27

Im März entdeckten wir, wie das Märzchen ein guter Vorwand für Traditionsbewahrer wird. Die Tradition des Märzchens wurde 2017 auf Antrag Rumäniens, Bulgariens, Mazedoniens und der Republik Moldau in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen und ist immer noch mehr als nur ein kommerzieller Vorwand. Das erzählte uns Teodore Adrian Negoiță aus Bârlogeni, Mehedinți, den wir auf einer Messe in der Hauptstadt trafen und der seine Kreationen beschrieb:

„Märzchen in Form von Miniaturlöffeln, mit rumänischen Volksmotiven und einem Wort auf Rumänisch, weil es sehr schön ist, sich an unsere Sprache zu erinnern, bevor wir andere Sprachen sprechen. Ich wollte also eine Erinnerung zum Märzchentag schaffen, die sowohl traditionelle Motive als auch ein rumänisches Wort enthält. Ein zweites Muster, das wir mitgebracht haben, sind Miniatur-Bauernschuhe. Sie sind ebenfalls mit einem rumänischen Wort versehen und können auf verschiedene Weise befestigt werden. Sie wurden freihändig hergestellt, alles wurde von Hand geklammert, und am Ende wurden sie in einen Umschlag verpackt, um sie zu verschenken. Und das dritte Modell, das dritte Projekt, das wir hatten, waren die Kreuze, die mit einem Zettel versehen waren, auf dem der Name des Kreuzes steht, eine Erklärung dazu, im Grunde eine Einführung in die traditionelle rumänische Kunst und in die Dorfkultur. Die Tradition, ihre Bewahrung liegt an uns, also muss jeder von uns das tun, was an ihm liegt, um zu den Ursprüngen zurückzugehen. Bei meinem Märzchen gibt es zum Beispiel kein Verschlusssystem, das wurde früher so gemacht. Selbst ältere Kunden sagen: „Das hat meine Großmutter auch so gemacht! Es gab keine andere Möglichkeit als das Aufnähen des Märzchens an von Kleidung oder das Anbinden um das Handgelenk. Das sind die traditionellen Märzchen.“

Im Mai entdeckten wir Details über die Formen der Weinflaschen, wobei Form und Farbe der Flaschen eine besondere Bedeutung haben, wie uns George Ignat berichtete. George Ignat ist in der Fachwelt als George Wine bekannt, Dozent an der Höheren Schule für Sommeliers, Zweigstelle Rumänien, Mitglied der Vereinigung der Weinliebhaber Rumäniens:

„Wenn wir in einem Restaurant oder besser noch in der Weinabteilung eines Geschäfts sind, sind wir von vielen Flaschen in verschiedenen Farben und Formen umgeben, deren Etiketten uns visuell begeistern. Was die Farben betrifft, so decken die Flaschen eine vielfältige Palette ab. Am weitesten verbreitet sind die durchsichtigen weißen Flaschen, die am häufigsten für Weiß- und Roséweine verwendet werden, die braunen Flaschen, die hauptsächlich für Rotweine verwendet werden, und die grünen Flaschen, die sowohl für Weiß- als auch für Rotweine benutzt werden. In jüngerer Zeit werden aus Marketinggründen auch blaue oder andere unkonventionelle Farben für Wein eingesetzt. Bei der Größe wird es noch interessanter. Die Standardgröße ist 750ml oder 75cl. Ich werde versuchen, die wichtigsten Flaschentypen mit einem etwas untypischen Fassungsvermögen aufzulisten und ein wenig über jede Flasche zu erzählen. Wir haben eine kleinere Flasche. Eigentlich gibt es mehrere, aber ich möchte nur die 375ml-Flasche erwähnen, also die Hälfte der normalen Standardgröße, die für süße Dessertweine in der Soter-Region verwendet wird. Und warum? Wenn die Ausbeute bei normalem Wein 65 Prozent beträgt, liegt die Ausbeute bei diesen Süßweinen aufgrund der Produktionsmethoden bei 12 Prozent, die Ausbeute ist sehr gering, deshalb wurde diese Art von Flasche gewählt. Die Standardflasche hat, wie gesagt, 750 ml, aber normalerweise fasst sie 770 ml. Und warum? Wegen des Korkens und des Sauerstoffraums zwischen der Flüssigkeit und dem Korken.

Wenn man bedenkt, dass Rumänien beim Pro-Kopf-Verbrauch von Wein weltweit an 13. Stelle steht, mit etwas mehr als 23 Litern pro Jahr, etwa 30 Flaschen pro Jahr, also ungefähr 2,5 Flaschen pro Monat, wobei Portugal die Rangliste anführt, gefolgt von Frankreich und Italien, kommen wir zu einem anderen Thema: unser Erbe zugänglich machen. Mit der Absicht, das kulturelle Erbe unseres Landes hervorzuheben, hat die Vereinigung der Designer, Denker und Macher das Programm „Kultur und Kulturen“ ins Leben gerufen, das die Kultur wiederbeleben soll, wobei der Schwerpunkt auf der Förderung von UNESCO-Stätten liegt. Alexandra Mihailciuc, Architektin und Koordinatorin der Kulturprogramme des Verbandes, gab uns die Details:

„Ich habe mir dieses Programm ‚Culture Cultures‘ als eine Art kulturelles Wiederbelebungsprogramm vorgestellt, das wir zum Schutz und zur Aufwertung des rumänischen Erbes entwickelt haben. Es geht um Kultur, um die verschiedenen ethnischen Kulturen, aber auch um Kultur im ursprünglichen Sinne, die mit dem Land verbunden ist, d. h. mit den Gebieten rund um das Haus, das Landgut, das Dorf. Das bedeutet, dass es sowohl um die Pflege des Nahen als auch um die Pflege des Fernen geht, denn sie sind untrennbar miteinander verbunden. Das Ziel dieses Programms ist es, mit möglichst vielen Mitteln ein gutes Klima zu schaffen, das der Kultur, aber letztlich auch der Lebensqualität zugute kommt. Und eine der wesentlichen Komponenten dieses Programms ist die Vermittlung des kulturellen Erbes. Wir haben erkannt, dass sie für alle gesellschaftlichen Gruppen und alle Altersgruppen wichtig ist. Und ich zögere nicht zu sagen, dass dies aus unserer Sicht eines der dringlichsten Bedürfnisse der Gesellschaft in Rumänien ist. Wir sehen um uns herum, wie viel zerstört wird, wie wenig das Erbe der Gemeinschaften anerkannt wird, wie wenig es geliebt und verstanden wird und wie wenig es genutzt wird. Dieses Programm umfasst mehrere Kulturprojekte. Das Projekt, das wir dieses Jahr durchgeführt haben, “Heritage Lab. Connecting the Dots” (dt. „Kulturerbe-Labor. Die Punkte verbinden“) ist nur eines der Projekte in diesem Programm, das ebenfalls drei Bereiche umfasst: Bildung, Forschung und Design“.

Bleiben Sie dran für weitere spannende Geschichten in diesem Jahr!

 

foto: facebook.com/sapunulcheia/
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