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Museum der Andenken: Vom Online-Archiv zu Multimedia-Ausstellungen

Der Verein PuncArt hat ein Archiv mit interaktiven Exponaten gegründet, das Gegenständen und Erinnerungen aus längst vergangenen Zeiten gewidmet ist. Das Beste dabei: Jeder darf mitmachen.

Museum der Andenken: Vom Online-Archiv zu Multimedia-Ausstellungen
Museum der Andenken: Vom Online-Archiv zu Multimedia-Ausstellungen

, 06.11.2018, 17:30

Postkarten mit Nachrichten aus längst vergessenen Zeiten an Empfänger, die heute vielleicht unbekannt sind, Verordnungen der Regierung, die falsche, alarmistische Nachrichten dementieren. Oder Verordnungen, die Verwundete in den Krankenhäusern in Bukarest während des Krieges zu Gefangenen“ erklären. Familienfotos oder eine Geschichte, die ab 1916 Tag für Tag den Ereignissen folgt. Gesammelte Eindrücke, viele von Mund zu Mund überliefert. Alles zusammengetragen vom Team des Museums der Andenken.



Die Online-Ausstellung des Museums der Andenken ist immer öfter auch in verschiedenen reellen Museumsräumlichkeiten zu sehen. Sie enthält eine Fülle an interaktiven Exponaten, die zur Erkundung der Geschichte einladen, verspricht Smaranda Pasnicu, die Mitgründerin des Verbandes PunctArt und Projektleiterin im Team des Museums.



Das Museum der Andenken ist eine Initiative des PunctArt-Verbandes, die letztes Jahr mit dem Wunsch begonnen hat, einen Ort der Erinnerung zu schaffen, an dem jeder von uns mit den Elementen beitragen kann, die er nicht vergessen möchte. Man spendet Fotos, Dokumente, beliebige Erinnerungen und macht sie so vielen Menschen wie möglich bekannt. Wir haben eine Online-Plattform aufgebaut, auf der jeder seine Erinnerungen hochladen kann, in der Hoffnung, dieses Erinnerungsmuseum langsam gemeinsam aufzubauen. Da es sich um eine sehr lange Vergangenheit handelt, haben wir beschlossen, uns erst einmal auf eineinhalb Jahre während einer bestimmten historischen Periode, den Beginn des letzten Jahrhunderts, zu konzentrieren, mit Schwerpunkt auf dem Ersten Weltkrieg. Ein gro‎ßartiges Team aus Historikern, Bildforschern, Klangwissenschaftlern, Anthropologen, Psychologen und Philosophen gewährt uns Einblicke in die Archive. Aus den Archiven der Sammler, Museumsarchiven und den Archiven der uns Nahestehenden können wir die Erinnerungen sortieren und sie erst online und ab Oktober in einer ersten Ausstellung, einer bereits vorhandenen multimedialen Ausstellung, verfügbar machen. Wir haben es in Bukarest gestartet, wir sind jetzt in Constanţa und wir werden dieses Jahr nach Iaşi und nächstes Jahr nach Ploieşti und Suceava fahren.“




Das Museum der Andenken schlägt einen subjektiven Ansatz vor, indem es den Interessierten Archive und Zeugnisse zur Verfügung stellt, den Gedanken derjenigen mit langjähriger Erfahrung Gehör verschafft und ihnen eine Stimme gibt. Smaranda Pasnicu, die Projektleiterin des Museums, mit den Hintergründen.



Letztes Jahr haben wir unseren ersten Mechanismus entwickelt, um die Öffentlichkeit zu erreichen, nämlich das Telefon der Erinnerungen. Ein Telefon, wie es viele von uns zu Hause hatten, wir nennen es das Telefon der Gro‎ßeltern, jenes Telefon mit Wählscheibe, das ich bei Oma und Opa sah, das zwei Funktionen hat: eine, um verschiedene Zeitzeugen zu hören, Interviews mit älteren Menschen oder Zeitungsartikel, die wir bei unseren Recherchen oder in Zeugnissen gefunden haben. Und die zweite bietet die Möglichkeit, eine Nachricht aufzunehmen, die man nächstes Jahr erhalten wird. Dieses Telefon, mit dem sich einige von euch bereits bei verschiedenen Veranstaltungen vertraut gemacht haben, befindet sich in unserer Ausstellung in mehreren Exemplaren und ist Teil des Museums der Andenken. In der Ausstellung finden Sie tatsächlich mehrere Multimedia-Installationen, bei denen Teile unserer Forschung die imaginäre Linie ein wenig weiter führen.“




Wir haben von Smaranda Pasnicu erfahren, dass PunctArt durch die neuen Technologien versucht, die Jugend der Kunst und Kultur näher zu bringen, aber auch die Menschen, und nicht nur die jungen Menschen, dazu zu bringen, in ihrer persönlichen Geschichte nach diesen Fragmenten von Erinnerungen zu suchen, die wir tendenziell vergessen.



Und was wir in der Ausstellung versuchen, ist mehr als nur das Zeigen von Fundstücken in Multimedia-Installationen, aber ich möchte nicht mehr verraten, um euch nicht die Überraschung zu verderben. Wir wollen euch zum Suchen ermuntern, eure Emotionen ansprechen, und ihr sollt die Schubladen der Erinnerung öffnen, die alte Fotos, Familienfotos oder Gegenstände enthalten, von denen wir nichts mehr wissen, die wir aber nicht wegwerfen können, weil sie Teil von jedem sind uns.“




Darüber hinaus kann jeder zur Erweiterung der Museumssammlung beitragen, mit dem Hochladen einer Erinnerung.



Es scheint uns, dass alles seine Wertschätzung verdient, damit wir nicht zu vergessen beginnen. Wer also kleine Teile in dieses Puzzle legen möchte, das wir fertigstellen wollen, kann sich gerne an uns wenden.“




Abschlie‎ßend fragten wir Smaranda Pasnicu, wie Kinder auf die Ausstellung reagieren.



Bisher haben wir wunderbare Erfahrungen gesammelt. Wir sind immer überrascht, dass alle bereit sind, dieses Projekt aufzunehmen. Auch wenn es sich um sehr kleine Kinder handelt, die das Telefon der Erinnerungen als Museumsobjekt betrachten; weil sie aber mit ihren Eltern zusammen kommen, entdecken sie ein Objekt, das Teil ihrer Vergangenheit war. Der Eintritt ist für unsere Veranstaltungen kostenlos, wir hoffen, so viele Menschen wie möglich zu begeistern, so viele Menschen wie möglich zu bewegen und langsam dieses Museum der Andenken aufzubauen, mit Objekten, die für jeden von uns wichtig sind, auch wenn sie irgendwann uninteressant erscheinen. Uns wird bewusst, dass alles Teil unserer Geschichte ist. Diese unbekannten Helden, von denen wir sprechen, sind eigentlich unsere Gro‎ßeltern und Urgro‎ßeltern, die sehr schwierige Zeiten durchgemacht haben und die wir zu vergessen tendieren.“




Wenn Sie also die Geschichte durch Geschichten erforschen wollen, besuchen Sie erst einmal die Internetseite des Museums der Andenken: https://www.muzeulmemoriei.ro.

foto: facebook.com/sapunulcheia/
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