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Marmaroscher Festtage: Tradition wird großgeschrieben

Anfang Mai fanden die Marmaroscher Festtage in Baia Mare statt. Dieses Jahr stand die Volkstracht im Vordergrund und wurde dementsprechend gefeiert. Volksmusik, herkömmliche Bräuche und Sitten und traditionelle Speisen ergänzten das Angebot.

Marmaroscher Festtage: Tradition wird großgeschrieben
Marmaroscher Festtage: Tradition wird großgeschrieben

, 19.05.2016, 18:06

Im Zeitraum vom 6. bis zum 8. Mai fanden heuer zum zweiten Mal die Marmaroscher Festtage statt. Die Feierlichkeiten wurden in mehreren Institutionen in Baia Mare veranstaltet. Herkömmliche Traditionen, Volksmusik und örtliche Gastronomie verlockten die Gäste in die Region — diesmal in die Marmarosch (rum. Maramureş). Die Marmaroscher Festtage brachten die Volkstracht in den Vordergrund — es gab eine Vorstellungsparade, dazu Nähwerkstätte und Textilmalerei sowie spezifische Speisen und Verkostung traditioneller Produkte. Volksmusik ergänzte das verlockende Angebot.



Im Mineralogischen Museum Victor Gorduza“ in Baia Mare wurden verschiedene Studien und Arbeiten über Naturschutzgebiete, Bio- und Geodiversität, sowie über das EU-weite Netz von Schutzgebieten Natura 2000“ vorgestellt. Akademiker, Forscher, Wissenschaftler, Museographen und Ethnologen tauschten sich im Verwaltungspalast in Baia Mare über die regionale Volkstracht, ihre Symbolik und Hauptmerkmale aus. Dana Buzura Gagniuc, die Sprecherin des Kreisrates Marmarosch, lieferte uns einige Einzelheiten zum diesjährigen Fest:



Die Festtage wurden dieses Jahr unter dem Zeichen der Volkstracht organisiert. Ab dieses Jahr dürfen wir laut Gesetz die Volkstracht offiziell zelebrieren. Demnach gab es zu Beginn der Festtage ein Symposium zu diesem Thema. Am zweiten Tag begaben wir uns ins Dorfmuseum in Baia Mare. Wir veranstalteten ein Festival der freien Daker und stellten verschiedene Traditionen und Bräuche aus den Marmaroscher Dörfern vor. Wir stellten eine traditionelle Hochzeit wie im Dorf Groşii-Ţibleşului nach, es gab Kochdemonstrationen — alles in allem war es sehr interessant. Viele Aufführungen, von früh am Morgen bis spät in den Abend. Es gab auch ein Kunsthandwerker- und ein Mineralienmarkt. Die Marmarosch ist eine Bergbauregion und hat eine lange Tradition diesbezüglich.“




Veranstalter waren das Museum für Ethnografie und Volkskunst in der Marmarosch und der Kreisrat Marmarosch. Sie teilten den Event in zwei Teilen auf — eine erste Etappe fand im Kreisrat Marmarosch statt, wobei ein zweiter Teil im Dorfmuseum organisiert wurde. Ein Höhepunkt der Marmaroscher Festtage war mit Sicherheit das Festival der Freien Daker, ausgetragen im Dorfmuseum. Dazu Dana Buzura Gagniuc, die Sprecherin des Kreisrates Marmarosch:



Das Festival der Freien Daker bringt 2000 Jahre alte Traditionen auf die Bühne: die Kunst der Töpferei wie vor 2000 Jahren, Weberei, Herstellung von Eisenketten. Eine Gruppe von Historikern in Baia Mare und Klausenburg verkleideten sich, sie trugen Kostüme wie die Daker vor 2000 Jahren und führten kunsthandwerkliche Demonstrationen vor. Auch Kämpfe zwischen Dakern und Römern wurden nachgestellt. Die Kinder haben besonders Spa‎ß daran.“




Doch es gab auch viele andere interessante Momente während der Festtage. Dazu Dana Buzura Gagniuc, die Sprecherin des Kreisrates Marmarosch:



Die traditionelle Hochzeit! In der Marmarosch werden in manchen alten Dörfern traditionelle Hochzeitsbräuche immer noch beachtet. Am Samstag stellten wir eine traditionelle Hochzeit, so wie sie bei Groşii Ţibleşului, also in der Region Lăpuşului ausgetragen wird, nach. Am Sonntag führten wir die Hochzeitsbräuche im Dorf Petrova vor. Das hei‎ßt, unterschiedliche Bräuche wurden gezeigt und verschiedene Volkstrachten getragen. In der Umgebung von Groşii Ţibleşului wurden einige Bräuche und Sitten aus der Region Bistritz übernommen. Die Musik ist demnach anders, so wie auch die Hochzeitsrufe, die Glückwünsche für das Brautpaar zum Ausdruck bringen. Die Braut trägt in dieser Gegend einen unterschiedlich verzierten Brautschleier als bei Petrova. Und auch die üblichen Volkstänze unterscheiden sich. In der Umgebung von Groşii Ţibleşului wird gewöhnlich paarweise getanzt, wobei bei Petrova der Reigentanz üblich ist.“




Die Marmaroscher Festtage verwöhnten ihre Gäste auch mit Kochdemonstrationen. Örtliche traditionelle Speisen wurden zur Verkostung angeboten. Es gab auch zahlreiche Kunstaufführungen im Dorfmuseum, so unsere Gesprächspartnerin:



Es wurden viele leckere traditionelle Speisen zubereitet: Krautwickel, Balmusch — die Hauptspeise der Schäfer — besteht aus Polenta, wobei Milch und verschiedene Käsesorten dazu gegeben werden. Die Nachspeisen durften selbstverständlich nicht fehlen. Die Krapfen nach Marmaroscher Art waren sehr gefragt unter den Teilnehmern. In den Haushalten im Dorfmuseum wurden unterschiedliche Werkstätten organisiert. Es beteiligte sich eine Kinderkruppe vom Kinderpalast. Ihnen wurden vielfältige Aktivitäten wie z.B. handwerkliche Arbeiten, Nähen, Schnitzen, Glasmalerei usw. angeboten. Wir hatten auch eine Schülergruppe von der Kunstvolksschule in Baia Mare zu Gast. Sie begeisterten das Publikum mit Volksliedern. Auch auf einer im Dorfmuseum parallel hegerichteten Bühne gab es Volksmusik und -tänze. Am Samstagabend wurde eine Parade der Volkstrachten in den Stra‎ßen der Stadt Baia Mare präsentiert.“




Zahlreiche Gäste aus Marmarosch, aber auch aus Bukarest, Klausenburg, Zalău und Sathmar beteiligten sich an den Marmaroscher Festtagen. Sie stellten wissenschaftliche Studien vor oder aber genossen die spannenden Aufführungen, die Volksmusik und die leckeren Speisen.

foto: facebook.com/sapunulcheia/
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