Lernen mit MyKoolio – die e-Learning-Plattform für Schüler
Mit einer interaktiven e-Learning-Plattforrm für Schüler, Eltern und Lehrer gleichermaßen will man überholten Lehrmethoden entgegenwirken. Mathe kann auch Spaß machen, wenn das Fach spielerisch vermittelt wird.
Ana-Maria Cononovici, 25.08.2016, 17:30
Das rumänische Schulsystem erweckt oft den Eindruck, altmodisch zu sein. Überholte Lernmethoden, eingeschränkter Zugang zu neuen Technologien — das alles macht den Lernprozess unattraktiv für die heutigen Schüler. Um dem entgegenzuwirken wurde eine e-Learning-Plattform gegründet, die großen Wert auf den Zusammenhang zwischen dem Lernprozess und dem Internet, dem Gebrauch moderner Technologien legt.
Nur derjenige Lehrer, der seinen Schülern das Lernen beibringt, ist ein echter Lehrer“, meinte der rumänische Philosoph Constantin Noica. Ausgehend von dieser Idee kann behauptet werden, dass die e-Learning Plattform MyKoolio einige der erfahrensten und engagiertesten Lehrer landesweit zusammen brachte, mit dem Zweck, eine Plattform zu schaffen, die sich genau das vornimmt — den Schülern das Lernen beizubringen. Prof. Dr. Radu Gologan, Vorsitzender der Gesellschaft für mathematische Wissenschaften, Professor an der Polytechnischen Universität Bukarest und gleichzeitig Koordinator des MyKoolio-Lehrer-Teams, erzählte uns, was das Vorhaben interessant macht:
Weltweit entwickelte sich eine neue Tendenz, die die Ausbildung mit dem Rechner und dem Internet in Verbindung bringt. Es ist eine Weile her, dass ich mir darüber Gedanken machte — ich dachte, es wäre gut, eine derartige Aktion in Rumänien zu starten, ein solches Vorhaben umzusetzen. Das Unternehmen, das das Projekt umsetzte, kam mit der Idee: eine interaktive, gut strukturierte Bildungsplattform, die gleichzeitig sowohl von den Eltern wie auch von den Lehrern und Kindern verwendet werden kann. Eine Bildungsplattform sollte die Schule spielerisch gestalten, eine Alternative für die Computerspiele sein. Die Plattform ist in Wirklichkeit ein Spiel — Kinder und Jugendliche spielen und lernen gleichzeitig. Die Kinder lernen Mathe und Rumänisch, mit der Zeit werden sie auch anderes lernen. Mathematik wird den Kindern in einer vereinfachten Weise beigebracht — ohne Komplikationen, ohne komplizierte Formeln, ohne zahlreiche Zeichen, sondern direkt und konkret.“
Die Plattform richtet sich an Schülern der Klassen 1-8. Der Ansatz der Plattform MyKoolio berücksichtigt die Bedürfnisse eines Kindes mit durchschnittlicher schulischer Leistung (Note 7-8 — das entspricht in etwa der Benotung 2-3 im Schulsystem der deutschsprachigen Länder — Anm. d. Red.). Romeo Ioan, Generaldirektor von MyKoolio, erläuterte uns die Entstehungsgeschichte des Projektes:
Vor knapp einem Jahr half ich meiner Tochter mit den Mathehausaufgaben. Sie ging damals in der fünften Klasse. Ich stellte fest, dass ich dabei viele Schwierigkeiten hatte. Ich wusste nicht, wie ich ihr am besten die betreffenden Begriffe erklären konnte. Und im Internet fand ich auch keine Materialien, von denen ich sagen konnte, dass sie dem Lehrplan entsprachen. Ich wollte ihr die Mathematik attraktiv vorstellen, mir fehlten aber die Hebel dazu. Ich dachte, es wäre gut, wenn es eine Plattform gäbe, die all diese Mängel beheben würde. Und so haben wir das Projekt gestartet.“
Romeo Ioan sagte uns, wer die Leistungsempfänger der Plattform MyKoolio sind:
Wir richten uns hauptsächlich an drei Empfängergruppen. In erster Linie wollen wir die Kinder unterstützen, allerdings können auch Eltern und Lehrer von der Plattform Gebrauch machen. Wir hoffen, die Kinder finden die Arbeit mit der Plattform interessant. Das interaktive Mitwirken soll diesbezüglich helfen. Die Plattform kommt aber auch den Eltern entgegen, denn die Lehreinheiten sind sehr klar und deutlich aufgefasst und dauern nicht länger als 2-3 Minuten. Sie helfen den Kindern, eine logische Denkweise zu entwickeln. Durch die Interaktion auf der Plattform aktivieren die Eltern Kenntnisse, die mit der Zeit in Vergessenheit geraten sind. Auch die Lehrer können sie nutzen. Durch die Plattform haben sie Zugang zu schülerfreundlichen Lehrmaterialien. Der Zugang zur Plattform ist für alle Schulen in Rumänien frei. Darüber hinaus wollen wir ein Projekt zur Förderung benachteiligter Regionen umsetzen. Damit auch die Empfänger, die in weniger privilegierten Regionen leben, Zugang zur Plattform haben. Das ist ein wichtiges Ziel für uns.“
Die Nutzer, die die Webseite www.mykoolio.com besuchen, können ein neues Konto erstellen. Was folgt danach? Mehr Einzelheiten bringt Romeo Ioan, Generaldirektor von MyKoolio:
Beim Einsteigen erblicken die Kinder eine sehr schöne Welt — es werden ihnen 8 Planeten gezeigt. Jeder davon steht für ein Schuljahr. Sie drehen sich alle um eine Hauptfigur, nämlich Koolio. Koolio ist ein Außerirdischer, der seine Neuronen verlor. Demnach machte er sich auf der Suche nach neuen Neuronen und landete somit auf unserem Planeten. Er hofft, dass ihm die Menschen durch ihre Aktivitäten helfen können, die Neuronen zu finden. Dann will er wieder auf seinen Heimplaneten zurückkehren. Es ist eine schöne Geschichte, durch die wir die Schüler verlocken wollen. Wir nahmen uns vor, die Plattform so attraktiv und spielerisch wie möglich zu gestalten.“
Răzvan Ioan, Mitgründer der Plattform, fügte noch hinzu:
Ich fand die Idee des Projektes sehr spannend, sogar großzügig. Sie hat ein großes Entwicklungspotenzial. Denn es besteht Bedarf dafür. Wir müssen das Medium Online verwenden, um Bildung und Wissen zu fördern. Eine solche Gelegenheit darf nicht verpasst werden, zumal Rumänien über sehr gute Internetverbindungen verfügt. Die Schüler haben nun die Möglichkeit, in nur 1-2 Minuten etwas zu lernen, was ihnen im Normalfall eine Stunde nahm. Sie können auch Punkte sammeln und Medaillen gewinnen, denn sie haben die Möglichkeit, sich an verschiedenen Missionen zu beteiligen.“
Die Gründer der Plattform MyKoolio wünschen sich, dass die kommenden Generationen ein logisches Denken entwickeln und nicht nur die Fähigkeit, sich Dinge zu merken. Aus diesem Grund haben sie sich bemüht, die Plattform so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich ist — sowohl technisch betrachtet wie auch aus finanzieller Perspektive.