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Leben schenken – Spenden für die Gesundheit

Der rumänische Förderverein Leben schenken“ hat sich als Ziel gesetzt, Fonds für die Unterstützung des medizinischen Systems und für die Behandlung der Krebskranken in Rumänien zu sammeln.

Leben schenken – Spenden für die Gesundheit
Leben schenken – Spenden für die Gesundheit

, 27.11.2014, 20:11

Immer wieder reagieren wir auf E-Mails, die um Hilfe für Sozialfälle oder schwere Krankheitsfälle bitten. Wir klicken auf Like“ in sozialen Netzwerken, wenn wir helfen können, und wir wissen, dass mit jedem Like“ die Unterstützung für den dargestellten Fall höher wird. Wie kommt man aber dazu, von einem Fall, der einen beeindruckt hat, einen Förderverein zu gründen? Wie schafft man es dann, immer wieder zu helfen, die legalen Wege zu finden, um die Hilfebedürftigen zu unterstützen, ein gut funktionierendes Spendensystem zu schaffen und ehrenamtliche Mitarbeiter zu finden? Darüber sprachen wir mit Carmen Uscatu und Oana Gheorghiu, Präsidentin bzw. Vizepräsidentin des Fördervereins Leben schenken“. Über die Anfänge des Vereins sagte uns Oana Gheorghiu:



Der Förderverein »Leben Schenken« entstand ohne einen bestimmten Zweck. Wir reagierten ganz einfach auf den Fall eines leukämiekranken Kindes. 2009 erhielten wir eine E-Mail, einen Hilferuf für ein leukämiekrankes Kind. Ich wei‎ß nicht warum, aber der Fall hat mich tief beeindruckt — man bat um Spenden, weil das Kind 150.000 Euro für eine Knochenmarktransplantation im Ausland brauchte. Es wurde uns sofort klar, dass es unmöglich war, so viel Geld in kurzer Zeit zusammen zu bekommen, damit das Kind rechtzeitig behandelt wird. Wir haben uns erkundigt, und erfahren, dass es gesetzliche Bestimmungen gibt, die in solchen Fällen Finanzierungen für Transplantationen im Ausland erlauben. Es wurde ein harter Kampf. Wir haben das Kind und die Familie kennengelernt, wir haben alle zuständigen Behörden aufgesucht, wir haben die Finanzierung bekommen — für dieses Kind und für andere sieben Fälle, die gerade beim Gesundheitsministerium bearbeitet wurden. Als das Kind endlich zur Behandlung ins Ausland ausgereist war, dachten wir, wir würden eine Erleichterung spüren, weil wir versucht hatten, ein Leben zu retten. Das war aber nicht so, weil wir inzwischen hunderte E-Mails erhielten, von Menschen, die von uns gehört hatten. Damals gab es noch keinen Verein, wir waren blo‎ß zwei verrückte Frauen, aber die Leute hatten von unserem Kampf gehört und baten uns um Hilfe. Es wurde uns klar, dass wir nicht das Recht hatten, die Sache dabei zu belassen. Und dann kamen wir auf die Idee, einen Förderverein zu gründen.“




Über die Aktivitäten des Fördervereins Leben schenken“ spricht die Vereinspräsidentin Carmen Uscatu:



Unsere Projekte richten sich vor allem an Krebskranke, und es ist uns bis jetzt gelungen, mehr als 3 Millionen Euro in staatliche Krankenhäuser zu investieren. Damit wurde die Transplantationskapazität in Rumänien verdreifacht. Es wurden 18 sterile Räume gebaut. Zwei Labors für Molekularbiologie zur vertieften Diagnostizierung der Leukämie wurden modernisiert und mit neuer Apparatur eingerichtet. Im Laufe der Jahre unterstützten wir über 1.000 Krebskranke, die Informationen brauchten, einen Facharzt für eine Zweitmeinung aufsuchen wollten oder andere Probleme hatten. Wir haben ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich um die Kranken kümmern oder die uns bei der Fondssammlung behilflich sind. Au‎ßerdem haben wir etwas sehr Wichtiges erreicht: Infolge unserer Bemühungen wurde durch einen Regierungserlass ein Unterprogramm für die Rückzahlung der Bluttestkosten beim Diagnostizieren eines Krebsleidens gestartet. Das war der Anfang. In der Zwischenzeit haben wir, wie ich bereits sagte, fast 4 Millionen Euro gesammelt, und mit diesem Geld haben wir es geschafft, das medizinische System in Rumänien (mindestens im Bereich Krebsdiagnose und –behandlung) fast auf das Niveau des 21. Jh. zu bringen.“




Anschlie‎ßend wurde eine Online-Plattform zum Fondssammeln geschaffen, die sog. Glückseligkeitsbörse“, nach dem Grundsatz, dass jeder, der etwas Gutes tut oder etwas spendet, glücklicher wird. Jeder Spender, jede interessierte Person kann diese Online-Plattform besuchen, den Weg der Spenden verfolgen und uns unterstützen, wenn ihm unsere Projekte gefallen. Mehr darüber von Carmen Uscatu, Präsidentin des Fördervereins Leben schenken“:



Wir haben die Online-Plattform mit dem Namen »Glückseligkeitsbörse« eingerichtet. Wir sagen, dass die Leute, die Geld spenden, eigentlich eine Investition machen. Dadurch wollen wir den Spendern zeigen, dass, wenn sie sich vorgenommen haben, für einen guten Zweck zu spenden, sie auch genau wissen müssen, was mit ihrem Geld geschieht. Sie müssen wissen, dass mit ihrem Geld genau das verwirklicht wurde, wofür sie gespendet haben. Deshalb versuchen wir, die Online-Plattform transparent zu halten, jeder Spender soll auf der Internetseite sehen, wohin sein Geld geschickt wurde, was damit geschehen ist. Jeder Spender soll das Projekt wiederfinden, an dem er sich beteiligt hat, mit den langfristigen Ergebnissen, die wir zu erreichen hoffen. Es ist nicht immer leicht. Manchmal gelingt es uns schnell, manchmal dauert es länger, aber es hat sich erwiesen, dass man auch in Rumänien etwas ändern kann, wenn man hartnäckig ist und nicht aufgibt.“




Ein Förderverein kann ohne ehrenamtliche Mitarbeiter nicht überleben, und deshalb stützt sich auch Leben schenken“ auf Freiwillige, die für die Internetseite zuständig sind, die Datenbanken erstellen, die sich um die Patienten kümmern. Die Vizepräsidentin des Fördervereins Leben schenken“, Oana Gheorghiu, präzisierte:



Es gibt sehr viele Nichtregierungsorganisationen in Rumänien, und das ist gut so. Mit der Zeit werden die Leute verstehen, dass unser Bürgereinsatz letzten Endes uns zugute kommt. Je mehr wir das Gesundheitssystem unterstützen, desto besser werden wir es haben, wir und auch unsere Kinder. Ich glaube, dass wir diese Individualismus-Phase überwinden müssen, denn Individualismus richtet sich gegen uns selbst. Wenn wir nichts tun, bekommen wir auch keine Resultate. Von nichts kommt nichts. Ich glaube, dass jeder von uns mindestens einmal im Jahr eine Solidaritätsgeste für einen guten Zweck machen kann.“




Das Beispiel des Fördervereins Leben schenken“ zeigt uns, wie wichtig die ehrenamtliche Tätigkeit sein kann. Abgesehen von den Taten der Einzelnen wären aber die ehrenamtlichen Aktionen der Unternehmen besonders wichtig. Wenn alle Unternehmen sich ehrenamtlich an Projekten zur Unterstützung der Krankenhäuser, zur Förderung der Erziehung oder im Bereich Umweltschutz beteiligen würden, so würde unser Leben viel besser aussehen.

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