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Internationaler Museumstag 2020: Maskenpflicht und begrenzter Besucherzugang

Der Internationale Museumstag ist ein seit 1978 jährlich stattfindendes Ereignis, bei dem am zweiten oder dritten Sonntag im Mai auf die Vielfalt und Bedeutung der Museen aufmerksam gemacht wird.

Internationaler Museumstag 2020: Maskenpflicht und begrenzter Besucherzugang
Internationaler Museumstag 2020: Maskenpflicht und begrenzter Besucherzugang

, 28.05.2020, 17:30

Seit 43 Jahren feiern die Museen überall auf der Welt am zweiten oder dritten Sonntag im Mai den Internationalen Museumstag. Die zu diesem Anlass organisierten Veranstaltungen und Aktionen können den ganzen Tag dauern, können sich aber auch über das ganze Wochenende oder sogar über die ganze folgende Woche hinziehen.



Und obwohl aufgrund der Pandemie die Wahrscheinlichkeit, dass es auch dieses Jahr zu Veranstaltungen kommt, klein war, ist es trotzdem dazu gekommen — Mitte Mai nahmen mehrere Museen im Land ihre Tätigkeit wieder auf und öffneten ihre Tore wieder für das breite Publikum. Das Dorfmuseum Dimitrie Gusti“ in Bukarest feiert heuer sein 84. Jubiläum. Unter Berücksichtigung der Ma‎ßnahmen im Hinblick auf den Abstand kündigte auch das Dorfmuseum seine Wiedereröffnung an. Der rumänische Kulturminister Bogdan Gheorghiu erklärte Folgendes bei dieser Gelegenheit:



Während dieser schwierigen Zeit ist uns eines klar geworden: Kultur ist ein wesentlicher und durchaus notwendiger Bestandteil unseres Lebens. Kultur ist überall anwesend — in unserer Gesellschaft, in unseren Städten. Kultur inspiriert, regt zu Kreativität an und lässt die Menschen auf ein normales Leben hoffen. Sie wird eine wichtige Rolle spielen auf dem Rückweg zur Normalität, und das nicht nur in Rumänien, sondern in der ganzen Welt. Bis vor zwei Monaten war der Zugang zu Museen etwas Selbstverständliches. Ich wünsche mir, mehr Wert auf unsere Wahlfreiheit zu legen und viel mehr die Museen zu schätzen — denn sie beschützen unsere Vergangenheit, öffnen aber gleichzeitig eine Perspektive für die Zukunft. Museen wirken am besten gegen Vergessenheitssymptome. Ich hoffe, wir haben so viele Besucher wie möglich neugierig auf unser Angebot gemacht. Darüber hinaus will ich auch hoffen, dass Menschen, die seit ihrer Kindheit ein Museum nicht mehr besucht haben, wieder Spa‎ß daran finden werden. Es gab viel Aufregung um die Wiedereröffnung — dadurch erhoffe ich mir, viele Gäste auf unser Kulturangebot neugierig gemacht zu haben. Es ist letztendlich eine gute Möglichkeit, die Freizeit in gesunder Weise zu verbringen. Kultur in all ihren Erscheinungsformen ist Therapie für die Seele — insbesondere in diesen herausfordernden Zeiten.“




Der Beratungsausschuss des Internationalen Museumsrates (ICOM, 1946 gegründet) wählt alljährlich das Thema für den jeweiligen Internationalen Museumstag. Die Globalisierung, die einheimischen Bevölkerungen, das Überbrücken kultureller Gefälle und der Umgang mit der Umwelt sind Themen, die oft ausgewählt werden. Wie die Wiedereröffnung der Museen dieses Jahr verlaufen ist, erfahren wir ebenfalls vom Kulturminister Bogdan Gheorghiu:



Dieses Jahr ging es um das Thema der Gleichheit, Vielfalt und Inklusion beim Internationalen Tag der Museen. Ich würde auch die Solidarität in diesem Zusammenhang gerne aufzählen. Denn wir machen gemeinsam diese Zeiten durch und werden sie zusammen überleben. Ich schlie‎ße, indem ich eine Einladung hinausschicke: Besucht die Museen, selbstverständlich, unter Berücksichtigung der Kontaktvermeidung. Denn das bedeutet, solidarisch zu sein, nämlich gegenseitig Rücksicht aufeinander zu nehmen.“




Dr. Paula Popoiu, die Leiterin des Dorfmuseums, erzählt über gewöhnlichen Aktivitäten des Museums im Frühjahr:



Es hei‎ßt, die Frauen seien aktiver. Während dieser Monate haben wir uns vorbereitet. Es war eine traurige Zeit, denn wir hatten uns daran gewöhnt, das Frühjahr mit vollem Hause zu empfangen. In der Regel organisierten wir viele Aktivitäten im Frühling. Ich vermisse zum Beispiel die Kinder, die über die Alleen des Museums hin und her liefen. Von den Kindern erfahren wir immer die ehrlichsten Meinungen. Ihr Feedback ist wesentlich, denn wir haben es hier mit einem Dorf in Naturgrö‎ße zu tun.“




Sergiu Nistor ist Präsidentschaftsberater. Er formulierte eine Anregung:



Die Museen haben ihre Tätigkeit kurz nach Aufhebung des Notstandes wiederaufgenommen. Ich möchte allerdings auch diejenigen Kulturschaffenden aufmuntern, die noch auf den direkten Kontakt zum Publikum verzichten müssen. Der Augenblick wird schon kommen. In diesem Zusammenhang würde ich vorschlagen, an George Enescu zu denken, der hierzulande geboren wurde. Während seiner Jugend machte er die Erfahrung des 2. Weltkriegs durch. Und er spielte für die Soldaten, für Verletzte im Feldlazarett und sogar in den Schützengräben. Trotz aller Widrigkeiten sagte er nach dem Ende des 2. Weltkriegs: »Die Kultur wird überleben! Es ist unmöglich, dass etwas, was im Laufe von mehreren Hunderten Jahren geschaffen wurde, einfach verschwindet. Es ist nicht das erste Mal, dass die Menschheit eine schwere Zeit durchmacht. Und sie hat immer überlebt!« Und er endete mit der Ermunterung: »Wir müssen fest daran glauben, dass wir siegen werden!« Ich führte das Beispiel von Enescu an, weil ich fest davon überzeugt bin, dass das Dorfmuseum derzeit viel mehr macht, als sich auf die Wiederaufnahme der Tätigkeit vorzubereiten. Es regt zu Optimismus an, ermuntert die Kreativität und die Zusammenarbeit zwischen Kulturinstitutionen, um die beste Lösung für die Wiederbegegnung mit dem Publikum zu finden.“




Der Internationale Tag der Museen wurde in Rumänien durch die Mitteilung im Hinblick auf die Wiedereröffnung der Museen markiert. Dr. Paula Popoiu erzählte uns diesbezüglich, was für Sicherheitsma‎ßnahmen in der Zwischenzeit getroffen wurden und wie sich das Museum für die Wiedereröffnung vorbereitet hat.



Wir respektieren sämtliche Sicherheitsvorkehrungen, genauso wie wir auch im persönlichen Leben auf uns aufpassen. Ich muss Ihnen eins gestehen: Während dieser Zeit, in der das Museum geschlossen war, arbeiteten unsere Mitarbeiter flei‎ßig daran, damit alles in gutem Zustand bleibt. Wir haben die Gärten gepflegt, Blumen gepflanzt, Sorge für unser Hab und Gut getragen. Wir haben uns mehrere Hunderte Schutzmasken besorgt, haben Partnerschaften mit verschiedenen Firmen geschlossen, um uns Masken und Desinfektionsmittel zu verschaffen. Im Gegenzug haben wir uns verpflichtet, für sie im Dorfmuseum zu werben. In unserem Museum werden zwei Regelsätze angewandt — für die Innenräume und für drau‎ßen. Der Zugang zu den Räumen, wo es Ausstellungen gibt, ist beschränkt. Auf jeden Fall dürfen wir uns vor diesen neuen Herausforderungen nicht beugen, sondern nach Lösungen suchen.“




Die Museen, Bibliotheken und Kunstsammlungen haben alle notwendigen Sicherheitsma‎ßnahmen getroffen und warten nun auf ihre Besucher.

foto: facebook.com/sapunulcheia/
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