Die Thermalbäder von Herculane – eine Gelegenheit für Sammler
Die über zwei Jahrtausende währende Geschichte von Băile Herculane beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 153 n. Chr. und setzt sich in der Neuzeit fort, als der Kaiser von Österreich Băile-Herculane als „den schönsten Kurort des Kontinents“ bezeichnete und die Naturwunder des Cerna-Tals einen Platz im Tagebuch der Kaiserin Elisabeth fanden.
Ana-Maria Cononovici und Adina Olaru, 12.12.2024, 15:58
Iacob Sârbu, ein Sammler aus Băile Herculane, sammelte jahrzehntelang Artefakte aus der Blütezeit der Region. Iacob Sârbu, der mit einigen Exponaten an der Herbstmesse des rumänischen Tourismus teilnimmt, erzählte uns seine Geschichte:
„Ich habe schon als Kind mit dem Sammeln angefangen, als ich mit dem Großvater meiner Mutter in Resita Urlaub gemacht habe. Er war ein eifriger Sammler, ich habe viel von ihm gelernt und kann sagen, dass ich schon immer gesammelt habe. Das Thema Herculane, mit dem ich mich jetzt beschäftige, ist seit etwa 8 Jahren eine Leidenschaft, als ich an einem Wendepunkt in meinem Leben kam. Und in dieser Sammlung habe ich Frieden gefunden und all meine Energien kanalisiert. Anfangs war meine Sammlung nur für mich selbst und einige wenige Freunde und Bekannte bestimmt, doch nachdem ich zwei bemerkenswerte Menschen kennengelernt hatte, Professor Ioan Traia, den Vorsitzenden des Verbandes der ländlichen Pressepublizisten im Banat, und Professor Gheorghe Rancu Bodrog, einen ehemaligen Lehrer und Besitzer eines Museums in Șopotul Vechi, in der Gegend von Almăjului, im Landkreis Caras-Severin, brachten diese beiden Menschen das Beste in mir hervor. Und dank ihnen habe ich angefangen, allen zu zeigen, was ich kann. Auch dank ihnen habe ich an vielen kulturellen Veranstaltungen im Banat und im serbischen Banat teilgenommen. Im Februar dieses Jahres habe ich auf Einladung des Kreisrates zugesagt, an der Ausstellung teilzunehmen. Und ich nehme heuer schon zum zweiten Mal teil. Ich komme, weil ich etwas aus meiner Sammlung zeigen möchte. Was ich hier präsentiere, sind eigentlich Fragmente der lokalen Geschichte“.
Wie für jeden eifrigen Sammler sind auch für Iacob Sârbu alle Objekte gleich wertvoll:
„Für mich ist alles in meiner Sammlung wichtig. Ich kann nicht differenzieren. Selbst wenn es sich um eine Postkarte aus der Zwischenkriegszeit oder aus der kommunistischen Zeit handelt, die billig ist, ist sie für mich genauso wertvoll wie eine Postkarte oder Lithografie, die mehrere hundert Euro kosten kann. Ich kann also keinen Unterschied machen. Aber ich könnte sagen, dass etwas wichtig wäre: diese Nachbildung der Statue der Kaiserin Elisabeth von Herculane. Es gab sie mal, es gibt sie nicht mehr, niemand weiß, wo sie ist, ob sie kaputt ist, ob sie weggeworfen wurde, niemand weiß es. Ein Freund von mir hat anhand einiger Fotos begonnen, diese Replik anzufertigen. Ich habe sehr darauf bestanden, sie fertig zu stellen oder ihr so nahe wie möglich zu kommen, damit ich die Replik der Sissi-Statue aus Caransebeș, die ich von Professor Gheorghe Rancu erhalten habe, und diese Replik aus Herculane vorzeigen kann. Denn es war eine Schande für mich, von Herculane, eine Sissi aus Caransebeș mitzubringen. Im Laufe der Jahre, seit ich diese Sammlung intensiver betreibe, habe ich einige Leute kennengelernt, mit denen ich sehr gut zusammenarbeite und die mir helfen, einige Dinge zu bekommen, die noch auftauchen: Bücher, Gegenstände, Fotos, Postkarten, die ich bei eBay oder bei Delcampe finden kann.“
Einige der ausgestellten Artefakte stammen sogar aus Argentinien und sind Postkarten, die aus Herculane an entfernte Empfänger aus der Blütezeit des Ortes geschickt wurden. Iacob Sârbu beschrieb uns einige besondere Postkarten aus seiner Sammlung, beginnend mit der ältesten, die auf den 7. Juli 1894 datiert ist: „Sie ist vertikal. Oben auf der Postkarte ist ein Bild des Ghizel-Parks, so wurde er genannt. Der Zentralpark war umgeben von den beiden Hotels, die damals in der Kaiserzeit Frantz Iosef und Rudolf hießen. Jede Postkarte hat eine Geschichte, jede stellt etwas dar, jede hat etwas Besonderes. Diese hier ist zum Beispiel auf Seide gedruckt und die Seide ist auf Karton geklebt. Diese Postkarte stammt aus dem Jahr 1899. Wenn man eine Lichtquelle dahinter hält, sehen alle Fenster der Gebäude beleuchtet aus. Diese beiden Postkarten sind also eigentlich ein Passepartout, denn es gibt dieselbe Postkarte, aber auch mit anderen Orten, nicht nur Băile Herculane, Vatra Dornei, Lipova, Buziaș, Băile Felix. Dies ist eine Karikatur der Auslastung des Ortes und der Tatsache, dass der Mann, der nach Herculane kam, mit Geld beladen kam und pleite ging.“
Vertikale Panoramapostkarten, 54 cm lang, die von den Empfängern in einem Rahmen aufbewahrt werden, eine Anzeigenseite aus der Zeitung Curierul Banatului vom 31.12.1934, Chromolithografien von Băile Herculane aus den Jahren 1840, 1842 und 1860 sind ebenfalls Teil der Sammlung, die darauf wartet, online präsentiert zu werden.