„Dâmbovița Süßwasser 2025“
Anlässlich des Internationalen Tages der Flüsse begann Mitte März die Frühjahrsaktion zur Revitalisierung des Flusses Dâmbovița, die von den Initiatoren des Programms „Dâmbovița Süßwasser“ organisiert wurde. Die Veranstaltung ist Teil des Programms „Dâmbovița Süßwasser 2025“, das darauf abzielt, den Fluss in eine urbane Ressource von ökologischem, kulturellem und sozialem Wert umzuwandeln, die für die nachhaltige Entwicklung der Stadt und das Wohlergehen ihrer Bürger unerlässlich ist.

Ana-Maria Cononovici und Adina Olaru, 03.04.2025, 17:47
Das Programm wird vom Verein Ivan Patzaichin – Meile 23 und Nod Makerspace organisiert. Demnach haben uns Teodor Frolu, Vizepräsident des Ivan Patzaichin Vereins und Tamina Lolev, Leiterin von Nod Makerspace, die Geschichte dieses Projekts erzählt.
Teodor Frolu, Vizepräsident des Vereins Ivan Patzaichin – Meile 23, erklärte folgendes:
„Die Geschichte begann 2015, als an der ‚Nationalbibliothek‘ ein erster Eingriff vorgenommen wurde, bei dem das Flussufer auf einer Strecke von mehreren hundert Metern anders behandelt wurde. Es wurden Wassertreppen gebaut, im Sommer mit Pontons. Diese erste Maßnahme wurde von der Vereinigung Ivan Patzaichin in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung durchgeführt. Es war ein erstes Zeichen dafür, was aus dem Fluss Dâmbovița werden könnte. Danach gab es verschiedene Veranstaltungen, Treffen, Konferenzen, wir brachten Beispiele aus anderen europäischen Hauptstädten und begannen die Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe im Bukarester Rathaus mit allen Behörden, die ein Stück der Dâmbovița besitzen.“
Von unserem Gesprächspartner erfuhren wir, dass dies in der Tat auch eine der großen Herausforderungen bei der Neubelebung des Dâmbovița-Flussufers ist, nämlich die Tatsache, dass es am Fluss etwa 14 Verwaltungseinheiten gibt, die für einen Teil dieser wichtigen Infrastruktur von Bukarest verantwortlich sind.
„Zusammen mit dem Verein Nod Makerspace haben wir in den letzten fünf Jahren, nach der Pandemie, die Dâmbovița Delivery ins Leben gerufen, eine Veranstaltung, die jeden Herbst während der Woche der nachhaltigen Entwicklung irgendwo im Mihai Bravu- Viertel stattfindet, wo sich der Nod Makerspace Hub befindet. Unsere Aufgabe im Projekt „Dâmbovița Süßwasser“ besteht in diesem Jahr darin, den Fluß Dâmbovița den Einwohnern der Hauptstadt näher zu bringen. So haben wir fünf Pontons, die wir sanieren werden, auf denen wir den ganzen Sommer über Aktivitäten durchführen werden, mit Booten, mit Landschaftsgestaltung rund um diese Orte, die jetzt verlassen sind oder von der Stadt einfach ignoriert werden.“
Und die Bürgerinnen und Bürger rücken immer näher an diese Veranstaltungen heran, so dass die Zahl der Besucher beim Dâmbovița-Delivery Event 2022 an zwei Tagen 15-20.000 überschritten wurde, wie uns Teodor Frolu berichtete.
Tamina Lolev, Architektin und Präsidentin der Nod Maker Space Organisation, fügte hinzu:
„Wir sind seit 10 Jahren am Ufer des Dâmbovița-Flusses mit Nod Makerspace, einem kulturellen und kreativen Zentrum, und seit 5 Jahren haben wir begonnen, Aktivitäten am Wasser und alle Arten von Projekten durchzuführen. Wir haben uns in das Wasser verliebt, inspiriert von Ivan Patzaichin und seinem Team. Und langsam, ganz langsam wurde uns klar, dass diese große ungenutzte Ressource der Stadt ein fantastisches Potenzial hat und es eine Frage der Zeit ist, die Akteure rund um die Dâmbovița zusammenzubringen, damit sich der Flusß in Zukunft gesund entwickeln kann. Wenn ich von Akteuren spreche, meine ich alle Teile der Gesellschaft. Es gibt tatsächlich mehrere Institutionen, die den Boulevard, die Bürgersteige, die Uferpromenade und die Grünflächen verwalten. Wir haben das Programm „Dâmboviță apă dulce“ (dt. Dâmbovița Süßwasser) aus mehreren Gründen ins Leben gerufen: damit sich die Menschen und die Einwohner von Bukarest dem Fluss annähern, damit sie anfangen, ihn positiv wahrzunehmen, denn er enthält tatsächlich Leben, auch wenn es nicht so scheint. Es gibt viele Arten von Vegetation, die um den Fluss herum wachsen, es gibt alle Arten von Fischen, Insekten, kleinen Tieren, Vögeln, er enthält also tatsächlich Leben. Und in der Zukunft hoffen wir, dass sich dieses Leben vervielfältigt und immer reicher wird, so dass wir in 5-10 Jahren davon ausgehen können, dass der Fluss Dâmbovița zu diesem grün-blauen Korridor wird, der auch die Stadt erfrischt.“
Wir haben erfahren, dass 100 Freiwillige an der Veranstaltung im März dieses Jahres teilgenommen haben, was für eine Begrünungsaktion sehr viel ist und beweist, dass sich immer mehr Menschen an solchen Initiativen beteiligen. Für die Zukunft gibt es viele Pläne. Tamina Lolev:
„So werden wir am 12. April im Bereich ‚Vereinte Nationen‘, am ungenutzten Betonsteg, zwei schwimmende Pontons und eine Müllbarriere aufstellen und diesen Zugang zum Wasser im Rahmen von ‚Open Streets‘ feiern. Später, am 6.-8. Juni, werden wir im Stadtteil Timpuri Noi die Dâmbovița Summer Delivery veranstalten, d.h. wir werden auch den Zugang zum Wasser feiern, der Betonsteg in Timpuri Noi wird begrünt und an Land wird der Boulevard als Fußgängerzone gestaltet und es werden Aktivitäten auf dem Wasser und an Land stattfinden. Und am 20. und 21. September findet die Herbstveranstaltung Dâmbovița Delivery bzw. La Operă statt, eine ähnliche zweitägige Wochenendveranstaltung mit einem neuen Wasserzugang im Bereich der Oper, mit Aktivitäten mit Booten auf dem Wasser und künstlerischen und pädagogischen Aktivitäten an Land. „
Der Verein Ivan Patzaichin – Meile 23 ist nach einem großen rumänischen Sportler benannt, einem mehrfachen Olympiamedaillengewinner im Kanusport. Der Verein hat ein Ruderbootfestival und Wettbewerbe auf rumänischen Wasserläufen initiiert und sich an Projekten zur Förderung von Natur- und Kulturattraktionen und der lokalen Entwicklung beteiligt, wie z. B. an dem Projekt für den Dâmbovița, den Fluss, der durch Rumäniens Hauptstadt fließt.