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In einer schmalen Gasse in der Altstadt von Bukarest befindet sich das Museum der Rekorde und Kuriositäten. Betrieben von einem leidenschaftlichen Sammler, umfasst das Museum seltsame Sammlungen.

, 23.08.2018, 17:30

Nur wenige Leute wissen wahrscheinlich, dass ein historisches Gebäude in einer schmalen Bukarester Gasse ein Museum rumänischer Rekorde beherbergt. Sei es die grö‎ßte bescheinigte Sammlung von Gegenständen, die mit einem Edelwei‎ß verziert sind, oder die grö‎ßte Korkenzieher-Kollektion weltweit — das Museum ist auf jeden Fall das Ergebnis der Leidenschaft eines gro‎ßzügigen Sammlers. Sammler verhalten sich gewöhnlich etwas merkwürdig, sie halten ihre beliebten Sammlungen fern vor neugierigen Blicken. Im Gegensatz dazu stellt Ion Chirescu seine Sammlungen gerne zur Schau. Doch wie entwickelte sich seine Leidenschaft? Wie kam es dazu?



Sammeln ist schon immer mein Hobby gewesen. Sammeln wirkt wie Drogen auf mich. Viele Leute haben dieses Hobby. Von klein auf sammeln wir Briefmarken, Papiertaschentücher, verschiedene mehr oder weniger komische Dinge. Sammeln ist ansteckend, wie ein Virus. Ich begann genauso — erstmals sammelte ich Briefmarken, dann Fotokameras. Ältere Gegenstände fand ich besonders interessant. Demnach begann ich Antiquitäten zu sammeln, Gegenstände, die heuer nicht mehr gebraucht werden, weil die Technik fortgeschritten ist.“



Das Museum beherbergt ganz gewöhnliche Sammlungen, so unser Gesprächspartner:



Bei einem Besuch im Museum bewundern die Besucher gewöhnlich Gemälde oder andere Kunststücke. Ich bin einen Schritt weiter gegangen. Eine meiner Sammlungen umfasst Bügeleisen. Vielleicht scheint es merkwürdig, Bügeleisen zu sammeln, doch die alten sind ganz interessant. Die Korkenzieher-Sammlung ist auch besonders spannend. Ein weiterer einfacher Gegenstand für den alltäglichen Gebrauch. Daran interessant ist, dass der Korkenzieher im Laufe der Zeit verschiedene Transformationen durchmachte, da die Menschen stets versucht haben, seine Fähigkeit, den Korken zu entfernen, zu verbessern. Im Museum kann eine weitere Sammlung von Schutzablagerahmen für hei‎ße Bügeleisen sowie eine Briefmarken-Sammlung besichtigt werden. Letztere umfasst sämtliche in Rumänien ausgestellte Briefmarken, angefangen mit der ersten rumänischen Briefmarke, die einen Auerochsenkopf abbildet, bis heutzutage. Derzeit arbeiten wir an einer Sammlung von Fotokameras seit 1840 — der Zeit von Dalguer — bis 2000, als die optische Fotokamera aus der Massenverwendung verschwand.“




Die Korkenzieher-Sammlung umfasst derzeit 30.000 Korkenzieher — es ist die grö‎ßte bescheinigte Kollektion weltweit und wurde bereits im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Die Bügeleisen-Sammlung umfasst nicht weniger als 35.000 Exponate, obwohl sie zum Zeitpunkt der Bescheinigung nicht so umfassend war. Falls Sie nun, nachdem Sie unseren Bericht gehört haben, das Museum besichtigen möchten, müssen Sie wissen, dass Anmeldepflicht besteht. Das Museum öffnet seine Tore üblicherweise für organisierte Besuchergruppen. Denn ein Rundgang dauert mehrere Stunden. Und danach fühle man sich wie benommen, so der Eigentümer. Wir fragten Ion Chirescu, was die Besucher von den Sammlungen hielten:



Die meisten zeigen sich überrascht. Nur wenige haben irgendwann mal einen solchen Gegenstand gesehen, obwohl es ganz gewöhnliche Haushaltsgegenstände sind, die allerdings früher verwendet wurden. Die Technologie hat sich mit der Zeit entwickelt, einige sind aus dem Gebrauch verschwunden. Interessant sind sie aber immer noch.“




Vermutlich haben nur wenige von Ihnen jemals die ganz kleinen Bügeleisen gesehen, mit denen die Kragen zu Zeiten der Königin Elisabeth gebügelt wurden. Und vermutlich wissen ebenso wenige Leute, dass die Bügeleisen ursprünglich aus Stein, Glas und sogar Holz hergestellt waren. Im Museum sind ganz viele Gegenstände zu sehen. Doch kann der Sammler kein Lieblingsexponat nennen, denn mit der Zeit sind ihm alle ans Herz gewachsen. Was die Organisation der Sammlung betrifft, weist der Sammler auf die Bedeutung der Teamarbeit hin:



Am aller Wichtigsten war die Mannschaft, die mir beistand. Freunde und Bekannte halfen mir, meinen Traum in Erfüllung zu bringen. Die angeschafften Gegenstände mussten gereinigt, zum Teil repariert und wiederhergestellt werden. Wir haben zusammen die Ausstellobjekte im Museum hergerichtet. Die Art und Weise, in der die Exponate ausgestellt und beleuchtet wurden, war ebenfalls entscheidend. Das Licht muss das ausgestellte Objekt hervorheben und darf den Beobachter nicht blenden.“




Das Museum soll künftig noch mehr wachsen. Geplant ist, dass es sämtliche Rekord-Sammlungen Rumäniens beherbergt, angefangen mit dem grö‎ßten Kreuz auf dem Gipfel eines Berges (dem Caraiman-Kreuz in den Südkarpaten) bis hin zum kleinsten Papier-Geldschein, das 10-Bani Geldschein aus dem Jahr 1917.

foto: facebook.com/sapunulcheia/
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