Winter im Bucegi-Gebirge
Das Bucegi-Gebirge ist eines der wichtigsten Reiseziele in Rumänien. Mit einer Fläche von 300 Quadratkilometern erstreckt sich die Bergkette über drei Landkreise: Dâmboviţa, Prahova und Braşov.
Daniel Onea, 03.02.2013, 15:25
Das Bucegi-Gebirge ist eines der wichtigsten Reiseziele in Rumänien. Mit einer Fläche von 300 Quadratkilometern erstreckt sich die Bergkette über drei Landkreise: Dâmboviţa, Prahova und Braşov. Die markierten Bergwege, die steilen Felsen für Bergsteiger und die Schipisten sind ein wunderbares Ferienangebot.
Im Bucegi-Massiv wurde auch der gleichnamige Naturpark eingerichtet, der jährlich von über 1,2 Mio. Urlaubern besucht wird. Horia Iancu, Leiter der Naturparkverwaltung, die der Forstbehörde ROMSILVA unterstellt ist, erzählt über das lockende Angebot, die Winterferien hier zu verbringen.
Feriengäste treffen hier eine touristische Infrastruktur an, die dank der Lokalverwaltung möglich wurde. Dazu gehören Schipisten, die in der letzten Zeit modernisiert wurden. Ich kann sogar behaupten, hier gelten westeuropäische Standards. Der Naturpark Bucegi hat eine Fläche von 32.000 Ha. Ihre Hörer können sich gewiss ein Bild davon machen, da an der Grenze des Parks einige bedeutende Gebirgsortschaften liegen, die in auch im Ausland bekannt sind: Sinaia, Buşteni, Râşnov, Bran, Moeciu. In der Mitte des Parks wird eine neue Tourismusstätte gebaut und zwar Padina Peştera.“
In der Naturparkverwaltung ist eine Sonderabteilung eingerichtet, die mit der Bewusstmachung für Nachhaltigkeit und mit der ökologischen Erziehung beauftragt ist. Dazu gehört auch, dass Freizeitaktivitäten keine negativen Auswirkungen auf Naturschutzgebiete haben und dass die Touristen zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten haben, die die Natur nicht belasten. Optimierung der Infrastruktur für Besucher des Naturparks Bucegi“ ist beispielsweise ein Projekt, das mit4,2 Mio. Euro von europäischen Geldern finanziert wird. Geplant ist auch ein Infozentrum, wo Besucher über Reiseziele und Sehenswürdigkeiten unterrichtet werden.
Die Initiative ist lobenswert, wenn man die Vielfalt der geschützten Tier- und Vogelarten und die Naturdenkmäler aus dem Bucegi-Gebirge in Betracht zieht.
Horia Iancu zählt einige davon auf: Hier leben einige geschützte Tierarten und zwar die Gämse, der Bär, der Hirsch, der Auerhahn. Unter Naturschutz stehen auch einige Pflanzenarten wie zum Beispiel das Edelweiss. Sângele Voinicului“ (wissenschaftliche Bezeichnung: Nigritella rubra, rum. in etwa Hünenblut“) und jahrhundertalte Exemplare von Taxus bacatta. Jede Tier und Pflanzenart ist für uns bedeutend und wir schenken ihnen große Aufmerksamkeit. Wenn eine Art nicht überlebt, ist es für uns ein großer Verlust. Sie ist nicht ersetzbar. Im Bucegi-Gebirge haben wir 42 Naturmonumente. Die bekanntesten sind Babele“ (Alte-Weiber-Fels) und Sfinxul“ (die Sphinx), berühmt ist auch der Caraiman-Hang, der steilste in Rumänien, der im Prahova-Tal beginnt und sich bis zum Caraiman-Kreuz erhebt. Es gibt auch zwei sehr schöne Seen, die aber nicht durch ihre Flächengröße beeindrucken. Die Landschaft ist hier wunderschön. Ich meine den Bolboci-See mit einer Fläche von 100 Ha und den Scropoasa-See, einen kleineren See von 12 Ha, der sich durch Abgeschiedenheit auszeichnet. Hier verbringen zahlreiche Vogelarten den Winter.“
Die beste Gelegenheit, im Winter als Urlauber im Bucegi-Gebrige zu rasten, bietet die Hütte im Mălăieşti-Tal. Ion Adămuţă, Hüttenwart und Chef des Gebirgsrettungsdienstes in Râşnov/Rosenau, über die Verhältnisse in 1720m Höhe:
Die Schneedecke ist über einen Meter hoch, es gibt aber keine Lawinengefahr. Das Mălăieşti-Tal ist eine der schönsten Gegenden im Land. Hier kann man Gämsen erspähen und die Ruhe genießen. Zahlreiche Gäste aus Deutschland, Österreich, Spanien, Großbritannien und Frankreich nehmen außerdem die markierten Wanderrouten in Anspruch.“
Zur kargen Herberge gehören traditionelle Speisen. Horia Iancu, Leiter der Naturparkverwaltung im Bucegi-Gebirge hat einen besonderen Tipp:
Ich würde unseren Gästen den Bulz“ empfehlen. Es ist eine traditionelle Speise aus »brânză de burduf« (eine Art Schnittkäse vom Schaf) und Polenta. Wir befinden uns ja in einem Gebiet, wo Vieh- und Schafzucht betrieben wird. Alle Milchprodukte sind lecker und in ganz Rumänien bekannt. Die hiesigen Landwirte beteiligen sich an allen Messen und sind mächtig stolz auf ihre Erzeugnisse.“
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