Neues Reiseziel: Skipisten im Banater Bergland immer häufiger besucht
Heute werben wir für den Landkreis Caraș-Severin im Südwesten Rumäniens. Dieser Landkreis hat eine multikulturelle Seite und genügend Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die charmanten Weiler, alte Wassermühlen, die noch in Betrieb sind, und die Skipisten sollten genügend Argumente für einen Besuch sein.
Daniel Onea, 15.12.2024, 12:43
Daniel Onea hat für die Radio Tour Dan Mirea interviewt – er ist der Manager des Reisezentrums in Caraș-Severin. Mirea behauptet, das Banater Bergland könne insbesondere in den Winterferien ein ideales Ziel sein.
„Es gibt Großstädte in Rumänien, die verstanden haben, dass Weihnachtsferien wie in Europa aussehen müssen. Was in Craiova, Hermannstadt und sonstwo geschieht, ist der Beweis dafür, dass wir versuchen, uns am Kulturtourismus oder dem religiösen Tourismus im Ausland zu orientieren, denn diese Feiertage bringen Familien und Menschen zusammen. Das Banater Bergland ist umgeben von Urlaubsorten.
Als Beispiel nenne ich den Ferienort Semenic und insbesondere den Ferienort Văliug, der sich in den letzten zehn Jahren neu erfunden hat. Dort gibt es über 30 Gästehäuser. Diese Orte werden seit einigen Jahren von Touristen besucht. Zurzeit sind die Hotels in Văliug wegen der Pisten ausgebucht. In Văliug gibt es eine der besten Skipisten in Westrumänien. Früher waren hier nur Touristen aus Rumänien, aber seit zwei oder drei Jahren kommen auch Gäste aus dem Ausland hierher.”
Die hier getätigten Investitionen wurden mit europäischen Geldern finanziert. Das ist der Grund warum die Unterkünfte inzwischen ausgebucht sind, glaubt Dan Mirea vom Reisezentrum Caraș Severin. Doch nicht nur hier wurde investiert, sondern auch in der Region um den sogenannten Muntele Mic – dem Kleinberg-Massiv.
„Es hat viele, lange Diskussionsrunden über die dortige Piste gegeben. Jetzt wird sie gerade modernisiert. Die beiden Pisten auf dem Berg Semenic und auf dem Kleinberg werden mit Sicherheit in naher Zukunft das Interesse der Wintersportler wecken. In den letzten drei Jahren habe ich beschlossen, Silvester in Văliug zu feiern, hoch oben in den Bergen. Die Atmosphäre dort ist wunderbar und schwer zu beschreiben. Die Dörfer dort sind ganz besonders.
Zum Beispiel das berühmte Gărâna/Wolfsberg, dieses ist bereits eine nationale Marke dank des internationalen Jazz-Festivals. Es gibt über 30 Gästehäuser dort. Wolfsberg hat deutsche Wurzeln, und der Ort hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. In den letzten zwei Jahren habe ich die Weihnachtsferien und Silvester in Wolfsberg verbracht, in den Gästehäusern und auf der Skipiste. Vor zwei Jahren habe ich die Silvesternacht wortwörtlich auf der Skipiste erlebt.”
„Das Banat ist Vorreiter“ – lautet die ungefähre Übersetzung eines landesweit bekannten Spruchs, mit dem die Einheimischen ihre Region stolz beschreiben. Dieser Spruch soll auch für den Tourismus gültig sein, sagt Dan Mirea. Für die Förderung des Tourismus setzt der Kreisrat in Caraș-Severin ein spezielles Team ein.
„Ich glaube, dass dieser Ausdruck uns verpflichtet, den Glanz der Vergangenheit wieder ins Bewusstsein der Besucher zu rufen. Wir können sehr gute Gastgeber sein und haben viele Attraktionen. Es gibt im Banater Bergland nicht nur das Semenic–Gebirge, sondern auch die Donauschlucht, die sich stark entwickelt hat. Während im Winter die Hauptattraktionen in den Bergen liegen, sind im Sommer alle Orte entlang der Donauschlucht voll ausgelastet, und die meisten Touristen sind Ausländer.
Ich würde sagen, es ist bemerkenswert, dass so viele Touristen aus weiter entfernten Ländern als Europa gekommen sind. Natürlich haben wir auch einen Kern von Rumänen, die nach Hause zurückkehren. Das Banat ist die Region mit den meisten ethnischen Deutschen, Ungarn, Menschen, die schon vor 1989 im Ausland waren, von denen einige zurückkommen und im Banat investieren.”
Hauptattraktion in der Donauschlucht ist die Steinskulptur von Decebal, dem dakischen König. Sie ist 55 Meter hoch und 25 Meter breit und damit die größte Steinskulptur in Europa, sagt der Manager des Reisezentrums. Er versucht, uns die Größenordnung zu erklären: Die Skulptur ist nur sechs Meter kleiner als die Freiheitsstatue in New York, acht Meter höher als das Jesus-Denkmal in Rio und zehn Meter höher als der Koloss auf Rhodos. Und ganz in der Nähe befindet sich der bislang heruntergekommene Kurort Herkulesbad. Doch auch hier besteht Hoffnung, glaubt Dan Mirea.
„Viele historische Gebäude in Herkulesbad sind renoviert worden. Es gibt Projekte, und es gibt europäische Investitionen in diesem Ferienort, der früher Maßstäbe setzte, ein Karlovy Vary Rumäniens. In diesem Jahr fand das Herkules-Festival im neuen, vollständig renovierten Sommertheater statt, und wir hatten jeden Abend eine konstante Besucherzahl von über 3000 Menschen aus In- und Ausland. Herkulesbad ist nach wie vor eine große Herausforderung für die lokalen Behörden.
In nicht allzu ferner Zukunft werden Sie eine radikale Umgestaltung von Herkulesbad erleben. Denn es gibt dort einen sehr fleißigen Bürgermeister. Er hat erkannt, dass die größte Wette, die er zu gewinnen hat, darin besteht, das Image und den Glanz der alten Zeiten wiederherzustellen. In diesem Kurort verbrachten die Prinzessin Sissi und die Elite des österreichisch-ungarischen Reiches ihre Freizeit. Es gibt Thermalwasser, es gibt Hotelanlagen aus der k.u.k.-Zeit, die noch immer berühmt sind, es gibt die Villa, in der Maria Theresia gewohnt hat, die alten Möbel stehen noch.”
Ebenfalls im Banater Bergland steht ein in Europa einzigartiger Landschaftspark mit Wassermühlen, der zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Park war Anfang der 2000er Jahre vom Astra-Freilichtmuseum in Hermannschaft mit europäischen Geldern restauriert worden. Die Mühlen befinden sich im Dorf Eftimie Murgu und sind noch in Betrieb. Ebenso faszinierend ist Ineleț, ein Bergdorf, das nur über senkrechte Holztreppen zu erreichen ist. Das Dorf ist dank des erschwerten Zugangs noch so erhalten, wie es vor hundert Jahren war.