Freizeitaktivitäten im winterlichen Sinaia
Am oberen Lauf des Flusses Prahova, am Fuße des Bucegi-Gebirges und ca. 120 Kilometer nördlich von Bukarest liegt einer der ältesten Höhenluftkurorte in Rumänien – Sinaia.
Ana-Maria Cononovici, 10.02.2013, 16:04
Am oberen Lauf des Flusses Prahova, am Fuße des Bucegi-Gebirges und ca. 120 Kilometer nördlich von Bukarest liegt einer der ältesten Höhenluftkurorte in Rumänien — Sinaia. Die Ortschaft wurde zum ersten Mal 1690 erwähnt, als rund um das Kloster Sinaia die ersten Siedlungen von Leibeigenen enstanden. Daraus wurde später eine stabile Bevölkerung.
Sinaia ist insbesondere bei den Fans von Wintersportarten bekannt. Ältere Bilder bezeugen, dass hier bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts Bob- oder Skiwettbewerbe stattfanden. Warum ist Sinaia aber einen Besuch wert? Die Frage stellten wir dem Bürgermeister der Stadt, Vlad Oprea:
Aus unterschiedlichen Gründen. Es gibt hier ein reiches Freizeitangebot für all unsere Gäste. Den Wintersportfans bieten wir das eingize Höhenskigebiet des Landes, mit über 20 Kilometern an Pisten. Inzwischen haben wir auch eine sehr beliebte Piste, die bis hinunter in den Ort führt, es ist die sogenannte Neue Piste, auf der Kunstschnee erzeugt wird. An ihrer Basis haben wir zum ersten Mal einen Fun-Park eingerichtet, mit einer Sprungmatte für die Extremsportler. Ebenfalls hier gibt es eine Piste für Beginner. Und auch eine sogenannte Snowtubing-Piste, das ist dieses Reifenrodeln, und in der Stadt selbst gibt es noch eine Eislaufbahn im Ghica-Parc, die sehr beliebt ist.“
Insgesamt gibt es 20 Ski-Pisten in Sinaia, für Skifahrer auf jedem Niveau. Einige davon wie Carp, Spitz oder Papagal sind nur für Experten gedacht. Dann weitere wie Furnica, Valea Dorului oder die Sommerstrecke sind Fortgeschrittenen empfohlen und nicht zuletzt können Beginner sich auf der Valea Soarelui (im Sonnental) üben. Die meisten Pisten sind mit Kabelliftanlagen ausgestattet. Wir fragten Radu Miscuci, Geschäftsführer eines Quad-Geschäfts in Sinaia, wo er am liebsten Ski.
Sehr schön ist es auf der Valea Dorului, dort gefällt es mit am besten. Dann gibt es noch die Varianten ab den Bergstationen 2000 und 1400, das Carp-Tal, für diejenigen, die sich ein bisschen besser auskennen. Die Sommerstrecke ist relativ leicht und dann gibt es noch die Spânzurați-Piste in der Valea Dorului. Hier gibt es zwei Sessellifte und es kann sehr angenehm auf zwei unterschiedlichen Strecken Ski gefahren werden.“
Seit einigen Jahren sind die Quad-Fahrten sehr gefragt. Radu Miscuci kennt die am besten dafür geeigneten Strecken:
Von Sinaia aus gibt es sehr schöne Fahrstrecken. Die Umgebung ist wunderbar, die Landschaften sind herrlich, solange die Sonne scheint und der Winter angenehm ist. Der Ausblick ist dann sehr schön, die Bäume sind mit Schnee bedeckt. Während des Winters sind die Möglichkeiten allerdings beschränkt, die Strecken sind kürzer und deshalb auch die Fahrtzeiten, denn viele Wege sind gesperrt. Mit den Quads darf man ja nur auf Waldwegen fahren, und wenn es heftig geschneit hat, hat man keinen Zugang mehr. Im Winter gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten. Die Strecke zur Mittelstation in 1400 Metern Höhe, das ist die eigentliche Autostrecke. Wenn die alte Landstraße geöffnet ist, dann kann man auch darauf fahren. Dann gibt es noch die Poiana Stânii (in etwa: Sennhüttental) und einen weiteren Waldweg hinter dem Peleș-Schloss. Die Gegend heißt Vulpărie (Fuchssiedlung), und die Strecke verläuft parallel zur Nationalstraße DN 1 nach Bușteni. Im Winter kann man höchstens eineinhalb Stunden am Stück fahren. Im Sommer sind die Strecken allerdings variabel, man kann bis zu sechs, sieben Stunden am Stück fahren.“
Um ein Quad mieten zu können, muss man einen Führerschein der Kategorie B besitzen und minimale Kenntnisse mitbringen. Die Vermieter bieten den Interessenten oftmals auch einen Begleiter, dazu das notwendige Equipment: Helm, Handschuhe und Overall. In Sinaia kann man außerdem auch Snowboard-Fahren, die Ausrsüstung kann ebenfalls gemietet werden. Die einzigen Mietfirmen sind an der Talstation zu finden. Leider gibt es für die Snowboarder nicht allzu viele Pisten, denn die Schneedecke ist nicht überall groß genug.
Wer am Wintersport überhaupt nicht interessiert ist, kann für die kulturellen Sehenswürdigkeiten nach Sinaia kommen. Dafür wirbt einmal mehr der Bürgermeister der Stadt, Vlad Oprea:
Wer nicht für den Sport hierher kommt, kann sich für die Kultur entscheiden, etwa das Schloss Peleș, die ehemalige Sommerresidenz der rumänischen Könige, oder das Kloster Sinaia, das Kasino, in dem Theateateraufführungen und Ausstellungen besucht werden können, und das Gedenkhaus des großen Musikers George Enescu.“
Unanbhängig von der Jahreszeit wartet Sinaia auf seine Touristen. Mehr als ausreichend ist das Angebot an Hotels oder Pensionen. Und natürlich ist das kulinarische Sortiment vielfältig: von der traditionellen rumänischen Küche, über Wild, bis hin zu italienischen und mexikanischen Spezialitäten und sogar Tiroler Küche.
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