Am 1. Dezember 1918, am Ende des Ersten Weltkriegs, wurde Siebenbürgen, ein überwiegend von Rumänen bewohntes Gebiet Österreich-Ungarns mit einer großen ungarischen Bevölkerung, durch eine Volksabstimmung in Alba Iulia Teil des Königreichs Rumänien. Der Krieg zwischen dem Königreich Rumänien und der Ungarischen Sowjetrepublik, der im Laufe des Jahres 1919 folgte und mit der Besetzung Budapests durch die rumänische Armee endete, etablierte die Lage vom 1. Dezember 1918 nachhaltig.
Der am 4. Juni 1920 unterzeichnete Vertrag von Trianon bestätigte dann den Zusammenbruch Ungarns. Es verlor zwei Drittel seines Territoriums: die Slowakei, Siebenbürgen, die Maramuresch, das Banat und Kroatien. Im Einklang mit seinen Verpflichtungen gegenüber den Großmächten und der Politik des Völkerbundes zum Schutz nationaler Minderheiten sicherte Rumänien deren Rechte im Rahmen internationaler Verträge.
In der Zwischenkriegszeit, zwischen 1918 und 1940, waren die bilateralen rumänisch-magyarischen Beziehungen nahezu eingefroren. Der von Ungarn geförderte Revisionismus erreichte 1940 seinen Höhepunkt, als Deutschland und Italien nach dem Wiener Diktat vom 30. August 1940 Rumänien zwangen, Nordsiebenbürgen an Ungarn abzutreten. Als Verbündete Deutschlands im Zweiten Weltkrieg hatten Rumänien und Ungarn jedoch die Zukunft der bilateralen Beziehungen im Blick. Am 23. August 1944 kündigte Rumänien das Bündnis mit Deutschland auf und schloss sich der Koalition der Vereinten Nationen an. Der Hauptgrund dafür war die Rückgewinnung Nordsiebenbürgens, wie diplomatische Dokumente belegen. Stefano Bottoni, Professor an der Universität Florenz, ist der Autor des Buches „Stalins Erbe in Rumänien“. Die Ungarische Autonome Region 1952-1960″. In einem öffentlichen Vortrag im Atheneum in Bukarest erzählte Bottoni, wie Stalin im rumänisch-ungarischen Streit um Nordsiebenbürgen argumentierte: „Stalin hatte seit 1944 die Idee, dass er weder Rumänien noch Ungarn belohnen sollte. Beide Länder hatten sich falsch verhalten. Der Kriegsverlauf für die beiden Länder war in der Konfrontation mit der Sowjetunion, gelinde gesagt, unrichtig gewesen. Rumänien hatte jedoch einen großen Vorteil, denn es hatte es geschafft, die Seiten zu wechseln. Der 23. August hat die Situation objektiv verändert. Das ist kein moralisches Verdienst, sondern ein Verdienst des politischen Fingerspitzengefühls der gesamten politischen und militärischen Führungselite Rumäniens, die die Situation verstanden hatte. Es waren dieselben militärischen Führer, die an der Ostfront Massaker verübt hatten und die sich nun diszipliniert dem neuen Kurs des Bündnisses mit den Sowjets unterwarfen.“
Bei den Verhandlungen zum Pariser Friedensvertrag, der im Februar 1947 geschlossen wurde, hatte Rumänien zumindest einen großen Vorteil: nach der Einstellung der Kampfhandlungen gegen die Sowjets und der Beteiligung an der Offensive gegen die Deutschen wurde am 25. Oktober 1944 Nordsiebenbürgen durch die rumänischen Armee befreit. Das Gebiet blieb jedoch vorerst unter sowjetischer Besatzung und die rumänischen Behörden durften erst in das Gebiet zurückkehren, nachdem König Mihai der sowjetischen Erpressung nachgegeben und den moskautreuen Arzt Petru Groza mit der Bildung einer neuen kommunistisch kontrollierten Regierung beauftragt hatte. Aber die Situation war alles andere als klar. Die neuen rumänischen Diplomaten unternahmen große Anstrengungen, um bei den Sowjets für ihre eigene Sache zu werben, und gerieten dabei heftigen in Konkurrenz mit der ungarischen Seite.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs verlief die rumänisch-ungarische Grenze wieder wie 1920. Im Hintergrund brodelte es jedoch. Die UdSSR stimmte den Argumenten Rumäniens zu, wollte aber auch die ungarischen Kommunisten zufrieden stellen. So wurde die Ungarische Autonome Region im Zentrum Rumäniens aus drei Verwaltungskreisen gebildet: Covasna, Harghita und Muresch. Stefano Bottoni erläuterte ausführlich Stalins neues Konzept zur Beilegung des rumänisch-ungarischen Konflikts: „Seit 1944-1945 hat Stalin in der Großmacht- und Block-Logik argumentiert. Er wusste zum Beispiel, dass Ungarn, wenn es gezwungen wäre, 2 – 2,5 Millionen Menschen aus den Nachbarstaaten aufzunehmen, in sozialer, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht explodieren würde. Und das hätte sich sehr negativ auf die Ungarische Kommunistische Partei ausgewirkt, direkt auf Matyas Rakosi. Die Ungarn hätten gesagt, dass er inkompetent sei und für die Situation verantwortlich sei, dass er ein Jude sei, dass er nicht hilfreich sei. Dann war da noch die Frage, ob Rumänien nicht doch noch belohnt werden sollte. Rumänien musste ja mit Siebenbürgen für den Verlust von Bessarabien und der Bukowina entschädigt werden. So bekam Rumänien eben Siebenbürgen, aber nicht vollständig. Hier finden wir den Hinweis zur Ungarischen Autonomen Region. Den Ungarn wurde gesagt: Ihr könnt hier bleiben, aber benehmt euch. Schluss mit dem Revisionismus, Schluss mit Horthy, Schluss mit dem Wiener Diktat, Schluss mit der Hilfe vom ungarischen Mutterland! Den Rumänen wurde hingegen gesagt: Wir wissen, wie ihr euch in den beiden Weltkriegen verhalten habt, und das war nicht in Ordnung. Ihr habt nichts für die Integration von Minderheiten getan. Mehr noch, ihr habt sie wie Bürger zweiter Klasse leben lassen.“
Die Ungarische Autonome Region bestand bis 1956, als die antikommunistische Revolution in Ungarn dazu führte, dass sie in Moskau keine Unterstützung mehr fand. Die 1961 reformierte Ungarische Autonome Region wurde dann 1968 mit der Verwaltungsreform von Nicolae Ceausescu komplett aufgelöst.