RRI Live!

Hören Sie Radio Rumänien International Live

Der kommunistische Schauprozess um den Donau-Schwarzmeer-Kanal (1952)

Der schiffbare Donau-Schwarzmeer-Kanal war eines der Vorzeigeprojekte des kommunistischen Regimes. Der Kanal sollte zwar einem wirtschaftlichen Zweck dienen. Sein Bau bedeutete jedoch zugleich die Vernichtung von politischen Gefangenen.

Der kommunistische Schauprozess um den Donau-Schwarzmeer-Kanal (1952)
Der kommunistische Schauprozess um den Donau-Schwarzmeer-Kanal (1952)

, 26.03.2013, 18:57


Der schiffbare Donau-Schwarzmeer-Kanal war eines der Vorzeigeprojekte des kommunistischen Regimes. Der Kanal sollte zwar einem wirtschaftlichen Zweck dienen. Sein Bau bedeutete jedoch zugleich die Vernichtung von politischen Gefangenen in den ersten Jahren des Kommunismus. Die Wirtschaftlichkeit der stalinistischen Mammutprojekte war dem Regime wenig wichtig. Das Projekt in sich war wichtig, ungeachtet der materiellen und menschlichen Kosten.




Der Bau des Donau-Schwarzmeer-Kanals, im Volksmund als „Todeskanal“ bekannt, begann 1949. Die Arbeiten wurden 1955 eingestellt. Es gibt Spekulationen, laut denen Stalin höchstpersönlich den Bau dieses Kanals angeordnet habe. 1952 arbeiteten am Kanal 19.000 politische Gefangene, 20.000 Zivilarbeiter und 18.000 Militärs. Im Sommer 1952 soll Stalin vom kommunistischen Anführer Rumäniens Gheorghe Gheorghiu-Dej die Einstellung der Arbeiten eingefordert haben. Die Hintergründe sind nicht bekannt. Man konnte jedoch den Bau ohne eine offizielle Begründung nicht stoppen. Aus diesem Grund hat die kommunistische Propaganda-Maschinerie einen Prozess erfunden. Unschuldige Menschen, die meisten davon aus der Leitung der Baustelle, wurden angeklagt. So kam es zum Prozess um den Donau-Schwarzmeer-Kanal.



In Wirklichkeit war es eine juristische Maskerade, die zur Verurteilung von 25 Menschen führte. Diese wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe erschien zwischen dem 31. August und 2. September vor Gericht, die zweite Gruppe vom 4. Bis 10. September 1952. Fünf Mitglieder der ersten Gruppe wurden zum Tode verurteilt, drei dieser Urteile wurden vollstreckt. Es handelte sich dabei um den Ingenieur Nicolae Vasilescu-Colorado, den Ingenieur Aurel Rozei-Rozemberg und den Lokführer Dumitru Nichita. Die anderen wurden zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt. Die zweite Gruppe bestand aus 15 Mitgliedern. Alle wurden zu mindestens 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.



Der zweiten Gruppe gehörte auch der Ingenieur Emilian Hossu an. Er wurde zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt. Dessen Sohn, Valentin Hossu-Longin, versucht in seinem Buch Canalul Morții. Martor“ (Der Todeskanal. Zeuge“), die damaligen Ereignisse zu verstehen und zu rekonstruieren. In der Audiodatei spricht Valentin Hossu-Longin über seine Recherchen und über die Erinnerungen seines Vaters.



Dreieinhalb Jahre nach dem Tod Stalins wurden die Verurteilten befreit. Dej verlangte die Wiederaufnahme des Verfahrens. Alle wurden freigesprochen und konnten weiter arbeiten. Sie mussten jedoch weiter unter schweren Bedingungen wie zum Beispiel in Bleiminen arbeiten.



Audiobeitrag hören:



Zwischen zwei Welten – Die Rumänen in der k.u.k.-Armee im Ersten Weltkrieg

Zwischen zwei Welten – Die Rumänen in der k.u.k.-Armee im Ersten Weltkrieg

Doch viele Rumänen aus Siebenbürgen, dem Banat, der Maramureș und der Bukowina betrachteten Österreich-Ungarn längst nicht mehr als ihre Heimat....

Zwischen zwei Welten – Die Rumänen in der k.u.k.-Armee im Ersten Weltkrieg
Il PCR illegale

General Gheorghe Avramescu

Einer dieser Generäle war Gheorghe Avramescu, Mitglied einer Generation außergewöhnlicher Militärs und einer der talentiertesten Offiziere, die...

General Gheorghe Avramescu
Radio Romania International

35 Jahre seit der Proklamation von Timișoara

Die Revolutionäre von Timișoara, dem Ort, von dem aus das Signal für Rumäniens Rückkehr ins Licht nach Jahrzehnten kommunistischer Dunkelheit...

35 Jahre seit der Proklamation von Timișoara
Il PCR illegale

Der Tag, an dem Rumänien seine Freiheit verlor

Den Vorsitz übernahm der Jurist Petru Groza. Von Historikern als die schädlichste Regierung angesehen, war Grozas Regierung verantwortlich für die...

Der Tag, an dem Rumänien seine Freiheit verlor

„Reflector“: Mutige TV-Sendung nahm es mit kommunistischen Bonzen und Korruption auf

    Es ist eine Binsenwahrheit: In totalitären Gesellschaften ist die Presse gleichgeschaltet, und jeder weiß, dass er in staatlichen...

„Reflector“: Mutige TV-Sendung nahm es mit kommunistischen Bonzen und Korruption auf

Das Gefängnis in Aiud

Traurige Berühmtheit hat die Stadt Aiud mit ihren rund 22.000 Einwohnern durch das dortige Gefängnis erlangt. Als eines der großen politischen...

Das Gefängnis in Aiud

Rumänisch-Orthodoxe Kirche feiert zwei historische Jubiläen

Zur symbolischen Bedeutung des zweiten Ereignisses, des Jahrhundertjubiläums, erklärte der Historiker Dragoș Ursu vom Nationalmuseum der...

Rumänisch-Orthodoxe Kirche feiert zwei historische Jubiläen

Rumänisch-japanische diplomatische Beziehungen

Unabhängig von physischen Entfernungen nähern sich Menschen, Gemeinschaften und Gesellschaften einander an, weil sie Nähe spüren und wünschen....

Rumänisch-japanische diplomatische Beziehungen

Partner

Muzeul Național al Țăranului Român Muzeul Național al Țăranului Român
Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS
Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online
Institului European din România Institului European din România
Institutul Francez din România – Bucureşti Institutul Francez din România – Bucureşti
Muzeul Național de Artă al României Muzeul Național de Artă al României
Le petit Journal Le petit Journal
Radio Prague International Radio Prague International
Muzeul Național de Istorie a României Muzeul Național de Istorie a României
ARCUB ARCUB
Radio Canada International Radio Canada International
Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti” Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti”
SWI swissinfo.ch SWI swissinfo.ch
UBB Radio ONLINE UBB Radio ONLINE
Strona główna - English Section - polskieradio.pl Strona główna - English Section - polskieradio.pl
creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti
italradio italradio
Institutul Confucius Institutul Confucius
BUCPRESS - știri din Cernăuți BUCPRESS - știri din Cernăuți

Mitgliedschaften

Euranet Plus Euranet Plus
AIB | the trade association for international broadcasters AIB | the trade association for international broadcasters
Digital Radio Mondiale Digital Radio Mondiale
News and current affairs from Germany and around the world News and current affairs from Germany and around the world
Comunità radiotelevisiva italofona Comunità radiotelevisiva italofona

Provider

RADIOCOM RADIOCOM
Zeno Media - The Everything Audio Company Zeno Media - The Everything Audio Company