Werke von Brâncuşi in den Museen der Welt
Constantin Brâncuşi ist der bekannteste rumänische Künstler und zugleich Vater der modernen Kunst. Berühmt wurde er zuerst in den Vereinigten Staaten. Seine Werke sind jetzt in den besten Kunst-Museen der Welt zu sehen.
Luana Pleşea, 05.07.2014, 17:00
1913 wurden Werke von Constantin Brâncuşi zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten, in New York, im Rahmen der Internationalen Ausstellung für moderne Kunst, der sogenannten Armory Show, ausgestellt. Seine Werke Eine Muse“, Die schlummernde Muse I”, Mademoiselle Pogány I“ und Der Kuss“ haben gleich das Interesse des Publikums, der Kunstsammler und der Kunstkritiker erweckt. Heutzutage befinden sich die meisten Kunstwerke von Constantin Brâncuşi in amerikanischen Museen und Sammlungen. Der Kunstkritiker Cătălin Davidescu über die Werke von Brâncuşi:
Die meisten Werke sind im Museum für Moderne Kunst in New York und im Guggenheim-Museum zu finden. Auch in weiteren weltweit anerkannten amerikanischen Kunstmuseen, in Pennsylvania, Atlanta, Philadelphia sind viele Brâncuşi-Werke zu finden. Dann gibt es Universitäts-Museen wie das Museum in Berkeley, die sich im Besitz von Brâncuşi-Werken befinden. Natürlich gibt es Werke von Brâncuşi auch in Europa. So das Museum für Moderne Kunst »Centre Georges Pompidou«, wo sich auch die Werkstatt von Brâncuşi befindet. Es gibt mehrere Museen in England, die Tate Gallery und die Galerie für Moderne Kunst im Oxford Museum, die Werke von Brâncuşi beherbergen. Zu finden sind Werke von ihm in Canberra und in der Züricher Kunsthalle. Wir sollten auch die rumänischen Museen nicht vergessen. Leider sind in nur zwei Museen in Rumänien seine Werke zu sehen: im Nationalen Kunstmuseum in Bukarest und im Kunstmuseum von Craiova. In Bukarest gibt es 11 Werke von Constantin Brâncuşi. In Craiova ist das bekannteste Werk zu sehen: »Der Kuss«. Das Kunstmuseum in Craiova ist im Besitz von fünf Kunstwerken.“
Das Schicksal der Werke von Brâncuşi war unterschiedlich, abhängend von ihrer Berühmtheit, meint Cătălin Davidescu:
Man muss zugeben, dass die Amerikaner ihn entdeckt haben. Das geschah infolge des Gerichtsverfahrens zwischen Brâncuşi und dem amerikanischen Zollamt. Der amerikanische Zoll hat ihn beschuldigt, in Amerika Metall einführen zu wollen. Es handelte sich eigentlich um ein Kunstwerk. Die Amerikaner haben anschließend in seine Werke investiert, seine Berühmtheit in Europa und weltweit folgte seiner Berühmheit in Amerika. Diese kam erst viel später. Es kam zu sehr hohen Preisen, in Höhe von Dutzend Millionen Euro für seine Werke in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sogar Ende dieses Jahrhunderts und am Anfang unseres Jahrhunderts. Auch wenn dem Künstler Frankreich und Rumänien am Herzen lagen, haben diese Länder seine Schöpfungen leider nicht besonders stark gefördert, das ist die Wahrheit. Beginnend mit der Armory Show am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden seine Werke in den Vereinigten Staaten gefördert und erst dann weltweit.“
Manche Werke von Brâncuşi wurden unter besonderen Umständen wieder gefunden, erzählt der Kunstkritiker Cătălin Davidescu:
Die Skulptur »Vitellius«, die Brâncuşi während seiner Studienzeit an der Belle Arte-Fakultät in Bukarest hergestellt hat, wurde im Dachboden der Präfektur des Landkreises Dolj im Jahr 1944 von einem wichtigen Brâncuşi-Experten, Vasile Georgescu Paleolog, gefunden. Dieser hat auch die erste Monographie über Constantin Brâncuşi geschrieben, er war auch eng mit Brâncuşi befreundet. Dann gibt es die Geschichte der Werke von Craiova — der Kuss, zwei Kinderköpfe und Schenkel — wurden im Dorf Ostroveni gefunden. Der Grundbesitzer Victor Popp, Sammler und Freund von Constantin Brâncuşi, besaß diese. Sie wurden nach 1949, nach der Verstaatlichung, von hier entfent.“
Es ist bekannt, dass zu Hause“ für Constantin Brâncuşi die ganze Welt bedeutete. Seine Werke haben ebenfalls in der ganzen Welt ein Zuhause gefunden. Wo immer ich auch schaue sehe ich die Kraft und den Einfluss von Brâncuşi. Er ist nach wie vor der modernste unter den modernen Bildhauern.“ Das meinte Paul Kasmin. In seiner Galerie fand letzes Jahr die Ausstellung Brâncuşi in New York 1913-2013“ statt.
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