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Sofia-Nădejde-Preise für von Frauen verfasste Literatur verliehen

Im Rahmen eines Mikrofestivals bei seiner 3. Ausgabe, das auch einen Filmabend umfasste, wurden rumänische Literatinnen für ihre Arbeit gewürdigt. Der Preis trägt den Namen der ersten feministischen Autorin in Rumänien.

Sofia-Nădejde-Preise für von Frauen verfasste Literatur verliehen
Sofia-Nădejde-Preise für von Frauen verfasste Literatur verliehen

, 17.10.2020, 17:30

Sputnik im Garten“ von Gabriella Eftimie (OMG Verlag, 2020), Sonia hebt die Hand“ von Lavinia Branişte (Polirom Verlag, 2019), Fotocrom Paradis“ von Deniz Otay (OMG Verlag, 2020) und Marcels Kinder“ von Ema Stere ( Polirom Verlag, 2020) sind die Bücher, die bei der dritten Ausgabe der Preisverleihungsgala Sofia Nădejde“ für Autorinnen-Literatur in Bukarest ausgezeichnet wurden. Der Name, der für diese Gala zur Verleihung der Preise für Autorinnen gewählt wurde, ist die Ehrung einer wichtigen Persönlichkeit der rumänischen Kultur, Sofia Nădejde: Es handelt sich um die erste Frau in Rumänien, die in einem Gymnasium für Jungen das Abitur ablegen durfte, die erste Frau, die eine Literaturzeitschrift leitete, und die Autorin des ersten feministischen Romans in der Geschichte der rumänischen Literatur. Die Preisverleihung für Frauenliteratur fand im Rahmen der Sofia-Nădejde-Tage“ statt, die Ende August mit einer Filmvorführung mit Kurzfilmen von rumänischen Regisseurinnen begann. Mehr dazu sagte uns die Dichterin und Journalistin Elena Vlădăreanu, die Initiatorin der Gala der Sofia-Nădejde-Preise für Frauenliteratur:



Von Anfang an waren wir an dieser Überschneidung der Künste interessiert, und in diesem Jahr haben wir eine Partnerschaft mit dem rumänischen Verband der Frauen im Kinobereich, so dass Schriftstellerinnen, die für Prosa und Debüt-Prosa nominiert sind, an einer Reihe von Treffen mit Regisseurinnen teilgenommen haben. Es ist auch wichtig, dass wir seit letztem Jahr eine Partnerschaft mit Scena.ro haben, mit der wichtigsten Plattform in Rumänien, die sich dem Theater widmet. Seit der letzten Ausgabe vergibt Scena.ro einen Sonderpreis für Dramaturgie im Rahmen der »Sofia-Nădejde-Tage«. Diese Auszeichnung ging dieses Jahr an Alexandra Pâzgu, eine äu‎ßerst interessante rumänische Dramatikerin, die seit mehreren Jahren in Österreich, in Wien lebt und begonnen hat, auf Deutsch zu schreiben. Im Hinblick auf diese Überschneidung der Künste möchte ich auch die Partnerschaft mit tranzit.ro hervorheben, eine dauerhafte Partnerschaft, denn gemeinsam mit ihnen haben wir mehrere Debatten und Rundtischgespräche geführt. Mehr noch: tranzit.ro ist unser Partner bei dieser Ausgabe und hilft uns finanziell durch das Anbieten eines Preises. Diese Überschneidungen erscheinen mir sehr wichtig, ich hoffe, dass wir auch den Workshop mit der Künstlerin Liliana Basarab abhalten können, einen Workshop, der von den nominierten Gedichtbänden ausgeht und in dessen Mittelpunkt das Buch als Gegenstand steht.“




Im Rahmen der Gala erhielt die Schriftstellerin Sanda Cordoş den Sonderpreis A Room of One’s Own“ für die Hingabe, mit der sie seit Jahrzehnten mit ihren kritischen Artikeln die zeitgenössische rumänische Literatur unterstützt. Dazu Graţiela Benga-Ţuţuianu, Literaturkritikerin und Historikerin, Mitglied der Jury für die Verleihung der Sofia-Nădejde-Preise“ für Autorinnen-Literatur:



Meiner Meinung nach ist dies eine sehr geeignete Wahl, da Sanda Cordoş ein ausgezeichnetes, überzeugendes kritisches Werk veröffentlicht hat. Darüber hinaus ist ihre Wahl die Antwort auf eine Realität, die uns oft betrübt. Denn wir sehen bei verschiedenen Gelegenheiten, wie Literaturkritiker und Historiker die von Frauen geschriebene Literatur und Kritik immer noch kleinreden oder auf thematische und stilistische Stereotypen reduzieren. Alles, was Sanda Cordoş geschrieben hat, ist eine angemessene Antwort auf diese Vorurteile. Leider wird die Literatur immer noch in Gender-Kategorien eingeteilt, in männliche und weibliche Literatur, und ich finde diese Abgrenzung völlig unangemessen, denn Literatur sollte die ganze Welt widerspiegeln. Man kann sich nicht auf ein bestimmtes Schema beschränken.“




Die Dichterin und Übersetzerin Alexandra Turcu und die bildende Künstlerin Liliana Basarab gehören seit der ersten Ausgabe zum Team der Sofia-Nădejde-Literaturpreise für Frauen. Alexandra Turcu möchte dazu beitragen, dass Vorurteile gegen Schriftstellerinnen und generell gegen Frauen abgebaut werden:



Mir wurde klar, dass ich mehr als nur schreiben will. Ich möchte die Literatur und insbesondere die von Frauen geschriebene Literatur unterstützen. Aus diesem Grund schloss ich mich der von Elena Vlădăreanu ins Leben gerufenen Initiative an. Ich erhielt sehr unterschiedliche Reaktionen, einige von ihnen waren nach der ersten Ausgabe negativ, und ich war im Moment entmutigt, aber mit der Zeit wurde mir klar, dass diese Auszeichnungen willkommen sind und dass sie von einer Ausgabe zur anderen zugenommen haben. Auch wenn es immer noch ungünstige Reaktionen auf dieses Projekt gibt, halte ich es für sehr wichtig, es fortzusetzen. Dies ist genau die Idee der Preise: Wir wollen mehr, als nur Auszeichnungen vergeben, wir zielen darauf ab, Vorurteile gegenüber Autorinnen und Frauenliteratur, generell Vorurteile gegenüber dem Platz der Frauen in der Welt abzubauen.“



Und Liliana Basarab engagiert sich dafür, dass die Arbeit von Literatinnen und Künstlerinnen besser anerkannt wird:



Ich habe das Gefühl, dass ich durch die Arbeit im Team der Sofia-Nădejde-Preise viel dazu lerne und dass wir gemeinsam ein schönes Projekt aufbauen. Wie bereits erwähnt, handelt es sich nicht nur darum, einige Preise zu vergeben. Die Sofia-Nădejde-Tage umfassen auch weitere Aktivitäten, die darauf abzielen, das Schaffen von Frauen in der Literatur und auch in anderen Kunstbereichen anzuerkennen, und ich hoffe, diese Aktivitäten fortsetzen zu können. Ich bin der Meinung, dass sich auch aufgrund dieser Auszeichnungen ein Mentalitätswandel vollzogen hat. Deshalb glaube ich, dass wir weitermachen und auch andere Wege finden müssen, um das Schaffen von Frauen hervorzuheben, das manchmal nicht anerkannt oder als minderwertige Kunst behandelt wird.“

Foto: facebook.com/FILMIKON
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