Rumänien bei der Biennale in Venedig
Rumänien mit zwei Projekten an der 55. Internationalen Kunstausstellung in Venedig, die vom 1. Juni bis 24. November 2013 stattfindet.
România Internațional, 08.07.2013, 13:18
Infolge des nationalen Wettbewerbs zur Projektauswahl, der vom rumänischen Kulturministerum, vom Außenministerium und vom Rumänischen Kulturinstiut organisiert wurde, beteiligt sich Rumänien mit zwei Projekten an der 55. Internationalen Kunstausstellung in Venedig 2013. Die ausgewählten Projekte sind Eine immaterielle Retrospektive der Biennale in Venedig“ (zu besichtigen im rumänischen Pavillon in den Giardini della Biennale) und Reflektionszentrum für suspendierte Geschichten — ein Versuch“ (in der Neuen Galerie des Instituts für Kultur und Humanistische Forschungen in Venedig). Weitere Details darüber erfahren wir vom Vizekommissar Alexandru Damian:
Das erste Projekt stammt von Alexandra Pirici und Manuel Pelmush; Kuratorin ist Raluca Voinea. Unter dem Titel »Eine immaterielle Retrospektive der Biennale in Venedig« beinhaltet dieses Projekt eine Forschung in der Form einer Performance, die während der gesamten Biennale laufen wird. Das Projekt bietet eine frische und dynamische Perspektive über die Geschichte der Biennale in Venedig seit ihrer Gründung im Jahre 1885 bis zum heutigen Tage. Die Kuratorin und die Autoren haben etwa 100 berühmte Werke ausgewählt, die täglich von jeweils 10 Performancekünstlern im rumänischen Pavillon präsentiert werden. Die Performance ist eine immaterielle, aber keineswegs vergängliche Kunstform, denn sie kann dokumentiert werden.“
Das zweite Projekt, das bei der 55. Ausgabe der Biennale in Venedig laufen wird, trägt den Titel Reflektionszentrum für suspendierte Geschichten — ein Versuch“ und findet in der Neuen Galerie des Instituts für Kultur und Humanistische Forschungen in Venedig statt. An dem Projekt beteiligen sich fünf Künstler aus Rumänien und eine Künstlerin aus Polen. Die Kuratorin der Ausstellung, Anca Mihuleţ, bringt weitere Details zu diesem Projekt:
Die Ausstellung wird von zwei Publikationen begleitet; eine dieser Publikationen wird am Tag der Ausstellungseröffnung vorgestellt. Sie enthält einen Ausstellungsführer zum besseren Verstehen des Projekts und sechs Interviews mit den teilnehmenden Künstlern. Auf diese Weise kann der Besucher direkt in die Atmosphäre des Reflektionszentrums eingehen. Die Ausstellung kann chronologisch besucht werden, basierend auf dem Verlauf der Kunstgeschichte; parallel dazu gibt es auch eine Fokussierung auf dem Zwang zur Erkenntnis.“
Der Titel dieses Projekts klingt mehr oder weniger überraschend — Anca Mihuleţ erklärt:
Wie sein Name bereits andeutet, versucht das Reflektionszentrum in die institutionelle Atmosphäre einzugehen, die dort bereits seit den 1930er Jahren existiert. Besonders wichtig war für uns die Geschichte des Instituts für Kultur und Humanistische Forschungen in Venedig, einer der ältesten Einrichtungen zur modernen Kultur Rumäniens. Von Anfang an wurde das Zentrum als eine Einrichtung bedacht, die in Venedig das rumänische Denken beherbergt. Ich versuchte, dieses Konzept zu modernisieren und die Hauptideen zu erweitern. Ich dachte an die suspendierten Geschichten, die nicht besonders bekannt sind, die aber an einem bestimmten Ort und an einer bestimmten Zeit relevant werden. Und ich versuchte, mehrere Denkweisen und –möglichkeiten anzuwenden.“
Abgesehen von den zwei Projekten, die Rumänien auf der institutionellen Ebene vertreten, sprach der Vizekommissar Alexandru Damian auch über andere Künstler, deren Werke in Venedig ausgestellt werden:
Im Rahmen der Biennale, die dieses Jahr unter dem Titel »Il Pallazo Enciclopedico« (»Der enzyklopädische Palast«) vom Kurator Massimiliano Gioni koordiniert wird, sind im Zentralen Pavillon auch die Künstler Ştefan Bertalan und Geta Brătescu präsent. Ferner wird in Venedig noch eine Ausstellung eröffnet, an der einige rumänische Künstler teilnehmen. An dieser Ausstellung mit dem Titel ‚If A DandeLION Could Talk‘ (‚Wenn eine Pusteblume sprechen könnte‘), beteiligt sich noch einmal Ştefan Bertalan. Ich erwähne auch die Präsenz des Künstlers Bogdan Raţă bei der kollateralen Ausstellung im Rahmen der kollateralen Events im Pallazo Bembo, Kurator Cosmin Năsui. Dieses Jahr laufen mehrere rumänische Projekte in Venedig, und dadurch wird eine bessere Aufnahme der rumänischen Kunst bei der 55. Biennale ermöglicht.“
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