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Răzvan Mazilu feiert neuen Bühnenerfolg mit „Mon Cabaret Noir“

Schon 2014 hatte der Tänzer, Choreograph und Regisseur einen Riesenerfolg mit Cabaret“ beim Deutschen Staatstheater in Timişoara. Ein Jahr später ist Răzvan Mazilu mit einem Erfolg in neuer Konstellation zurück.

Răzvan Mazilu feiert neuen Bühnenerfolg mit „Mon Cabaret Noir“
Răzvan Mazilu feiert neuen Bühnenerfolg mit „Mon Cabaret Noir“

, 13.08.2016, 17:50

Mazilus neuer Erfolg ist Mon Cabaret Noir“, ein burleskes Musical, das er auf einer viel kleineren Bühne bei der stark unkommerziell veranlagten Gesellschaft Teatrelli in Bukarest aufführt. Der Choreograph und Tänzer setzt sich seit längerer Zeit mit dieser besonderen Kunstform des Kabaretts und Musicals auseinander:



In einem früheren Dasein habe ich wohl zwischen den beiden Weltkriegen gelebt. Ich denke, ich habe ein gewisses Gespür für dieses Showbusiness entwickelt. Deshalb hat mich auch das Stück »Cabaret« angesprochen, das ich in Timişoara aufgeführt habe. Dieses Genre interessiert mich sehr stark, ich recherchiere fortwährend zum Thema. Begonnen habe ich aber schon 2001, als ich den »Blauen Engel« beim Odeon-Theater gab. Das Stück ist nach einem Roman von Heinrich Mann und dem Film von Marlene Dietrich. Das hat mein Interesse befeuert. Als Tänzer habe ich dann in der One-Man-Show »Sell me« mit dem Kabarett zu tun gehabt. Choreograph war Florin Fieroiu; ich tanzte eine halbe Stunde zur Kabarettmusik von Eartha Kitt in unkonventionellen Räumen. Schon damals habe ich mir selbst versprochen, diese Welt weiter auszuforschen. Ich will Musicals machen, weil mir das liegt und auch weil es ein publikumsbewährtes Genre ist. Tanz, Theater und Musik flie‎ßen harmonisch ineinander. Das Publikum braucht diese Art Unterhaltung, sie ist intelligent, und wirft Fragen auf. Das war der Fall bei »The Full Monty« beim Nationaltheater Timişoara oder »Cabaret« beim DSTT — beides sind Geschichten, aus denen der Zuschauer etwas mit nach Hause nimmt.“



Răzvan Mazilu sieht ein schleichendes Risiko für das Theater. In einer Welt, in der das Fernsehen billige Unterhaltung fördert, besteht die Gefahr, dass sich auch das Theater davon anstecken lässt. Genau diese Gefahr aber konnte Mazilu durch seinen Umgang mit den Darstellern abwenden.



Das Thema erlaubt dir gar nicht, in seichte oder zweifelshafte Unterhaltung abzudriften. Die Stücke sind mutig, gehen aber in die Tiefe, es sind Meisterwerke. Sie sind sehr gut geschrieben, sehr gut komponiert, und ich wei‎ß genau, was ich von jedem Projekt will. Das ermöglicht dem Darsteller, zu wachsen, es bereichert seine Ausdruckssprache. Ein Schauspieler kann in einem Musical glänzen, weil es eine sehr komplexe Form von Bühnenschauspiel ist, an der man sehr, sehr intensiv arbeiten muss und immer höhere Leistungsma‎ßstäbe setzt.“




Kurioserweise ist die Geschichte von Mazilus Mon Cabaret Noir“ eng verstrickt mit der Aufführung seines bisherigen Erfolgs Cabaret“. Vor den Arbeiten an Cabaret“ recherchierte er in Berlin. Auf der Suche nach alten Kabarettgeschichten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stie‎ß Mazilu auf die Spuren der Choreographin, Tänzerin und Schauspielerin Anita Berber — die rebellierende Avantgardistin der 1920er Jahre war Modell für die viel berühmteren Marlene Dietrich und Greta Garbo, erzählt Răzvan Mazilu:



»Mon Cabaret Noir« ist ein Musical aus der Berliner Kabarettwelt der 1920er Jahre. Die Hauptfigur Anita Berber ist eine Legende des Berliner Undergrounds. Für die Musik habe ich mehr oder weniger bekannte Stücke aus den 1920 Jahren und bis heute gewählt, die meine Geschichte betonen. ‚Noir‘ hei‎ßt das Stück deshalb, weil es dunkle Seiten der Persönlichkeit beleuchtet. Anita Berber war selbst voller Licht, aber auch voller Schattenseiten.




Für Mon Cabaret Noir“ wählte Răzvan Mazilu vier extrem begabte Darstellerinnen, mit starken und unterschiedlichen Persönlichkeiten: Alina Petrică, Anca Florescu, Ana Bianca Popescu und Ilona Brezoianu. Talent ist zwar eine Voraussetzung im Kabarett, aber auch strenge Disziplin ist notwendig.



Kabarettisten müssen singen, tanzen und schauspielern können, sie müssen Prosa rezitieren können und bereit sein, zu verstehen, dass es sich hierbei um ein anderes Genre handelt, das eine andere Art Vortragen voraussetzt. Sie müssen ständig spielerisch aufgelegt sein und alles können — selbst Singen aus dem Kopfstand, wenn es sein muss. Sie müssen mutig sein und ihre Keuschheit ablegen, sie müssen herausfordern und Charisma haben und in einer ständigen Verbindung zum Publikum stehen — das sind einfach die Regeln dieser Kunst“, sagt Răzvan Mazilu.

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