„Natur – Mensch – Universum“ – der Kunstmaler Emil Ciocoiu stellt in Bukarest aus
In den Cantacuzino-Sälen des Bukarester Nationalmuseums Cotroceni können die Kunstliebhaber in den nächsten zwei Monaten 100 Werke von Emil Ciocoiu besichtigen – in einer einzigartigen Ausstellung mit dem Titel Natur – Mensch – Universum“.
Luana Pleşea, 07.05.2016, 17:45
Licht, Farbe, positive Energie, Zusammenhang zwischen Natur, Menschen und Universum — das und viel mehr können die Kunstliebhaber bis zum 21. Juni 2016 in Bukarest erleben. Zwei Monate lang sind 100 ausgelesene, darunter auch monumentale Werke des Kunstmalers Emil Ciocoiu in den Cantacuzino-Sälen des Nationalen Museums Cotroceni zu erleben. Diese atemberaubende Ausstellung trägt den Titel Natur — Mensch — Universum“ und illustriert die drei großen Themen im künstlerischen Schaffen Emil Ciocoius. Wie der Kunstkritiker Marius Tiţa in seiner Eröffnungsrede sagte, spiegelt die Ausstellung Natur — Mensch — Universum die Größe des Menschen, die Vollkommenheit der Natur und die Herrlichkeit des Universums wider. Die Werke stellen einen Dialog zwischen Menschen, Kulturen und Religionen dar; sie sind eine Einladung zur Selbstbetrachtung“.
Der 1948 in der rumänischen Ortschaft Sasa in Siebenbürgen geborene Emil Ciocoiu machte ein Kunststudium an der Kunstakademie Bukarest, das er 1974 mit Diplomabschluss beendete. Bereits während seiner Studienzeit fanden seine Arbeiten in Westeuropa Beachtung. Seit 1981 lebt und arbeitet Emil Ciocoiu in Aachen. Seine Ausstellungen und Auszeichnungen in Europa, USA, Kanada und Japan belegen die große Anerkennung für seine eigenständige Malerei. Die Verbindung zu seinem Heimatland ist im Laufe der Jahre sehr stark geblieben, und das hob auch der Bürgermeister der Stadt Aachen, Marcel Philipp, hervor: Emil Ciocoiu trägt in seiner Seele seine rumänischen Wurzeln, welche seine Schritte in die Heimat zurückführen. Seine Kunst strahlt Optimismus und eine leuchtende Tiefe aus.“ Bei der Eröffnung der Ausstellung im Bukarester Museum Cotroceni sagte Marcel Phillipp:
Es ist ein Freundschaftsdienst und eine Freude, die ich einlösen wollte, was ich schon lange vorhatte. Wir können in Aachen stolz sein, dass wir einen bei uns sehr bekannten Künstler haben, der zugleich hier ein bekannter Künstler ist. Emil Ciocoiu kennen in Aachen sehr, sehr viele. Sehr viel mehr Menschen können seine Bilder zuordnen, als seinen Namen aussprechen. Seine Kunst ist gut wiederzuerkennen, sehr präsent in Aachen: sehr beständig, meditierend und die Menschen berührend. Natürlich freuen wir uns, dass Aachen auch in dieser Ausstellung sichtbar wird. Man muss nicht lange suchen und es sind wirklich sehr schöne Bilder, die auch die Stadt Aachen beinhalten. Aber es ist eben die Themenweite und ich finde besonders die Themen, die sich mit dem interreligiösen Dialog beschäftigen, sehr eindrucksvoll. Das Verbindende steht im Vordergrund und das ist vielfach auch die Rolle der Stadt Aachen, nicht zuletzt immer dann, wenn wir den Internationalen Karlspreis verleihen. Wir stehen kurz vor der Verleihung dieses Jahres, und Papst Franziskus wird diesen Preis bekommen, und auch das ist ein Zeichen für die Bedeutung der Religion und des interreligiösen Dialog. Emil Ciocoiu hat dieses Thema schon vor Jahren aufgegriffen. Aber auch über diese Themen hinaus ist es eine besondere Erzähltechnik, die man in diesen Bildern sieht, und ich freue mich sehr, dass hier in diesem schönen Rahmen präsentiert werden können.“
Kurz vor der Eröffnung der Ausstellung Natur — Mensch — Universum“ sprach der Kunstmaler Emil Ciocoiu über seine Inspirationsquellen:
Ich liebe die Fluss- und Seelandschaften. Ich finde sie faszinierend, und in meinen Skizzen halte ich verschiedene Aspekte der Natur fest. Ich liebe es, in der freien Natur zu malen — ich malte in Baltschik, in Gran Canaria, in Venedig… Mich zieht es nach Süden, weil ich aus dem Süden abstamme. Ich arbeite sehr gern in Italien, dort stelle ich auch oft aus. In Südfrankreich und in Spanien fühle ich mich auch sehr wohl. Viele meiner Werke sind in Südeuropa entstanden: »«Andalusische Landschaft, »Mikonos«, »Santorini«. Hier, ganz vorne, sehen Sie eine Landschaft mit dem Mont Saint-Michel, in der Normandie. Ich malte auch Aachen, den Ort, wo ich lebe und arbeite. Auf dem Gemälde »Guten Morgen, Aachen« habe ich den von Karl dem Großen errichteten Aachener Dom und das Aachener Rathaus dargestellt.“
In seinen Werken verwendet der Kunstmaler Emil Ciocoiu mit Vorliebe die warmen Farben — Rot, Gelb, Orange. Emil Ciocoiu:
In meinem Gemälde »Sant Egidio«, einem Werk, das vom Dialog der Religionen in Aachen inspiriert wurde, ist die Farbe Rot dominierend. Vertreter aller Religionen werden mit einem Buch in der Hand dargestellt. Im Hintergrund sieht man den Aachener Dom und im Vordergrund sind zahlreiche Vertreter verschiedener Religionen der Welt, die sich allmählich in ein Gebäude verwandeln. Sant Egidio ist eine Weltbewegung der Religionen, ein Dialog der Religionen. Es geht dabei nicht um eine Vereinigung der Religionen, sondern um den Dialog zwischen verschiedenen Religionen, denn durch Dialog entsteht der Frieden. Wir müssen zueinander tolerant sein, wir müssen verstehen, dass wir in verschiedenen Kulturen geboren wurden. In meiner Betrachtungsweise finden die verschiedenen Kulturen durch Dialog zueinander und so erreichen sie die Harmonie, die ich mir wünsche. Wir leben in einer komplizierten Zeit, wegen der Missverständnisse, die zwischen Völkern, Kulturen, Religionen entstehen können. Deshalb schlage ich allen das Werk »Konsens« vor — es sind die Symbole der vier großen Religionen, vereint in einem einzigen Monumentalwerk. Das ist mein Vorschlag zur Vereinheitlichung der verschiedenen Symbole in einem harmonievollen System der Verständigung und des Friedens.“
Werke von Emil Ciocoiu befinden sich zurzeit in mehreren Sammlungen und Museen, darunter in Köln, in der WDR-Sammlung, in Aachen, in der Ludwig-Stiftung für Kunst und Verständigung, in den Niederlanden, in der Sammlung des niederländischen Königshauses, in Jordanien, in der Sammlung des jordanischen Königshauses, in Venedig, im Museum für Sakrale Kunst in Livorno, in der Sammlung der Stadtgalerie San Vincenzo, in Luxemburg, im Musee 2000“ in Peking, in der Internationalen Kunstgalerie und selbstverständlich in Bukarest, im Nationalen Kunstmuseum und im Kunstmuseum der Stadt Bukarest.