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Nachwuchstalent gewinnt Gopo-Preis: Steckbrief Nico Becker

Niko Becker ist einer der preisgekrönten Schauspieler der diesjährigen rumänischen Filmpreise - der Gopo-Gala. Für seine Rolle als Dumitru in dem Film „Gen Norden“ unter der Regie von Mihai Mincan gewann er den Preis der Kategorie „Junge Hoffnung“.

Foto: facebook.com/PremiileGopo
Foto: facebook.com/PremiileGopo

, 28.09.2024, 17:40

Niko Becker begann seine Karriere auf der Bühne des Deutschen Staatstheaters in Timișoara und spielte im Alter von 15 Jahren die Hauptrolle in dem Film „Ein Schritt hinter den Seraphim“ unter der Regie von Daniel Sandu. Im Jahr 2021 vertraute ihm der Regisseur Eugen Jebeleanu die Rolle des Treplev in Tschechows „Die Möwe an, die später Teil des Repertoires des Nationaltheaters I.L. Caragiale in Bukarest wurde. Niko Becker hat auch mit der Regisseurin Carmen Lidia Vidu in „Das fragile Gefühl der Hoffnung“ zusammengearbeitet. Dort spielte er die Rolle eines jungen Mannes, der an Schizophrenie leidet und sowohl mit der Krankheit als auch mit dem Stigma zu kämpfen hat.

Seit 2023 ist der junge Schauspieler das neueste Mitglied des wertvollen Teams des Odeon-Theaters in Bukarest. Dort gab er sein Debüt bei der Premiere des Stücks „Ein offenes Haus“ unter der Regie von Teodora Petre. „Gen Norden“ ist der erste Spielfilm des Regisseurs Mihai Mincan, der auf einer wahren Geschichte beruht und eine europäische Koproduktion zwischen fünf Ländern ist. Dieser erzählt die Geschichte von Joel, einem religiösen philippinischen Seemann, der auf einem Transatlantikschiff arbeitet. Dort entdeckt er Dumitru, einen blinden Passagier, der sich zwischen den Containern versteckt. In den Worten des Regisseurs Mihai Mincan ist „Gen Norden“ „ein Film über Angst, ein Film über das Vertrauen in den anderen, ein Film über die Fähigkeit oder Unfähigkeit, sein Leben in die Hände eines Fremden zu legen, aber auch über unsere Beziehung zu Gott“.

Wir sprachen mit Niko Becker über seine Leidenschaft für das Schauspiel, beginnend mit seiner Rolle in dem Psychothriller „Gen Norden“, der den Kritikerpreis der Biennale di Venezia – Bisato D’Oro für den besten Film erhielt und auf wichtigen internationalen Filmfestivals ausgewählt wurde.

Ich habe mich sehr gut mit dem Team verstanden, und damit meine ich nicht nur die Schauspieler. Da dies auch mein Debüt in einer Hauptrolle war, überkam mich eine gewisse Unbehaglichkeit, ich war sehr verunsichert. Gleichzeitig hatte ich viel um die Ohren. Und die Erfahrungen, die ich am Theater gemacht habe, haben natürlich geholfen, aber Film und Theater sind unterschiedliche Künste und die Dinge überschneiden sich nicht perfekt. Es gibt diesen konkreten Unterschied, vor allem in der Art und Weise, wie er sich am Ende materialisiert, denn das Gefilmte bleibt als Filmmaterial. Das setzt dich als Schauspieler unter Druck. Und es ist ein bisschen stressig, wenn man daran denkt, dass die Art und Weise, wie man spielt, bestehen bleibt, während man im Theater, selbst wenn ein Abend schlechter ist, die Möglichkeit hat, die Rolle neu zu gestalten.

Aber wie ich schon sagte, im Theater gibt es immer Risiken, denn wir können schlechte Momente haben. Ich bin selten zufrieden nach einer Aufführung, oft habe ich den Eindruck, dass es besser hätte sein können, dass ich nuancierter hätte spielen können. Und ich denke, es ist normal, immer mehr zu wollen. Wenn wir mit dem zufrieden sind, was wir haben, geraten wir in eine gewisse Selbstzufriedenheit, wir stagnieren am Ende. Um auf den Film zurückzukommen: Wenn ich weiß, dass die Szene, die ich spiele – nach ein paar Takes – eingeprägt ist, gelingt es mir, meine Intuition und meine anderen Qualitäten viel mehr zu nutzen. Ich merke, dass ich unter dem Druck des Augenblicks im Film mehr von mir geben kann.

Wir sprachen Nico Becker auch auf die Rolle des Dumitru an, in dem Film „Gen Norden“. Er erzählte uns, wie er mit Hilfe des Regisseurs Mihai Mincan die Rolle des des jungen Mannes gestaltete, der sich auf dem Schiff versteckt, auf dem der Filipino Joel arbeitet.

Als ich mich auf die Rolle vorbereitete, konzentrierte ich mich auf die einzelnen Elemente, die den Zustand der Figur ausmachen. Ich habe darüber nachgedacht, wie  Dumitru all die Empfindungen spürt, wie es ist, hungrig zu sein, Durst zu haben, die Kälte zu spüren, Angst zu haben, wenn man ein lautes Geräusch hört. All diese äußeren Reize habe ich versucht, durch den Körper und mit Hilfe der Techniken des Schauspielers Michail Tschechow auszudrücken, die mir sehr nützlich waren.

Genauso habe ich viel an dem psychologischen Hintergrund der Figur gearbeitet. Natürlich hat mir das Drehbuch sehr geholfen, alles beginnt mit dem Drehbuch. Für mich ist es wichtig, den Text so gut wie möglich zu verstehen, zu begreifen, worum es geht, was die Umstände, die Situationen, die Ziele der Figuren sind und der Konflikt, der zwischen ihnen und den anderen entsteht, aber auch der Konflikt mit sich selbst. Ich glaube, so bekommt man den besten Einblick in die Figur, die man spielt, indem man den Konflikt in der ganzen Geschichte und den Szenen, aus denen sie besteht, findet. Wenn ich das erkannt habe, vervollständige ich die Figur mit meiner Vorstellungskraft und Erfahrung.

Eine der jüngsten Rollen von Nico Becker ist die des Journalisten Krzysztof Zieliński in dem Stück von Iwan Wyrypajew „Unruhe“ unter der Regie von Bobi Pricop. In dieser Aufführung hat Nico Becker die außergewöhnliche Dorina Lazăr als Partnerin. Der Regisseur beschreibt „Unruhe“ wie folgt: Das ist in erster Linie „eine Aufführung über die Beziehung zwischen Kunst und Leben, zwischen der Schöpfung und dem Schöpfer, zwischen der Liebe, Gott und all den Dingen, denen wir versuchen, einen Sinn zu geben (gerade durch den Glauben, die Kunst oder die Liebe). Wie das Leben, so ist auch das Theater eine Unruhe und provoziert sie; jeder von uns ist ein Knäuel von Ängsten, das die Kunst in all ihren Formen zu entwirren versucht und vielleicht sogar dabei hilft“, sagt Bobi Pricop.

Foto: facebook.com/FILMIKON
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