RRI Live!

Hören Sie Radio Rumänien International Live

Kunst und Natur: Ausstellung im Landgut von Ghergani

Kunst und Natur trafen sich im Juni in Ghergani, 40 Kilometer von Bukarest entfernt, innerhalb des Landguts Ion Ghica. Es geht dabei um eine Veranstaltung, bei der besondere Erlebnisse für den Besucher geschaffen wurden.

Kunst und Natur: Ausstellung im Landgut von Ghergani
Kunst und Natur: Ausstellung im Landgut von Ghergani

, 03.07.2021, 11:45

Ion Ghica war eine herausragende Persönlichkeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – ein liberaler Politiker, Akademiemitglied, Wirtschaftswissenschaftler, Mathematiker, Schriftsteller, Lehrer und Diplomat. Er war fünfmal Premierminister. Er war 4 Mal Vorsitzender der rumänischen Akademie. Ghica war fast 10 Jahre lang Botschafter in London. Das Anwesen von Ghergani, das seinen Namen trägt, ist eine Oase der Natur und bewahrt die Überreste des Herrenhauses und der Familienkapelle – die Kapelle ist das Werk eines der wichtigsten rumänischen Architekten des 19. Jahrhunderts, Grigore Cerchez.



Das Anwesen war Schauplatz der Ausstellung Erkundung zwischen Kunst und Natur, die anlässlich der Rendez-vous aux jardins-Tage organisiert wurde. Das ist ein französisches Projekt, das Gemeinden und Menschen dazu einlädt, öffentliche oder private Parks und Gärten in verschiedenen europäischen Ländern auf ästhetische Weise zu entdecken. Wir sprachen mit Ilina Schileru, Künstlerin und eine der Kuratorinnen der Ausstellung, über das Projekt:



Es ist Teil eines europäischen Netzwerks, das vor 18 Jahren vom französischen Kulturministerium initiiert wurde. Wir wurden eingeladen – wenn ich wir sage, meine ich den Verein D3M und die Gruppe Etaj im <E T A J artist-run space> in Bukarest wir wurden also von Frau Ghica Bossy Boulin, der Besitzerin des Vereins, dem dieses Anwesen gehört, eingeladen, eine Veranstaltung im Rahmen der <Rendez-vous aux jardins> – Tage zu organisieren.


Und das alles geschah mit der Unterstützung von Herrn Serban Sturdza, dem ehemaligen Direktor des Ordens der Architekten, der auch für die Restaurierung der Räumlichkeiten hier verantwortlich ist. Und wir haben es geschafft, innerhalb eines Monats praktisch 50 Künstler zusammenzubringen. Wir haben Installationen, Objekte, Skulptur, Intervention im Waldraum, und wir haben auch den Innenraum des Herrenhauses besetzt, der seit einigen Jahren renoviert wird. Die langfristigen Ziele sind, soweit ich das von Frau Irina Bossy verstanden habe, die Entwicklung eines kulturellen Raumes und auch die Restaurierung des gesamten Herrenhauses und des Anwesens.



Wir fragten Ilina Schileru nach dem Organisationsprozess, der zu einem solchen künstlerischen Großereignis führte:



Da es sehr kurzfristig war, d.h. wir haben erst einen Monat vorher davon erfahren, sind wir von der Idee ausgegangen, zunächst eine Ausstellung mit 15-20 Künstlern zu machen, die Mitglieder der E T A J Gruppe waren, aber später haben wir uns ausgedehnt, weil wir uns aufgrund unserer Freundschaft und früherer Zusammenarbeit immer wieder gegenseitig eingeladen haben, es war wie ein Netzwerk und ein Kapillareffekt. Und wir kamen auf 50, ich meine, es gab Künstler, die ein paar Tage vor der offiziellen Ankündigung dem Netzwerk beitraten. So hat sich das irgendwie ergeben, es war organisch.



Die Themen und Künstler des Projekts waren ein weiteres Thema der Diskussion mit Ilina Schileru:



Ich könnte die urbane Kunst erwähnen, Graffitti, IRLO, Mihai Zgondoiu, der das Atelier 0302 hat, Raluca Ilaria Demetrescu, die kürzlich im neuen Raum des Nationalmuseums des rumänischen Bauern ausgestellt hat – alle sind wichtig. Es ist eine Mischung aus bekannteren und weniger bekannten Künstlern – wichtig ist die Beziehung zwischen ihnen und der Atmosphäre, die hier in den letzten Tagen entstanden ist, denn sie sind alleine gekommen und haben ihre Werke geschaffen und sich dabei gegenseitig unterstützt. Ich betone diesen Aspekt der künstlerischen Gemeinschaft. Ich vertrete immer den Gedanken der Solidarität. Zumal wir ein kleiner Raum, ein kleines Gebiet, eine sehr kleine Branche sind. Und wir haben uns gegenseitig geholfen, es wurde eine sehr gute Veranstaltung, und wir sind vor einem Publikum aufgetreten, das das nicht gewohnt ist, aber dafür ist es um so einzigartiger.



Über die Ausstellung und das Konzept dahinter, darüber, wie der große Ion Ghica dieses zeitgenössische Ereignis gesehen hätte, sprachen wir mit Mircea Modreanu, Künstler und einer der Kuratoren:



Wir haben versucht, den Raum zu nutzen, ich meine, wir haben uns irgendwie des Raumes bedient, aber wir wollten nicht aufdringlich sondern so fair wie möglich sein, damit alles in Ordnung ist. Ich glaube, Ion Ghica hätte es gefallen, ein Ereignis wie dieses.



Wie soll es weitergehen, gibt es Perspektiven für diese Gemeinschaft von Künstlern, die anlässlich der Ausstellung Erkundungen zwischen Kunst und Natur auf dem Landgut Ion Ghica in Ghergani entstanden ist? Wird daraus vielleicht eine Wanderausstellung? Mircea Modreanu antwortet auf diese Fragen gegen Ende unseres Gesprächs:



Klar, wir haben schon lange darüber nachgedacht, das zu tun. Wir haben einen artist-run space, den ich zusammen mit Dumitru Gurjii und Ilina Schileru betreibe, in meiner Wohnung, der E T A J artist-run space heißt. Da ich aus Petroșani komme – im Bergbaubecken von Valea Jiului, im Südwesten Rumäniens – dachte ich mir, dass es schön wäre, das Projekt zu den Kohleminen in der Region zu bringen.

Audiobeitrag hören:


RadioRomaniaInternational · Kunst und Natur: Ausstellung im Landgut Ghergani

Digitale Archäologie im Stadtmuseum Bukarest
Kulturchronik Samstag, 22 Februar 2025

Digitale Archäologie im Stadtmuseum Bukarest

Die Ausstellung nimmt Besucher mit auf eine faszinierende virtuelle Reise in die Vergangenheit der Hauptstadt – von der Stadt Bukarest im 15. bis...

Digitale Archäologie im Stadtmuseum Bukarest
Plakat des Films
Kulturchronik Samstag, 08 Februar 2025

Dokumentarfilm wirft gnadenloses Licht auf desolate Wohnzustände

Der Tod des Iosif Zagor (Orginaltitel: Moartea lui Iosif Zagor), das Dokumentarfilmdebüt von Adi Dohotaru ist eine der bewegendsten rumänischen...

Dokumentarfilm wirft gnadenloses Licht auf desolate Wohnzustände
Foto: facebook.com/FILMIKON
Kulturchronik Samstag, 01 Februar 2025

Festival Filmikon: Filme, die menschliche und christliche Werte in den Vordergrund rücken

Das zweite Internationale Filmfestival Filmikon hat auch dieses Jahr das Publikum zu einer Auswahl von Filmen eingeladen, die im Laufe der Jahre von...

Festival Filmikon: Filme, die menschliche und christliche Werte in den Vordergrund rücken
Sursa foto: Muzeul Municipiului București
Kulturchronik Samstag, 25 Januar 2025

Aus dem Archiv: Stadtmuseum präsentiert Ausstellung zur Cantacuzino-Familie

Unter dem Titel „Die ersten Angehörigen der Cantacuzino-Familie im Bestand des Stadtmuseums Bukarest“ widmet sich die Ausstellung den...

Aus dem Archiv: Stadtmuseum präsentiert Ausstellung zur Cantacuzino-Familie
Kulturchronik Samstag, 18 Januar 2025

Das Buch als Kunstobjekt: Die Austellung „Book.art.est“

Im Interview mit unserem Redakteur Ion Puican sprach Andreea Petrov  als Sprecherin des Veranstalters Art Cell über die Details der Ausstellung....

Das Buch als Kunstobjekt: Die Austellung „Book.art.est“
Kulturchronik Samstag, 11 Januar 2025

„Traum.Leben”: Die Doku über die Generation Z

„Vis.Viață” ist die erste rumänische Beobachtungsdoku, die darauf abzielt, die Realitäten, Bestrebungen und Herausforderungen der jungen...

„Traum.Leben”: Die Doku über die Generation Z
Kulturchronik Samstag, 04 Januar 2025

Moromeții: Trilogie nach Marin Predas Werk und Leben geht zu Ende

Der erste Film von 1988 war noch eine recht getreue Adaption des ersten Bandes des berühmten Romans „Moromeții“, in dem sich Preda mit der Welt...

Moromeții: Trilogie nach Marin Predas Werk und Leben geht zu Ende
Kulturchronik Samstag, 07 Dezember 2024

Vorkriegszeit und Zwischenkriegszeit: Ausstellung im Stadtmuseum Bukarest

Die Ausstellung im Filipescu-Cesianu-Haus zeigt zum Einen unterschiedliche Fragmente des Alltags. Da wäre zum Beispiel das Essensritual der...

Vorkriegszeit und Zwischenkriegszeit: Ausstellung im Stadtmuseum Bukarest

Partner

Muzeul Național al Țăranului Român Muzeul Național al Țăranului Român
Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS
Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online
Institului European din România Institului European din România
Institutul Francez din România – Bucureşti Institutul Francez din România – Bucureşti
Muzeul Național de Artă al României Muzeul Național de Artă al României
Le petit Journal Le petit Journal
Radio Prague International Radio Prague International
Muzeul Național de Istorie a României Muzeul Național de Istorie a României
ARCUB ARCUB
Radio Canada International Radio Canada International
Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti” Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti”
SWI swissinfo.ch SWI swissinfo.ch
UBB Radio ONLINE UBB Radio ONLINE
Strona główna - English Section - polskieradio.pl Strona główna - English Section - polskieradio.pl
creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti
italradio italradio
Institutul Confucius Institutul Confucius
BUCPRESS - știri din Cernăuți BUCPRESS - știri din Cernăuți

Mitgliedschaften

Euranet Plus Euranet Plus
AIB | the trade association for international broadcasters AIB | the trade association for international broadcasters
Digital Radio Mondiale Digital Radio Mondiale
News and current affairs from Germany and around the world News and current affairs from Germany and around the world
Comunità radiotelevisiva italofona Comunità radiotelevisiva italofona

Provider

RADIOCOM RADIOCOM
Zeno Media - The Everything Audio Company Zeno Media - The Everything Audio Company