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Jubiläum: 10 Jahre seit Gründung des Nationalen Zentrums für Zeitgenössischen Tanz

Vor zehn Jahren, als das Nationale Zentrum für Zeitgenössischen Tanz gegründet wurde, war es die erste Institution in Rumänien, die den zeitgenössischen Tanz förderte.

Jubiläum: 10 Jahre seit Gründung des Nationalen Zentrums für Zeitgenössischen Tanz
Jubiläum: 10 Jahre seit Gründung des Nationalen Zentrums für Zeitgenössischen Tanz

, 15.08.2015, 17:47

Vor zehn Jahren, als das Nationale Zentrum für Zeitgenössischen Tanz gegründet wurde, war es die erste Institution in Rumänien, die den zeitgenössischen Tanz förderte. Heute erfreut sich das Zentrum der Anerkennung zahlreicher Tanzkünstler, denen es zum Durchbruch verhalf.



Eine au‎ßerordentliche Branchensolidarität — Kundgebungen, Medienberichte und Unterstützungsbriefe aus dem Ausland — haben dazu geführt, dass im Jahr 2004 einen Regierungsbeschluss unterzeichnet wurde, der die Gründung des Nationalen Zentrums für Zeitgenössischen Tanz (CNDB) in Bukarest regelte. Zehn Jahre später bleibt es die einzige öffentliche und unmittelbar dem Kultusministerium untergeordnete Kulturinstitution, die zum Zweck ins Leben gerufen wurde, den zeitgenössischen Tanz in Rumänien zu unterstützen, zu entwickeln und zu fördern. Unter dem Slogan: Menschen, die die Welt bewegen“ begeistert das Bukarester Zentrum das Publikum und unterstützt die Tanzkünstler von heute.



Was das 10. Jubiläum für die Führung der Institution bedeutet, erläutert im Folgenden die Choreographin Vava Ştefănescu, Managerin des Tanzzentrums:



Wir dürfen nicht vergessen, dass es ein paar Tänzer, Choreographen und Kulturmanager gab, die sich dafür eingesetzt haben, den zeitgenössischen Tanz zu fördern. Den ersten, den ich erwähnen möchte, ist Mihai Mihalcea, der als erster die Institution leitete und ein bestimmtes Genre des zeitgenössischen Schaffens im öffentlichen Raum der rumänischen Kultur durchsetzte. Dieses neue Genre hat jetzt viele Chancen, sehr bekannt zu werden, weil die Grundlagen dafür bereits geschaffen wurden.“




2006, als das Tanzzentrum seine Tätigkeit begann, schlug es im rumänischen Kulturleben eine Kunst und eine Institution vor, die nicht die üblichen Merkmale aufweist, die die Trägheit verweigert und hartnäckig experimentiert, erzieht und Risiken eingeht“. Das soll jede Institution anstreben, die sich zum Ziel setzt, einen lebendigen Kunstbereich zu schaffen. Vava Ştefănescu dazu:



Wir fördern und unterstützen die zeitgenössische Kunst aus öffentlichen Finanzmitteln. Meiner Ansicht nach sind wir völlig berechtigt, diese Finanzmittel zur Verfügung zu haben, um den Weg der Entwicklung der zeitgenössischen Kunst ebnen zu können. Ich ma‎ße mir dieses Recht an, denn derzeit leite ich die einzige Institution, die dem Kultusministerium untergeordnet ist und sich mit dem zeitgenössischen Tanz beschäftigt. Diese Institution weist ein enormes Potential in der rumänischen Kultur auf, weil sie den Akzent auf die Zukunft setzt und das Publikum erzieht. Daher ist der zeitgenössische Tanz meiner Meinung nach völlig berechtigt, finanzielle Unterstützung zu bekommen.“




Das Nationale Zentrum für Zeitgenössischen Tanz wurde für Künstler gegründet, die ihrerseits dem Publikum ein neues Produkt anbieten. Von der Existenz dieser Institution haben also beide Kategorien profitiert. Welche endgültige Form hat dieser gegenseitige Vorteil genommen? Auf diese Frage antwortet unsere Gesprächspartnerin Vava Ştefănescu:



Seit zehn Jahren hat sich das Zentrum mit der Produktion von Tanz-Aufführungen, künstlerischer Ausbildung, Forschung, Recherche und Debatte beschäftigt. Es handelt sich um vier gro‎ße Kategorien, in die es investiert wurde und die Künstler haben wichtige Finanzmittel bekommen, um ihre Projekte umzusetzen. Das ist die einzige Institution, deren Künstler nicht fest angestellt sind. Es geht um eine sogenannte Gastgeber-Institution und gleichzeitig eine Produzenten-Institution. Sieben Jahre lang finanzierte das Zentrum für Zeitgenössischen Tanz Projekte au‎ßerhalb des choreographischen Bereichs. Dass diese Finanzierung funktioniert hat, führte dazu, dass die zeitgenössische choreographische Szene reif geworden ist, und viele Künstler haben angefangen, selbstständig zu arbeiten und ihre eigenen Ressourcen zu finden. Wir sind nicht mehr in demselben Zustand wie im Jahr 2004. Die Künstler haben nicht nur ihre Projekte zur Schau stellen, sondern sie auch umsetzen können.“




Beim 10. Jahrestag hat die Institution erstmals sechs Preise nicht-hierarchisch verliehen, die die Tätigkeit im Bereich der zeitgenössischen Kunst ehren. Die Preisverleihung zielte sowohl darauf ab, Kunstprojekte zu fördern, die finanziell schwierige Zeiten durchmachen, als auch diejenige zu ehren, die eine besondere künstlerische Haltung, Professionalismus aufweisen oder es einfach bewiesen haben, dass sie unter schwierigen Bedingungen hartnäckig dafür kämpfen, aus dem zeitgenössischen Tanz eine der äu‎ßerst sichtbaren und avantgardistischen Kunstsparten zu machen. Die Trophäe“ des Nationalen Zentrums ist ein Ziegelstein, der symbolisch für die Grundlage des Aufbaus des zeitgenössischen Tanzes in Rumänien steht. Die Preise des Bukarester Zentrums für Zeitgenössischen Tanz gingen an: Ioan Tugearu, Mihaela Dancs, Cosmin Manolescu, Silvia Ghiaţă, Alexandra Pirici und Manuel Pelmuş, Mihai Mihalcea. Vava Ştefănescu dazu:



Ich möchte, dass sich alle daran erinnern, dass Ioan Tugearu eine wesentliche Rolle bei der Gründung des Zentrums spielte. Silvia Ghiaţă hat jahrelang die Sendung »Die Welt des Tanzes« nicht nur mit rumänischen Tänzern, sondern auch mit ausländischen Künstlern auf der rumänischen Szene gestaltet. Die Sendung lief jede Woche und hat ein reiches Erbe hinterlassen, hat einen deutlichen Beitrag zur Zukunft der Kunst geleistet. Solche Leute sind und bleiben sehr wichtig, deshalb haben wir diese Auszeichnung ins Leben gerufen.“




Wie sieht die Zukunft für den zeitgenössischen Tanz in Rumänien aus? Die Intendantin des Zentrums, Vava Ştefănescu, ist der Meinung, dass die Entwicklung dieser Kunst auf Investitionen basiert. Je grö‎ßer die Investition, desto wichtiger die Ergebnisse. Darauf ist auch der Name ihrer Management-Strategie, Marshall-Plan für den zeitgenössischen Tanz“, zurückzuführen. Fünf gro‎ße Projekte nehmen an dieser Strategie teil, alle sehen Investitionen von mehreren unterschiedlichen Seiten vor. Das erste Projekt stellt die Produktion von Aufführungen aus Ressourcen des Zentrums, anderer Theater und Kulturinstitutionen in den Vordergrund, das zweite sieht vor, Aufführungen auf die Bühne zu bringen. Das Nationale Zentrum für Zeitgenössischen Tanz hat vor, die Institutionen mit bis zu 50% der Kosten zu unterstützen, die Aufführungen produzieren und auf die Bühne bringen wollen. Im Rahmen des dritten Projektes wollen die Künstler diese Kunstform in Schulen bringen und das vierte Programm fördert die Forschung und die Recherche im Bereich. 2016 soll sich das letztere in Form eines Portals des rumänischen zeitgenössischen Tanzes konkretisieren. Ergänzt werden die Projekte mit der Pop-up-Kategorie, die die Umsetzung spontaner Ideen fördert.

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