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Gen Norden: Psychothriller von Mihai Mincan in die Kinos gekommen

Das Spielfilmdebüt des Regisseurs Mihai Mincan, Gen` Norden, ist vor kurzem in die rumänischen Kinos gekommen.

Gen Norden: Psychothriller von Mihai Mincan in die Kinos gekommen
Gen Norden: Psychothriller von Mihai Mincan in die Kinos gekommen

, 22.04.2023, 19:37

Der Streifen erhielt bei der 79. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele von Venedig 2022 in der Sektion Venice Orizzonti” den Preis der Filmkritik, den Bisato dOro. Die Sektion ist den Filmen gewidmet, die neue ästhetische und expressive Trends im Kinobereich setzen.



Gen Norden” gewann auch den Publikumspreis bei Les Films de Cannes à Bukarest, ein Festival, das im vergangenen Jahr zum 13. Mal stattfand. Der Psychothriller ist eine der ehrgeizigsten Produktionen des rumänischen Kinos der letzten Jahre. Das Projekt ist eine Koproduktion von fünf Ländern: Rumänien (deFilm), Frankreich (Remora Film), Griechenland (Studio Bauhaus), Bulgarien (Screening Emotions) und die Tschechische Republik (Background Films).



Der Film spielt im Jahr 1996 auf einem Frachtschiff, das den Atlantik auf dem Weg nach Amerika überquert. Auf dem Schiff entdeckt Joel, ein philippinischer Matrose, einen illegalen rumänischen Passagier. Da er wei‎ß, dass der junge Mann Gefahr läuft, über Bord geworfen zu werden, wenn er vom Kapitän oder den Offizieren entdeckt wird, versucht Joel, ihn zu retten. Das Drehbuch, das Mihai Mincan 2016 schrieb, basiert auf einer wahren Geschichte aus den 1990er Jahren: Der Fall mehrerer Rumänen, die versuchen, Amerika zu erreichen, und sich dabei auf einem Frachtschiff verstecken. Regisseur Mihai Mincan erinnert sich.



Obwohl ich das Drehbuch 20 Jahre später schrieb, sagte mir diese Geschichte viel über die Welt, in der ich damals lebte. Es schien, als ob sich die Welt trotz der 20 Jahre, die zwischen den Ereignissen vergangen waren, nur sehr, sehr wenig verändert hatte. Ich interessierte mich weniger für das Thema Auswanderung. Stattdessen interessierte ich mich für Begriffe wie Angst, das Unbekannte, genauer gesagt das Unbekannte, das die Form eines anderen Menschen annehmen kann. Es ging mir auch darum, die Situation zu verstehen, in der sich diese Figuren befinden, die ihr Leben einer unbekannten Person anvertrauen müssen.


Das waren die Ideen, die katalytischen Fragen für mich, die ich im Kopf hatte, als ich anfing, das Drehbuch zu schreiben. Denn ausgehend von diesem realen Ereignis im Jahr 1996 hatte ich den Eindruck, dass ich eigentlich viel über das Jahr 2016 sprechen würde, ein Jahr mit vielen Terroranschlägen. Im Jahr 2016 gab es die Terroranschläge in Brüssel, es gab auch den Anschlag in Nizza, viele Menschen starben in diesem Jahr aufgrund von Terroranschlägen, die vor allem durch religiöse Differenzen verursacht wurden. Und ich hatte damals das Gefühl, dass die Welt um mich herum fast am Rande des Zusammenbruchs war.



Eine mutige und schonungslose Darstellung dessen, was in internationalen Gewässern passieren kann. Eine Geschichte über moralische Entscheidungen, Freundlichkeit und Kompromisse, Mut und Angst. Eine Geschichte, die auch am Ende des Abspanns noch zum Nachdenken anregt”, schrieb Intoscreens über den Film Gen Norden”. Wie sieht der Regisseur Mihai Mincan die Interpretation seines eigenen Films?



Diese moralische Gratwanderung, die wir in Bezug auf unsere Mitmenschen vollziehen, ist ohnehin schwierig, und die kulturellen Unterschiede der Figuren im Film machen sie noch schwieriger. Diese Unterschiede zwischen den Figuren, ihre sehr unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründe, haben mich sehr interessiert, als ich mit dem Schreiben des Drehbuchs begann. Jeder von uns geht mit etwas Anderem, Eigenem in eine Beziehung, aber gleichzeitig gibt es irgendwie die Möglichkeit, dass sich diese Unterschiede in der Mitte treffen, in Begriffen wie Armut zum Beispiel. Armut war für die Figuren im Film ein gemeinsames Konzept, aber sie wurde auch je nach Kultur unterschiedlich wahrgenommen und verstanden.


Ich war auch sehr angetan von diesen sprachlichen Unterschieden, bei denen sich die Menschen nicht verständigen können, und das in einer Zeit, in der Kommunikation so wichtig ist. Ich denke, wenn die Figuren tatsächlich miteinander reden könnten, es schaffen würden, mit Subjekt und Prädikat zu kommunizieren, klarer über ihre Bedürfnisse zu sprechen, wäre die Situation vielleicht anders gewesen. Ich bin kein gro‎ßer moralischer Relativist, aber andererseits stimme ich auch nicht mit der Idee überein, dass Gut und Böse sehr vage sind, dass sie sich von Mensch zu Mensch stark unterscheiden. Es ist nur so, dass in Gen Norden die Situation alles sehr kompliziert macht, für jede Figur ist extrem viel auf dem Spiel.



Die Produktion bringt ein Spitzenteam auf die Leinwand: Kameramann – George Chiper-Lillemark, Sounddesigner – Nicolas Becker, Tontechniker – Cyril Holtz, Musik – Marius Leftărache, Alesandro Cortini, Nicolas Becker, Schnitt – Dragos Apetri. Die Besetzung des Films ist international, mit Schauspielern aus den Philippinen, Taiwan, Frankreich und Bulgarien. Die Hauptrollen werden von dem jungen deutsch-rumänischen Schauspieler Niko Becker und Soliman Cruz, einem bekannten philippinischen Schauspieler, gespielt. Die Dialoge im Film werden in sechs Sprachen geführt: Englisch, Tagalog, Spanisch, Rumänisch, Bulgarisch und Mandarin.

Foto: facebook.com/FILMIKON
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